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Channel: Stephanie Leienbach, Autor auf Müttermagazin
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Rektusdiastase? Wenn die Bauchmuskeln nicht mehr zusammenwachsen. Mach den Selbst-Check!

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Von Suse aus Detmold

Als mein zweites Kind bereits fünf Jahre alt war, wurde mir gesagt, dass ich stolze Besitzerin einer etwas mehr als zwei Fingerbreiten Diastase bin. Dias-was? Ich hatte den Begriff Rektusdiastase vorher noch nie gehört, ich musste erstmal recherchieren.

Kurz gesagt, von einer Rektusdiastase spricht man dann, wenn die rechte und die linke Seite der Bauchmuskeln nicht mehr zusammen wachsen. Interessanterweise werden Neugeborene mit getrennten Bauchmuskeln geboren, die sich irgendwann automatisch zu einem Muskel zusammenschließen. Während dieser Zustand quasi jeden treffen kann, der die Bauchmuskeln zu stark belastet oder unsachgemäß beansprucht, so trifft es doch am häufigsten uns Mütter.

Doch eine Rektusdiastase ist mehr als nur lose, unerwünschte Haut auf dem Bauch nach der Geburt. Auch sehr schlanke Mütter mit flach aussehenden Bäuchen können ebenso Diastasen haben. Es sind die Bauchmuskeln unter der Haut, die nicht mehr zusammenwachsen, und es kann jeder Frau passieren, die das Gewicht eines wachsenden Säuglings in ihrem Bauch tragen muss.

Und obwohl die meisten von uns nicht in unsere „Mama-Bäuche“ verliebt sind, ist die Rektusdiastase bei Weitem keine rein kosmetische Angelegenheit. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann es zu allerlei ungewünschten Problemen wie Rückenschmerzen, Inkontinenz, Verstopfung und sogar Hernien ( das ist wenn die Eingeweide durch die Bauchdecke kommen) kommen. Unbehandelt können diese Probleme ein Leben lang andauern und für viele Probleme sorgen. Ich habe von älteren Frauen gehört, die nicht wussten, dass sie an dieser Krankheit litten, aber letztendlich war die Krankheit die Ursache für einige ihrer gesundheitlichen Beschwerden und Unannehmlichkeiten.

Als mir gesagt wurde, dass ich unter einer Rektusdiastase leiden würde, dachte ich, dass es sich um eine neumodische „Freak-Sache“ handeln würde. Ich habe allerdings herausgefunden, dass es viel, viel häufiger vorkommt, als ich zunächst annahm. Eine im British Journal of Sports Medicine veröffentlichte Studie ergab, dass 60% der Frauen 6 Wochen nach der Geburt an dieser Krankheit litten und  weitere 32% auch noch 12 Monate nach der Geburt.

Ein Drittel aller Frauen, die ein Kind geboren hatten, haben auch noch ein Jahr nach der Geburt mit Rektusdiastasen zu tun – und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass viele dieser Frauen nicht einmal wissen, dass sie es haben. Wie viele Ärzte untersuchen Frauen auf dieses Krankheitsbild oder geben ihnen Ratschläge, wie sie das beheben können?

Ich gebe zu, dass ich, als mir gesagt wurde, dass ich eine Rektusdiastase habe, wirklich nicht viel dagegen getan habe. Ich versuchte lediglich krampfhaft, durch die schier endlos erscheinenden Tage zu kommen, in denen ich das Leben mit zwei kleinen Kindern wuppte, die partout nicht schlafen wollten. Schließlich fing ich an, einige einfache Pilates Übungen in mein Leben zu integrieren, gemäß den Anweisungen meiner Hebamme.

Bereits am Ende des ersten Jahres hatte sich meine Spalte auf eine etwa 1,5 Finger breite Lücke geschlossen. Ich habe erst jetzt – fünf Jahre später – begonnen, daran zu arbeiten, meine Lücke weiter zu schließen. Lass mich dir sagen, dass die Heilung meiner Rektusdiastase und die Stärkung meiner Mitte mich völlig verändert hat. Die Schmerzen, vor allem die Beckenschmerzen, mit denen ich jahrelang gelebt habe, sind mittlerweile fast verschwunden.

Wenn du nicht auf Rektusdiastase untersucht wurdest, bitte deinen Arzt darum, das mal zu checken. Du kannst übrigens auch einen schnellen und effektiven „Selbst-Check“ zu Hause durchführen. Es ist superleicht. Bist du bereit? Okay.

Lege dich mit gebeugten Knien auf den Rücken und stell deine Füße auf den Boden.

Drück mit zwei Fingern in den Bereich direkt über deinem Bauchnabel.

Hebe deinen Kopf und deinen Hals leicht vom Boden ab, während deine Finger an der gleichen Stelle bleiben.

Du solltest deine Bauchmuskeln in dieser Position ertasten können.

Du wirst nun entweder ein Band aus geschlossenem Muskelgewebe oder eine eine Lücke fühlen.

Wenn du eine Lücke fühlst, kannst du selber nachmessen, wie viele Finger breit sie ist.

Führe diese Übung auch in dem Bereich unter deinem Bauchnabel durch, um zu testen, ob auch dort eine Muskeltrennung vorliegt.

Wenn du eine Lücke hast – vielleicht sogar eine große -, gerate bitte nicht in Panik. Denk daran, dass es sehr häufig vorkommt und das man das beheben kann. Die meisten von uns haben eine Lücke.

Sobald du davon weißt, kannst du dagegen vorgehen. Wenn die Geburt deines Kindes noch nicht lang her ist, solltest du damit warten, bis du grünes Licht für die Übungen von deinem Arzt erhalten hast. Wenn du dazu bereit bist, ist es sehr empfehlenswert, dass du ein Trainingsprogramm startest, welches speziell auf Rektusdiastasen ausgerichtet ist. Es gibt bestimmte Übungen (wie Z.B. traditionelle Sit-ups oder Crunches), die den Zustand sogar noch verschlimmern können.

 

Oft dauern die Programme nicht mehr als ein paar Minuten am Tag aber damit sie ihre volle Wirkung entfalten, musst du ihre Abläufe genau kennen und absolut konsequent dabei bleiben. Es kann sich auch lohnen, einen Beckenbodenspezialisten für Rehabilitationstherapie zu konsultieren. Ein chirurgischer Eingriff ist auch eine Option, aber es ist in der Regel eher ratsam, durch geführte Übungen an der Diastase zu arbeiten, bevor man eine Operation in Betracht zieht.

Ich weiß, wie schwer es ist, auf sich selbst zu achten, wenn man doch gerade dabei ist, die beste Mutter für seine Kinder zu sein. Dennoch ist es super wichtig, auch auf sich selbst acht zu geben. Und selbst wenn du schon länger Mama bist, lohnt es sich, sich auf Diastase recti untersuchen zu lassen, da diese spezielle Lücke nicht von alleine verschwindet. Du könntest sogar Jahre nach der Geburt noch an einer akuten Rektusdiastase leiden.

Vor Jahren hatte noch niemand von Rektusdiastase gehört, und fast keine Mütter wurden daraufhin untersucht. Ich finde es super, dass diese Krankheit mittlerweile bekannter geworden ist. Dennoch gibt es immer noch viel zu viele Frauen, die daraufhin nicht untersucht werden oder keine richtige Anleitung für eine erfolgreiche Behandlung erhalten – und das muss so schnell wie möglich geändert werden.

Also lass dich untersuchen oder mach den Selbsttest. Was auch immer du tust, denk daran, dass du es verdienst, einen starken, gesunden Körper zu haben, der sich sowohl innen als auch außen gut anfühlt.

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„Mama macht das schon!“ ES NERVT MICH!

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Ein Gastartikel von Susanne aus Bonn.

Ich falte die Decken im Wohnzimmer zusammen. Es gibt drei große Häkeldecken, eine kleinere Häkeldecke und eine gewebte Wolldecke. Jeder aus der Familie hat seine eigene Decke.

Im Schlafzimmer haben wir auch Decken: Eine irische Wolldecke, eine unfassbar teure Kaschmirdecke und eine flauschige ein-Muppet-wurde-für-die-Herstellung dieser Decke getötet. Mein Mann und seine drei Söhne, aber vor allem meine drei Söhne, ziehen sie herunter, zerknüllen sie, lassen sie auf dem Boden liegen und versuchen, mit ihnen ganze Festungen zu bauen. Ich bin es dann, die jede einzelne Decke am Ende des Tages aufhebt, diese wieder zusammen faltet um sie dann gesammelt wieder auf die obere Ecke der Couch zu legen. Das wiederhole ich des Öfteren. Mit „wiederholen“ meine ich „sechsmal am Tag wiederholen“. Niemand sonst tut das. Die Kinder kommen rein und schwups sind die Decken alle wieder auf dem Boden.

Das Gleiche gilt für andere flauschige Dinge im Haus. Ich bin diejenige, die geduldig die Läufer richtet, angefangen von der Küche bis zum Ess- und Wohnzimmer. Ich bin diejenige, die die verdammten Kissen wieder aufhebt (nicht mehr so geduldig), wenn die Kinder sie benutzt haben, um noch größere Festungen zu bauen oder wenn sie sie einfach aus reiner Freude umher geschleudert haben.

Das sind die Dinge, die jede Mutter tut. Das sind die Dinge, die niemand bemerkt. Und nach einer Weile wird das Nicht-Wahrnehmen zu einer Belastung für die Seele. Du fühlst dich nicht gesehen. Du fühlst dich, als wärst du unwichtig. Du hast das Gefühl, dass sich niemand um deine Zeit oder deine Fähigkeiten kümmert. Und es tut weh.

Ich meine nicht die großen Aufgaben. Das macht mir nichts aus. Ich mache die Wäsche. Ich wasche sie, ich trockne sie, sortiere sie (eventuell), falte sie und lege sie in die Schränke. Ich putze die Badezimmer – mit erschreckender Unregelmäßigkeit, aber ich tue es. Das stört mich nicht. Ich wische die Böden. Ich staubsauge. Ich wische Kotze weg und sammle Hundescheiße auf. Ich empfinde keinen Groll gegen diese Dinge. Sie werden bemerkt, zumindest von mir und meist auch von meinem Mann, der wenigstens die Gnade besitzt, sich ab und an dafür zu bedanken (auch wenn ich es laut ankündigen musste: „Ich habe den Küchenboden gekehrt“). Seine Danksagungen geben dieser Arbeit einen Sinn. Es zeigt ihm, dass ich ihn und die Kinder liebe.

Denn warum zum Teufel sollte ich es sonst tun?

Und dann gibt es da noch die Scheiße, von der niemand etwas weiß. Jedes Mal, wenn ich eine Murmel sehe, hebe ich sie auf. Jedes Mal, wenn ich eine der Sammelmünzen der Kinder finde, die ihr Großvater ihnen zu Weihnachten geschenkt hat, hebe ich sie auf. Ich habe eine runde metallische Büchse im Wohnzimmer, in die ich all die winzige Dinge werfe, für die ich noch keinen festen Platz habe. Meine Familie ist sich dessen nicht bewusst. Ich benutze diese Büchse, um Legosteine und Plastiksoldaten und Würfel und Murmeln zu verstecken. Die Tatsache, dass diese Büchse sich mitten in der Küche befindet und niemand davon weiß, ist eine kleine Genugtuung für mich.

Es gibt eine berühmte katholische Geschichte über eine Kathedrale, darüber, wie wir den Architekten verehren, aber keiner etwas über die vielen Arbeiter, die diese Schönheit erst möglich gemacht haben, weiß. Das sollte eine Metapher für uns aufopfernde Mütter sein. Schaut, wir brauchen keine extra Anerkennung, nur weil wir nur unsere Arbeit machen und dadurch Zufriedenheit schaffen. Ist das mein Job? Wahrscheinlich. Ich bitte lediglich darum, dass irgendjemand mich, wie ich niedergebeugt auf dem Boden krieche und gerade eine Packung Buntstifte aus dem Hundenapf fische, ansieht und sagt: „Du machst das echt super, Mama.“ Oder vielleicht: „Ich habe dich heute schon sechs Mal die Decken falten sehen. Du bist eine Heldin, Mama!“

Diese Dinge klingen für manche Leute wahrscheinlich albern. Schluck es runter, Supermama, du wirst mir deine Meinung in den Kommentaren schon mitteilen, wenn dieser Artikel auf Facebook veröffentlicht wird. Und vielleicht ist es auch albern. Und vielleicht würde mir eine gute Dosis Mary Poppins helfen. Aber ich kann mir nicht helfen, wenn ich einen Legosplitter aus der Pfote meines Schäferhundes pulen muss, bin ich leicht erbost. Es ist nicht so, dass all diese Aufgaben schlecht sind. Es ist einfach so, dass meine eigene Familie entweder vergisst, dass ich sie tue, oder dass es für selbstverständlich gehalten wird, dass ich das erledige. Keine der beiden Möglichkeiten ist besonders schmeichelhaft.

Ich lege neue Handtücher ins Badezimmer. Ich bringe den Müll raus, nicht nur den aus der Küche, sondern auch den aus allen Zimmern des Hauses. Ich lege die Kleidung der Kinder zusammen, einschließlich ihrer Pyjamas, bis hin zu ihrer Unterwäsche, wobei ich stets darauf achten muss, dass jeder die richtige Größe zugeteilt bekommt. Ich suche ihnen ihre Schuhe aus. Ich suche ihnen ihre Hüte aus, wenn die Sonne scheint. Ich suche ihnen die Medizin raus, wenn wir alle krank sind. Diese Medikamente sortiere ich dann zweimal im Jahr oder so aus, damit keiner abgelaufene Medikamente schlucken muss. Ich sorge dafür, dass die Kinder im Sommer eingecremt sind und dass sie ihre Lieblingskekse bekommen. Ich mache all diese Dinge, und es passiert alles unsichtbar. Der Großteil meines Tagwerk bleibt unbemerkt, ohne dass jemand es überhaupt mitbekommt. Ist das so, wenn man Mutter ist? Ist das das Leben, das eine Mutter leben muss? Denn dann – da bin ich jetzt mal ganz ehrlich – ist dieser Teil des Lebens echt beschissen.

Ich habe versucht, meinem Mann davon zu erzählen. Er schien es zu verstehen. Er sagte mir, ich solle mich nicht so aufregen, wenn hier im Haus das Chaos herrscht, und ich sagte ihm, ich würde mich so aufregen, weil ich diejenige bin, die das verdammte Chaos beseitigen muss. Er empfahl mir folgendes Mantra in meinem Kopf aufzusagen „Ich habe das Chaos nicht angerichtet“ und ich solle die Kinder dazu bringen, alles aufzuräumen. Das tue ich auch. Ich versuche es zumindest. Und es hilft mir auch ein wenig. Aber ich mache mir Sorgen, dass die Verantwortung über das Beseitigen der Unordnung nun auf meinen Ältesten übergeht, und das ist unfair und das lässt mich aus einem ganz anderen Grund schlecht fühlen.

Und so falte ich weiter. Ich sammle winzige kleine Spielsachen ein. Ich arrangiere Kissen. Ich lege Stifte weg. Und ich warte weiterhin darauf, dass jemand es irgendwann mal bemerkt.

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42 Lebensweisheiten aus meinen ersten 45 Jahren.

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Ein Gastartikel von Katja aus Hamburg.

Ich bin kürzlich 45 Jahre alt geworden und fühle mich plötzlich wie ein Z- Promi: Ausgemustert und alt. Ich gehe offiziell auf die 50 zu und die Hälfte meines Lebens ist rum, wenn ich denn das Glück habe, es bis zum 90.ten Lebensjahr zu schaffen. Meine Mutter starb im Alter von 67 Jahren.

Ich bin… Schluck!… eine Frau mittleren Alters.

Aha… und was bedeutet das jetzt für mich?

Ich werde seit bestimmt 20 Jahren nur noch „gesiezt“, das ist nichts Neues für mich. Trotzdem erschrecke ich mich immer noch, wenn junge Leute mich auf der Straße ansprechen und sagen: „Entschuldigen SIE bitte, aber wo geht´s hier zur Uni?“ Insgeheim denke ich immer noch: „Krass, der hat mich gesiezt, GOTT, bin ich alt!“ Die Schwerkraft zieht auch gnadenlos in die falsche Richtung. Jedes belegte Brötchen, das ich konsumiere (oder auch nur daran denke, es zu essen), landet direkt auf meiner Hüfte. Ich frage mich, wann ich mein erstes graues Haar bekomme. Ich sorge mich um meine Gesundheit.

Spät in der Nacht, als Teil meines unfreiwilligen und furchteinflößenden täglichen Rituals, ertappe ich mich dabei, eine Bestandsaufnahme meiner ersten 45 Lebensjahre zu machen. Also: Ich habe eine Aktion-Abenteuer-Comedy-Horror-Romanze erlebt, die jeder Hollywood-Drehbuchautor nur schwer nacherzählen könnte. Ich hatte eine Blockbuster-Geburt mit allem drum und dran, ich erlebte eine schwindelerregende Euphorie, als ich mich nach einer brutalen Scheidung in meinen jetzigen Mann verliebte; Ich musste eine unerträglich schmerzhafte Fehlgeburt erleben; Ich wurde von meiner „besten Freundin“ nach 23 Jahren bitter enttäuscht und dann musste ich durch die ultimative Verwüstung meines Lebens hindurch: Der Tod meiner Mutter nach einem langen, mutigen Kampf gegen den Eierstockkrebs, den sie aber leider verlor.

All diese Schicksalsschläge machten mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Was habe ich aus den ersten 45 Lebensjahren gelernt?

Hier sind sie, meine 42 Lebensweisheiten aus meinen ersten 45 Lebensjahren.

1. Neid ist wie schlecht sitzende Unterwäsche: Schmerzhaft und unpassend.

2. Heirate nur aus Liebe. Nur so hat eure Bindung eine echte Chance in dieser wilden Welt.

3. Während du damit beschäftigt bist, anderen dabei zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen, vergiss bitte deine eigenen Träume nicht.

4. Wage erste Schritte. Das ist die einzige Möglichkeit, um voranzukommen.

5. Wenn dir jemand sein wahres Gesicht zeigt, dann akzeptiere das. Versuche nicht, dieser Person ein anderes Gesicht zu verpassen. Du bist nicht Picasso.

6. Höre Musik, die zu deiner Stimmung passt. Und dreh sie lauter.

7. Schokolade ist ein Allheilmittel, genau wie das Meer… oder eine Tüte Chips.

8. Hilf deinen Kindern dabei, das zu werden, was sie sind. Zwinge deine Kinder nicht dazu, das zu sein, was du immer sein wolltest. Du hattest deine Chance. Gönne ihnen ihre.

9. Zu viel Stolz bringt dich nicht weiter. Frage nach Hilfe, wenn du sie brauchst.

10. Gib dir Zeit, um deine Veränderungen anzunehmen. Der Schmetterling war schließlich auch mal eine Raupe.

11. Sei stets mutig.

12. Du solltest deinen Wert kennen. Lass dich nicht auf faule Kompromisse ein.

13. Manchmal muss man selbstlos sein, und manchmal muss man auch selbstsüchtig sein. Finde die Balance.

14. Alte Freunde sollten wert geschätzt werden. Neue Freunde sollten stets willkommen sein.

15. Glaube immer an deine eigene Wahrheit. Glaube stets an die Heiligkeit deines gesprochenen und geschriebenen Wortes.

16. Lebe immer mit Hoffnung im Herzen.

17. Wenn Arbeit für dich bis jetzt immer nur ein Wort mit sieben Buchstaben ist, suche dir bitte einen anderen Job.

18. Gehe vorsichtig mit deiner Kraft um. Hindernisse werden deinen Weg ebnen, das ist normal.

19. Im Zweifelsfall hilft Koffein, IMMER.

20. Entschuldige dich nur dann für etwas, wenn du es auch wirklich so meinst. Entschuldige dich niemals für die Fehler anderer Leute.

21. Liebe unerbittlich. Leidenschaftlich. Furchtlos.

22. Gönn dir ab und zu eine mal eine Massage. Du hast es dir verdient.

23. Trauer ist der Preis, den man für Liebe zahlt. Es zu bekämpfen ist sinnlos. Der Tod verändert deine DNA. Du wirst nie wieder dieselbe sein, und das ist in Ordnung.

24. Mache dir bitte keine Sorgen, bevor du dir Sorgen machen musst!

25. Verliere nie deinen Glauben an Wunder. Sie passieren.

26. Wut ist wie ein Miet-Nomade. Kündige ihr ab und an die Wohnung in deinem Herzen.

27. Das Leben ist lustig. Lache über dich selbst.

28. Ein falsches Lachen ist kein Lachen.

29. Schreibe Liebesbriefe.

30. Versuche immer fair zu kämpfen und gib auch mal nach.

31. Akzeptiere deine Fehler. Sie gehören zu dir.

32. Lege einen Standard fest, wie du behandelt werden möchtest. Setze dir dabei hohe Maßstäbe.

33. Ernähre dich einfach gesund und verzichte auf Diäten.

34. Spucke nie verbales Gift aus, welches einen geliebten Menschen dauerhaft schädigen könnte. Schrei lieber in ein Kissen, wenn es sein muss.

35. Sei dankbar für jeden neuen Tag.

36. Gute Freunde sind Gold wert. Verleugne sie nie, egal mit wem du zusammen bist oder was gerade in deinem Leben vor sich geht.

37. Beobachte die Sterne.

38. Du bist nur so alt, wie du dich benimmst. Genieße deine Albernheit!

39. Was andere Leute von dir denken sollte dich nicht interessieren.

40. Die Zeit ist leider nicht immer auf deiner Seite. Das ist sie nie. Genieße die schönen Stunden.

41. Du bist etwas besonderes. Du bist ein einmaliges Wunder.

42. Lächle. Du schaffst das.

 

 

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Selbstgespräch mit meinem früheren „Wenn ich mal Mama bin, dann“- Ich! Ich schäme mich!

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Von Wiebke aus Kaiserslautern

Bevor man das erste Mal Mama wird, steht man sich gerne in Gedanken vor, was für eine Art von Mama man wohl werden wird.

Jede Mutter weiß, dass all diese Ideen spätestens dann aus dem Fenster geworfen werden, wenn die Krankenschwester dir dein erstes Kind in die Arme legt. Dir wird klar, dass es am Anfang nur ums pure Überleben geht. Und erst nach einer Weile tust du dann das, was für dich und dein Baby richtig und gut ist. Je länger du Mutter bist, desto weniger kümmert es dich, was andere Leute denken und desto mehr verlässt du dich auf deine Instinkte und auf deinen Bauch.

Heute weiß ich, worauf es ankommet aber als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, da hatte ich noch viele waghalsige Vorstellungen davon, wie ich meine Kinder großziehen werde und welche Art von Mutter ich sein würde. Als das „erste Mal Mama“ (EMM) wusste ich, dass meine Kinder ganz besonders sein würden, und ich würde mich deswegen gaaaanz anders verhalten als alle anderen. Ich würde die perfekte Mama sein und meine Kinder würden stets nur das beste bekommen.

Tja und nun sieht die Sache etwas realistischer aus und zu gerne würde ich die Zeit nochmal zurück drehen um mir selbst (der EMM Wiebke) etwas zu sagen: Halt die Klappe, verdammt!!

Ernsthaft, EMM Wiebke, du wirst bald schnell merken, dass du keine Ahnung hast, was du da tust! Dinge, von denen du dachtest, dass sie wichtig sind, sind es nicht, und Dinge, von denen du dachtest, dass sie einfach sind, werden dich quasi „zerstören.“ Also steig von deinem hohen Ross ab. Du bist nichts besonderes. Und auch du wirst eine Million Fehler machen, genau wie alle anderen Mütter da draußen auch. Oh, und diese Mütter da draußen, die sich perfekt benehmen? Sie lügen! Sie sind genauso verloren wie du.

Bei den folgenden 9 Punkten hätte ich damals lieber die Klappe halten sollen!

1. EMM Wiebke: Ich werde die Kindern NICHT die Sesamstraße gucken lassen! 
Ernsthaft? Zahlen, Formen, Farben, Freundschaft – das klingt für mich mittlerweile super lehrreich! Alles ist besser als dieser nervige Paw Patrol Kram, den meine Kinder nämlich mittlerweile ständig gucken wollen.

2. EMM Wiebke: Ich werde meinen Kindern nie das Handy oder das iPad geben, wenn wir in einem Restaurant sind.
Wir haben es versucht. Das haben wir wirklich. Wir haben sogar für eine lange Zeit aufgehört, in Restaurants essen zu gehen. Aber manchmal will ich einfach nicht kochen. Und so ich fing an, meine Lieblingsrestaurants zu vermissen. Aber eine Stunde damit zu verbringen, zwei Kleinkinder zum Sitzen zu bringen, ruhig zu bleiben und ihr Essen zu essen, ist nicht entspannend. Wenn wir in ein Restaurant gehen, um Geld für Essen auszugeben, will ich es in Ruhe essen können. Ich möchte mein Essen genießen, anstatt es einfach in meinen Mund zu schaufeln, zwischendurch ein Kleinkind vom Tisch zu ziehen, Milch aufzuwischen, die über den ganzen Boden gegossen wurde, und mich bei dem Paar am Tisch neben uns zu entschuldigen, das uns den Todesblick gibt, während unsere Kinder sich wie wilde Affen verhalten. Also schließen wir diese Kinder jetzt an die Handys an und lassen die Bildschirme sie babysitten, während wir ein Erwachsenengespräch führen können und unser Essen esse können, solange es noch heiß ist.

3. EMM Wiebke: Ich werde die Fernseh-Zeit auf weniger als eine Stunde pro Woche beschränken.
Du wirst dich deswegen so lange schuldig fühlen. Mach einfach weiter und komm darüber hinweg. Das wird nicht passieren, Wiebke!

4. EMM Wiebke: Ich werde meine Kinder nicht in meinem Auto essen lassen.
Hahahahahahahaha! Hast du deinen Kombi in letzter Zeit mal von innen gesehen?! Ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Volvo nicht mit einem orangenen Teppich geliefert wurde, stimmt’s? Richtig, das ist nämlich eine dünne Schicht zerdrückter Goldfisch-Cracker.

5. EMM Wiebke: Ich werde Stoffwindeln benutzen.
Sicher wirst du das. Außer, wenn dein Baby einen Monat zu früh geboren wird, eine Woche auf der Neugeborenenintensivstation verbringt, Probleme beim Stillen hat und du mit zu wenig Milch zu kämpfen hast… Stoffwindeln werden das Letzte sein, woran du denkst. Geh schon mal los und kaufe Aktien von Pampers.

6. EMM Wiebke: Ich werde ausschließlich stillen.
Bei einer zu geringen Milchmenge kannst du dir vorstellen, wie das für mich ausgegangen ist. Nein. Und das ist in Ordnung.

7. EMM Wiebke: Ich füttere meine Kinder nur mit biologischen, unverarbeiteten, frischen Lebensmitteln.
Und genau das tust du – im ersten Jahr. Aber du wirst es spätestens dann bereuen, wenn dein Sohn seine Nase bei einfachen Mahlzeiten wie gefrorener Lasagne, Dosensuppe, Nudeln oder Pommes rümpfen wird.

8. EMM Wiebke: Ich werde mein Haus nicht von den Spielsachen meiner Kinder übernehmen lassen.
Ja.. Dein Haus sieht wie eine Kindertagesstätte aus. Noch Fragen?

9. EMM Wiebke: Ich werde meine Kinder nicht mit laufenden Nasen herumlaufen lassen.
Das hat mich früher echt so sehr gestört. Ich habe einfach nicht verstanden, warum eine Mutter ihr Kind mit Rotz im Gesicht rumlaufen lässt. Pfui! Nun, jetzt weiß ich es. Denn für eine laaaaaange Zeit im Jahr wird dein Kind immer eine laufende Nase haben. Es gibt nicht genug Taschentücher für diesen Mist, und selbst wenn, du bist sowieso schon schwer genug damit beschäftigt, das andere Ende des Kindes abzuwischen!

Was waren die Dinge, von denen du dachtest, dass sie als EEM super wichtig wären? Schüttelst du auch bei vielen Sachen den Kopf? Willkommen im Club 🙂

Der Beitrag Selbstgespräch mit meinem früheren „Wenn ich mal Mama bin, dann“- Ich! Ich schäme mich! erschien zuerst auf Müttermagazin.

Ich habe ein AEZV-Baby! Mache jetzt den Test, ob dein Kind auch darunter leidet!

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Gastartikel von Carine aus Aachen.

Seitdem ich nun vor drei Monaten unsere kleine Edda auf die Welt gebracht habe, stellte ich die gleiche Frage nahezu jeder Mutter von zwei oder mehr Kindern, die mir begegnet ist.

Wie bringt man das Baby zum Schlafen, wenn ein noch waches und lautes Kleinkind währenddessen in der Wohnung herumtanzt?

Die Antworten reichten von „Leg das Baby für ein paar Minuten direkt vor den Fernseher, um es daran zu gewöhnen, auch bei lauten Geräusche einschlafen zu können!“, bis hin zu „Park das Kleinkind wenigstens so lange vor den Fernseher, bis das Baby eingeschlafen ist!“ Auch wenn diese Ideen bestimmt großartig sind und für viele Familien da draußen funktionieren, so kam ich langsam zu der Erkenntnis, dass diese Strategien in unserem Haushalt nicht funktionieren werden. Irgendwie habe ich zwei Kinder mit schweren Fällen von AEZV geboren.

Was ist AEZV, fragst du dich? AEZV heißt ausgeschrieben: Angst, etwas zu verpassen! Mein Ältester litt schon an dieser ätzenden Krankheit und es sieht so aus, als ob unser süßes, kleines Mädchen auch unter der Krankheit leiden könnte.

Nicht alles an AEZV ist schlecht. Der erste Schritt ist die Erkenntnis. Sobald du erkennst, dass dein Baby unter AEZV leidet, wirst du wissen, worauf du dich einstellen musst und welche Maßnahmen du ergreifen musst, damit du mit möglichst wenig Nebenwirkungen durch diese Phasen kommst. Glücklicherweise haben wir es bei meiner Tochter frühzeitig gemerkt, es bestand also die Hoffnung, dass wir es unter Kontrolle bringen können.

1. Du lachst über all die Ratgeber, die dir empfehlen, dein Baby „schläfrig, aber noch wach“(von wegen perfekter Zeitpunkt und so) ins Bett zu legen. 

AEZV-Babys sind entweder wahnsinnig aufgedreht und wach, oder todmüde. Es gibt kein Dazwischen.

2. AEZV-Babys zeigen keine Anzeichen von Müdigkeit, bis es dann zu spät ist.

Dein Baby könnte den ganzen Tag damit verbringen, mit strahlenden Augen herum zu kichern, bevor du überhaupt merkst, dass es total übermüdet ist. Wenn du dein Baby gähnen siehst, ist es schon vorbei. Viel Spaß bei der Einschlaf-Begleitung in den nächsten anderthalb Stunden.

3. Es kann Stunden dauern, bis ein AEZV-Baby eingeschlafen ist.

Du wirst schaukeln, hüpfen, putzen, klopfen, wickeln, singen und summen, bis deine Hände taub sind und deine Kehle schmerzt, aber dein Baby wird dich weiterhin mit diesen großen Augen anschauen und strahlen.

4. AEZV-Babys schlafen nicht „unterwegs“.

Du wagst es nicht, einen dieser Autospiegel zu kaufen, durch die man das Kind auf dem Rücksitz beobachten kann, weil du dir lieber gar nicht bewusst werden willst, dass dein Baby die ganze Stunde wach geblieben ist, bis ihr bei Oma und Opa angekommen seid. Schade, dass das Kleinkind so verdammt ehrlich ist. „Und Leon, schläft sie?“ „Nein Mama, Edda schläft nicht!“ Düüüdddüüüüüüümmmmmm.

Eine Fahrt in den Wildpark? Ihr fahrt in den Urlaub? Stellt euch auf genau 0 Nickerchen ein. Warum sollte dein Baby, das erst vor ein paar Wochen auf diese Welt kam, überhaupt schlafen wollen, wenn es doch so viel zu sehen gibt?

6. AEZV-Babys schlafen nicht beim Stillen ein. 

Trotz der Tatsache, dass du sogar auf Koffein verzichtet hast, bevor du überhaupt schwanger wurdest, dockt sich dein Baby so energiegeladen von der Brust ab, als hätte es gerade einen doppelten Espresso getrunken.

7. Ein AEZV-Baby in der Öffentlichkeit zu stillen, ist keine gute Idee. 

Dein Baby wird alles in seiner Macht stehende tun, um sich auf alles andere zu konzentrieren, als auf die prall gefüllte Brust. Du musst das Baby von der Außenwelt regelrecht abschotten (Stillschal, Tücher, Schals…), damit es sich aufs Trinken konzentriert.

8. AEZV-Babys fangen schnell an, die Schlafroutine zu durchschauen und sie protestieren lautstark.

Leider wird sich dieser Widerstand höchstwahrscheinlich bis weit ins Kleinkindalter hinein fortsetzen. Mach dir keine Sorgen. Ich bin mir sicher, dass sie später gerne den ganzen Tag lang schlafen werden, wenn sie irgendwann in der Pubertät sind.

9. Apropos „Schlafroutine“, ein langes Bad regt AEZV-Babys nur dazu an, noch wacher zu sein. 

Bäder entspannen sie nicht. Babymassagen werden mit Kitzelkämpfen verwechselt. Befolge  bitte meinen Rat: Mach es kurz und bündig.

10. AEZV-Babys haben einen extrem leichten Schlaf. 

Verdunkelungsrollos und Spieluhren sind ihre besten Freunde. AEZV-Babys werden nicht bei Lärm einschlafen, egal wie sehr du es auch versuchst, sie daran zu gewöhnen. Mein Sohn verbrachte seine ersten Monate in einer Großstadt (Berlin MITTE!!), so dass man meinen könnte, er hätte sich daran gewöhnt, bei dem permanenten Lärmpegel einschlafen zu können. Nein, hat er nicht.

11. AEZV-Babys bekämpfen den Schlaf mit allem, was ihnen zur Verfügung steht.

Manchmal denkst du gerade, dass du die Schlacht gewonnen hast, weil die Äuglein deines Babys träge werden, nur damit sie sie plötzlich mit einem neuen Anflug von Energie wieder öffnen. Das wird dich zermürben. Schaue deinem Babys niemals in die Augen, wenn es einschlafen soll. Ein Blick von dir wird es noch mindestens drei Stunden lang wach halten. Glaub mir!

12. AEZV-Babys sind schlau.

Okay, ich weiß nicht, ob das wahr ist, aber irgendwas positives müssen wir uns ja vor Augen führen, damit uns dieses Kind nicht den letzten Nerven raubt.

Wenn du die meisten genannten Punkte mit JA beantworten kannst, tut es mir leid, dir sagen zu müssen, dass dein Baby höchstwahrscheinlich an einem ernsten Fall von AEZV  leidet. Glücklicherweise ist deine Situation nicht hoffnungslos. Finde einfach den dunkelsten Raum in im Haus, dreh das weiße Rauschen auf höchste Lautstärke und bleibe einfach für ein bis zwei Jahre dort.

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Schwanger mit Kleinkind an der Hand? Soll ich ehrlich sein?

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Von Johanna aus Wien

Man hört oft erfahrene Mamas von den Freuden sprechen, die einem begegnen, wenn die Kinder altersmäßig nahe beieinander liegen. „Sie werden später im Leben besser miteinander auskommen, wenn sie altersmäßig dich aneinander liegen, sagen sie dann gerne.“

Ich habe viele sagen hören, dass ein Abstand von drei Jahren perfekt ist! Aber es auch gibt Dinge, die sie dir bewusst nicht sagen, wenn du schwanger bist und gleichzeitig noch ein Kleinkind zu Hause hast. Wenn du also darüber nachdenkst, ein zweites Kind zu planen, während du noch ein Kleinkind herumlaufen hast, lies das bitte zuerst. Du kannst mir vertrauen, ich bin nämlich gerade schwanger und erziehe parallel noch ein Kleinkind.

Du wirst Mütter beneiden, die das erste Mal Mama werden. Dein Kleinkind flitzt nämlich wie ein Gummiball durchs Haus, während deine Augen dich innerlich anflehen, sich doch endlich mal zu schließen, weil du einfach so müde bist und genau dann wirst du neidisch. Du wirst die Erstlings- Mütter beneiden, die ein Nickerchen machen können, wenn sie den Drang dazu verspüren. Du wirst sie dafür schlagen wollen, dass sie dir sagen, dass sie endlich nicht mehr schwanger sein wollen, um endlich ihr Kind kennen lernen zu können. Du willst diesen unwissenden Frauen gerne sagen, dass sie ihren Schlaf lieben und die Freiheit schätzen sollen, solange es noch geht. Aber sie werden nicht zuhören.

Du wirst allmählich anfangen zu glauben, dass dein Kleinkind eine hellseherische Kraft besitzt. Kann es wirklich spüren, dass du keine Energie mehr hast, um das Haus zum 1000sten Mal zu umrunden und nach Fröschen zu gucken? Kann es spüren, dass du dich gerade hingesetzt hast, um die erste Mahlzeit des Tages um zu dir zu nehmen (14 Uhr!!), um genau DANN einen riesen Stinki in die Windel zu drücken? Kann es spüren, dass du dich wirklich nur auf die Couch legen und entspannen willst ABER genau dann die Zeit reif ist für einen filmreifen Wutausbruch? Ja. Doch, das kann es. Dein Kleinkind wird dich um all das bitten, besonders dann, wenn du keine Energie mehr übrig hast. Es wird dich an deine Grenzen bringen, Grenzen, von denen du dachtest, dass dein schwangerer Körper niemals in der Lage sein wird, diese zu meistern. Wenn du jedoch tatsächlich mal Energie übrig hast und du dich in der Nacht davor ausreichend erholt hast, wird es ein perfekter Engel sein und sich den ganzen Tag ohne Gejammer, Beschwerden oder Forderungen beschäftigen können.

Dein Bauch wird zur neuesten Attraktion im Vergnügungspark „Mama“. Ja, ich wurde getreten und sogar als Kissen benutzt, da mein Bauch während der Schwangerschaft größer wurde und meine liebe, liebe Tochter glaubte, dass mein Bauch der neueste und größte Hit der Kletter- und Gymnastik-Mami ist. Sie glaubt, mein Bauch sei ein Kissen. Sie glaubt auch, dass sie daran abprallen wird, wenn sie versucht, darauf zu hüpfen. Sie scheint nicht zu begreifen, dass ein kleines Lebewesen in diesem kleinen Raum lebt, welches gar nicht gerne getreten wird. Ich bete jeden Tag, dass der kleine Bruder nicht mit 10 Millionen blauen Flecken geboren wird, weil seine große Schwester zu neugierig auf den großen, neuen Mami-Bauch war.

Nur kein Mitleid, denn auch wenn du jede Menge Mitgefühl von Familie und Freunden für deine neue Schwangerschaft bekommen wirst, so wird dein Kleinkind sich nicht an dieser Sympathie-Bekundung beteiligen. Freunde und Familie sagen vielleicht: „Oh, du armes Ding, du.“ Aber dein Kleinkind sieht das nicht so. Dein Kleinkind wird sich nicht darum kümmern, wie schlecht sich Mama fühlt oder wie viel Energie ihr fehlt. Dein Kleinkind wird ihren Keks wollen und sie wird ihn jetzt wollen! Und es gibt da auch keine Ausreden! Dein Kleinkind verfolgt eine „Null-Toleranz“-Taktik und eine Schwangerschaft ist kein mildernder Umstand!

Diese Schwangerschaft wird sich gefühlt 10 mal härter und schlimmer anfühlen als die erste! Das ist Fakt. Und du wirst nicht genau sagen können, ob es daran liegt, dass „alle Schwangerschaften anders sind“ oder ob es daran liegt, dass dein schelmisches Kleinkind dich auf die Palme bringt, dich nicht in Ruhe essen lässt und dich nicht pinkeln oder kotzen lässt. Du wirst es nie erfahren und ich muss dir leider sagen, dass du dich leider auch 10 mal müder und schrecklicher fühlen wirst.

Dein Kleinkind wird sich an dich klammern. Neun. Monate. Etwas Seltsames geht hier vor sich. Dein Kleinkind, das vielleicht schon immer anhänglich war, wird dich nicht einmal in Ruhe atmen lassen. „Warum?“ fragt man sich. Dein Bauch lässt sie durchdrehen! Sie versteht es nicht. Du sagst immer wieder, dass es ein Baby in deinem Bauch heran wächst. Das macht ihr Angst. Sie will dich nicht verlieren. Sie kann noch nicht sagen, dass etwas mit deinem Körper anders ist und dass sie Angst hat, dass sie dich für immer verlieren wird. Deshalb kann ich auch nicht aus dem Raum gehen, ohne ihr zu sagen, wohin ich  gehe. Gott bewahre, denn wenn ich das doch mal vergesse, dann rennt sie durchs haus und schreit: „Mami! Mami!“ Es ist nicht schön. Du darfst niemals, ich wiederhole, niemals versuchen, dich davonzuschleichen. Es wird dich finden! Und selbst der Papa darf die Mami nicht mehr offensichtlich lieben, sonst fühlt sich dein Kleinkind nämlich vernachlässigt. Somit müssen Mami und Papi immer einen Meter Abstand halten.

Dein Kleinkind wird sich wieder zurückentwickeln. Das wird noch schlimmer, wenn das Baby tatsächlich da ist. Es wird vergessen, wie man das Töpfchen benutzt, es will wieder aus der Flasche oder der Brust trinken. Es wird mit dir streiten, wie du es noch nie erlebt hast, und du wirst verzweifelt versuchen, ihm zu erklären, dass sie/er doch schon ein großes(r) Mädchen/Junge sind.

Ihr werdet gemeinsam Wutanfälle miteinander teilen. Ja, es wird Momente geben, in denen dein Mann dir nicht genau sagen kann, wer das Kleinkind und wer der Erwachsene ist. Du und dein Kleinkind ihr werdet beide weinen. Das Kind weint, weil es den blauen Teddybär will, den du vergeblich seit über zwei Stunden im Haus gesucht hast, und dir tut dir alles weh, weil die Suche nach dem ollen Bären dir alle Kräfte abverlangt. Du willst dich nur mal hinsetzen und deine schmerzenden Füßen ausruhen, deinen Rücken entspannen und deine zerfetzten Nerven beruhigen aber das Kind sieht das leider ganz anders. Somit weint ihr beide. Hormone! Irgendwann hört dein Kleinkind auf zu weinen und kommt zu dir und sagt: “ Nicht weinen, Mami.“ Und du wirst dich fühlen, als wärst du das Kleinkind und das Kind die Mami, die kommt, um dich zu trösten.

Es wird nicht alles schlecht sein. Meine Tochter genießt es, meinen Bauch zu küssen und ihrem kleinen Bruder zu sagen, dass sie ihn liebt und dass er jetzt schon ihr bester Freund ist. Es gab durchaus Stunden, in denen sie mich kurz schlafen ließ, und ich war immer dankbar dafür. Es gab gute Zeiten. Allerdings kamen die wirklich anstrengende Zeiten definitiv häufiger vor, als die guten, nicht so anstrengenden Zeiten.

Aber wisst ihr was? Das ist der Preis, den du zahlen musst, wenn der Altersunterschied deiner Kinder nicht allzu groß sein soll. Augen zu und durch!

 

 

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Let´s talk about DRECK Baby! Es geht um den postnatalen Abnabelungsprozess des Darminhaltes!

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Ein Gastbeitrag von Lisa aus Berlin.

Wenn du schwanger bist, dann kann es zu Verstopfung und Hämorriden kommen. Leider kommt das gar nicht so selten vor. Wenn’s dann endlich in den Kreißsaal geht, dann hat man als Frau eine nicht ganz unberechtigte Angst davor, vor einer Vielzahl an entsetzen Zuschauern seinen Darm zu entleeren. (Das ist mir glatt zweimal passiert. „Dein Scheißhaufen war herzförmig“, erinnert mich mein Mann gerne, in einem Ton, der sowohl angewidert, als auch erstaunt klingt)

Wenn man all diese Hürden überwunden hat, fühlt man sich enorm erleichtert. Jetzt, da es kein Riesenbaby mehr gibt, das dir auf deinen Darmtrakt drückt, denkst du freudig, dass all deine Kackprobleme für immer vorbei sind – leichtgläubig hoffst du, dass jetzt alles zu seiner normalen „Regelmäßigkeit“ zurückkehren wird.

Du denkst, all deine „Fäkaliensorgen“ gehören der Vergangenheit an.

Du liegst falsch.

Ich hasse es, der Überbringer schlechter Nachrichten sein zu müssen. Du hast leider keine Alternative: Das erste Mal Kacken nach der Geburt ist grausam.

Mal ehrlich, warum warnt uns da keiner vorher vor? Sicher, sie erzählen dir alles, was mit deiner Vagina passiert, aber das Arschloch – und die Prozesse, die dann dahinter ablaufen – werden wie die böse Stiefschwester in den Märchen behandelt. Niemand will darüber reden. Nun, Mädels, wir reden heute darüber. Weil es wirklich nicht fair ist. Alles, was die Vagina nach der Geburt tun muss, ist, sich ausruhen und heilen. Benutze keine Tampons, sagt man dir. Habt erstmal mindestens sechs Wochen lang keinen Sex. Tut nichts, was das zarte Empfinden der armen Königin Vagina stören könnte. Dennoch wird erwartet, dass dein Darmsystem erneut zum Dienst antritt  – sobald jemand die Nabelschnur durchtrennt hat. Keiner behandelt dein armes Poloch, ganz im Gegenteil: Nach der Geburt, ist VOR der Geburt. Und los!

Weißt du, der erste Stuhlgang nach der Geburt ist nie geil, es kann von „leichtem Grimassen schneiden“ bis hin zu „Oh mein Gott, ich glaube, ich gebäre Zwillinge“-Ausrufen reichen. Leider fehlten mir damals genau diese Informationen. Nachdem ich also mein erstes Kind bekommen hatte, litt ich direkt an einer ausgewachsenen Verstopfung.

Ich riss bei meinem ersten Baby so krass, dass mein Arzt zu mir sagte: „Du kommst nicht nach acht Wochen zur Nachuntersuchung, DAS dauert locker 12 Wochen, meine Liebe!“ Infolgedessen war ich wie versteinert, wenn ich nur ans Kacken DACHTE, mein Intimbereich sah aus, als hätte Edward mit den Scherenhänden einen Epileptischen Anfall mitten in meinem Schritt gehabt. Ich meine, alleine pinkeln war schon schlimm genug. An die Öffnung der Hintertür war nicht zu denken. Innerlich sperrte ich mich total, was den Zustand nicht gerade verbesserte. Wenn also der Gedanke, ohne Kissen zu sitzen, ausreicht, um dir Alpträume zu verursachen, lässt dich der Gedanke an jede Art von Drücken in kalten Schweiß ausbrechen.

Ich habe versucht zu kacken, aber mein Körper wollte einfach nicht nachgeben. Es war wie ein Kind, das nicht ins Becken des Schwimmbades will. Es steht zaghaft am Rand und taucht vielleicht einen Zeh ins Wasser, aber wenn es darum geht, tatsächlich reinzuspringen… NIEMALS!

Es kommt jedoch eine Zeit, in der man tun muss, was man tun muss. Es muss ungefähr eine Woche nach der Geburt gewesen sein, und so verängstigt ich auch war, ich wusste, dass ich etwas erledigen musste. Als ich endlich akzeptierte, dass sich meine Scheiße dort nicht auf wundersame Weise auflösen würde, übergab ich das Baby meiner Schwiegermutter und schnappte mir eine Zeitschrift. „Ich gehe jetzt“, sagte ich ihr mit einem Blick grimmiger Entschlossenheit im Gesicht und drehte mich um, um meinem neuen Erzfeind gegenüberzutreten: Der Toilette. Sie tauchte vor mir auf wie ein elektrischer Stuhl. Nach einem tiefen Atemzug und einem leisen Motivanions-Selbstgespräch setzte ich mich nervös auf den kalten Sitz, ich war bereit zum Kampf.

Ich hatte versucht, mich gut vorzubereiten, indem ich riesige Krüge Wasser trank und mir jede Menge Stuhlweichmacher und natürliche Abführmittel einwarf. Ich dachte, wenn ich mich nur gut genug vorbereiten würde, würde der Inhalt leicht und schmerzlos aus mir herausrutschen – ungefähr so wie ein Softeis aus diesen Automaten auf dem Jahrmarkt. Allerdings konnte ich so eine der wichtigsten Lektionen des Lebens lernen: Erledige diese Dinge, bevor du sie eine Woche lang in dir festhältst. Du solltest direkt nach der Geburt des Babys nach Stuhlweichmachern fragen. Kacke so schnell du kannst. Denn je länger du damit wartest, desto schwieriger wird der „Scheiß“. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es wird sonst so hart wie verdammter Ziegelstein.

In vielen Krankenhäusern bekommst du gesagt, dass du nicht nach Hause gehen darfst, bevor du nicht mindestens einmal Stuhlgang hattest, aber meiner Erfahrung nach ist das mehr ein Vorschlag als eine Regel; Es ist nicht so, als würden sie die Tür verriegeln, bis du nicht einen oder zwei Kackhaufen als Beweis produziert hast. Wie auch immer. Es ist keine schlechte Idee auf den ersten Schiss zu warten – denn wenn sich dieser als problematisch erweist, können sie dir super weiterhelfen. Und du wirst nicht so enden, wie es mir ergangen ist: Tiefes Grunzen, sich schütteln, anstrengen und schwitzen, sich von einer Seite zur anderen lehnen und versuchen, einen riesigen Klumpen komprimierten Mist durch ein Loch zu zwängen, das zwar weniger zerrissen ist als die Vagina, aber leider auch viel weniger dehnbar.

Nach etwa einer Stunde tauchte ich schließlich – o-beinig, aber siegreich – wie Phönix aus der Asche, aus dem Badezimmer auf. Genau dort schwor ich mir, nie wieder Kinder zu bekommen, denn ich wollte nie wieder eine Verstopfung dieses Kalibers erleben. Aber, genau wie wie meine einstigen Uni-Versprechungen, nämlich, nie mehr Tequila auch nur anzuschauen, blieb dieses Gelübde auf der Strecke, sobald der Schmerz nachgelassen hatte. Ich bekam noch zwei weitere Kinder, was bedeutete, erneut durch zwei qualvolle postnatale Kack-Qualen gehen zu müssen. Allerdings hatte ich aus ersten Erfahrung gelernt und es war nicht ganz so schlimm.

Glaub mir, während andere Mamas nach Geburt stundenlang auf ihr Neugeborenes starren und sich schon längst in der Babyblase befinden, war ich bereits, nachdem ich die Finger und Zehen nachgezählt habe, mit einer Krankenschwester an der einen Hand und stuhlauflockernden Medikamenten in der anderen Hand auf dem Weg zur Toilette.

 

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Ein Liebesbrief zum Jahreswechsel: Du musst nicht so schnell wachsen, mein Kind….

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Silvester 2017/2018 geschrieben aber es passt immer noch 🙂

Es ist der Duft ihrer Haare. Wieder und wieder vertiefe ich meine Nase in ihren Nacken und atme den Duft meines Kindes ein. Wir stehen kurz vor dem 5.ten Geburtstag meiner Tochter, mein Gott, fünf Jahre ist es her…..Ich ertappe mich dabei, wie ich täglich wehmütiger werde….Ihr Körper wird immer länger, ihre Knie haben schon lange keinen Babyspeck mehr, das Gesicht bekommt eine andere Form….Und Ja, sie ist so schön…..Mein kleines Mädchen…….Und ich sitze da und schreibe ihr einen Brief……

„Mein Mädchen, wer hat dir eigentlich erlaubt, SO schnell groß zu werden? Du sitzt verschlafen auf dem Sofa und hast eine ausgeprägte Morgenmuffeligkeit….Schon wieder ist dir ein Schlafanzug zu klein geworden und wie du so da sitzt mit deinem Strubbel-Haar und deinem Einhorn im Arm, da bin ich als deine Mama sehr, sehr wehmütig….Wehmütig das ist ein Wort, welches du gar nicht kennst….Es bedeutet, dass wir so sehr lieben, dass wir jeden Augenblick gerne einfrieren möchten.

Meine Sammlung an Erinnerungen ist groß. Du fragst dich jetzt bestimmt, warum das so ist, denn GROßwerden ist doch etwas Tolles. Das stimmt auch, nur wenn du groß wirst, haben wir Mamas auch mit unserem Älterwerden zu tun und der Punkt rückt näher, an dem ich dich fliegen lassen muss….Ich will dir Flügel verleihen aber fliegen musst du selbst. Und manchmal schaue ich Nachrichten und würde dir die Flügel am liebsten doch nicht geben oder uns zumindest einen Tandem Sprung ins Leben gönnen. Noch sind meine Flügel um deine kleinen Flügel eng geschlossen. Doch, jetzt wo du bald fünf Jahre alt bist, faltet sich jede noch so kleine Feder deines Flügel ganz langsam auf und bringt sich in Position…..Noch vor kurzer Zeit musste ich Dir deine Strumpfhose anziehen, deine kleine Käsefüßchen küsste ich dabei mindestens 12 Mal. Pro Zeh.

 

Überhaupt, du hast große Füße. Weißt du noch, wie klein deine Perlenzehen waren, als du geboren wurdest? Wahnsinn. Nun bist du schon so groß, dass du deine Strumpfhose selber anziehen willst. Und du suchst dir deine Klamotten natürlich selber aus. Auch, wenn sie nicht immer zusammen passen, es ist dein Geschmack! Ich achte nur darauf, dass du nicht immer im Ballerina Kleid in die Kita gehst und dann lasse ich das Kleid von magischer Hand verschwinden und wasche es…..Du sitzt also da, am Morgen und kaust dein Müsli……Ich stelle mir vor, wie wir beide in immer weniger werdender Zeit durch deine Pubertät gehen werden…Mir graust es ein wenig davor…..Dann wirst du mich wahrscheinlich in Frage stellen und auf einmal bin ich total uncool. Ich streichle dich übers Gesicht. Mein Kind. Was für ein Geschenk du doch bist. Sage ich Dir das eigentlich oft genug? Werde ich dir gerecht? Erst neulich hast du mich so sehr aus der Fassung gebracht, weil du einfach nicht mitwolltest zum Termin, wo wir aber unbedingt hin mussten. Du hast mich angesehen und warst richtig auf sauer auf mich…..Und ich alte Rabenmutter musste dich mitschleifen zu diesem ollen Termin. Nie werde ich vergessen, wie ich dich neulich aus der Kita geholt habe, nachdem ich einen Anruf bekam, du hättest dich übergeben. Gerast bin ich, nur um bei dir zu sein…..Da saßt du gelehnt an der Turnhallen-Mauer mit einem Eimer in der Hand. Mein Gott, habe ich gedacht, wie groß du doch bist…….Und du fielst in meine Arme und hast gesagt: „Mama, schau, ich musste spucken und habe immer den Eimer getroffen….“ Weinen hätte ich können, so Leid hast du mir getan…..Aber ist es nicht genau das, was wir lernen sollen? Du kannst dich auf mich verlassen und wachsen? Ach little Görl, du bist so selbstbewusst und weißt genau, was du willst. Du bist eigensinnig und stur. Du liebst Tiere und rettest jeden noch so kleinen Regenwurm vom Straßenrand…..Du bist im einen Augenblick die Prinzessin  und im nächsten Moment ein kleiner Wut-Drache……Ich kann dir nur immer wieder sagen, dass du genau richtig bist, wie du bist….

Abends kannst du ohne mich nicht einschlafen, du brauchst mich ganz nah bei dir…..Dann sagst du mir fast jeden Abend, das du mich liebst „Bis das Universum zu Ende ist!“….Ich liege so oft da und möchte dir sagen, dass du MEIN Universum bist…..Dass sage ich dann meistens auch und du fragst mich, wie groß das Universum ist…..Wir staunen beide über die Erklärung meinerseits, die eigentlich keine ist…..denn das Universum ist unendlich……Wie soll ich dir das je begreiflich machen? Weißt du was, kleines Mädchen…..Stell du deine Flügelchen auf und strecke deinen Kopf ab und an unter meinen Flügeln hervor in die Welt….Dann wage einen Blick und irgendwann setzt du erst einen Fuß vor meinen und dann den Nächsten……Wenn deine Flügel größer sind als meine, dann, ja dann, dann fang an zu fliegen, mein kleines Mädchen…..Und merke dir: Wenn du große Rundflüge beendet hast, dann komm zurück in mein Nest, in mein warmes Bett und berichte mir von deinen Abenteuern….Und wenn eine Feder abfällt und du verwundet und traurig in den Schutz meines Flügelkleides kommst, dann werden wir warten, bis dir ein neuer Flügel wächst…..“

Deine Mama.

 

 

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Super-Mega-Insider-Geheimnisse über deine Schwangerschaft, die dir keiner vorher verrät!

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Ein Gastbeitrag von Lena aus Leverkusen.

Wenn man wirklich schwanger ist, merkt man, wie dämlich Hollywood Filme doch sind. In Filmen ist die Schwangerschaft ein magisches Ereignis, welches grundsätzlich sehr sauber und ohne Probleme abläuft. Die Gebärmutter schwillt zwar an wie ein Wasserballon aber die Frauen sehen immer glücklich und SEHR GUT aus, im neunten Monat platzt dann die Fruchtblase und schon zwei Minuten später ist das BABY da! Diese Frauen gehen auch geschminkt in den Kreißsaal und kommen auch geschminkt wieder raus. Selbst die Wimperntusche sitzt noch da, wo sie hingehört. Sonst ändert sich nichts, das Leben geht ganz normal weiter. Natürlich verlassen diese Frauen das Krankenhaus mit dem Gewicht von VOR der Schwangerschaft.

So ein Blödsinn.
Schwangerschaft bedeutet mehr als nur eine riesige Gebärmutter. Der ganze Körper verändert sich, es ist eine total verrückte Erfahrung. Du wirst vielleicht auf eine Liege kacken und du willst nachts um drei eventuell saure Gurken und du bekommst vielleicht plötzlich Lust auf die unmöglichsten Dinge, die du vorher noch nie mochtest. Du bekommst eventuell lästige Dehnungsstreifen und deine Brüste werden größer und die Leute werden versuchen, deinen Bauch permanent zu berühren und du wirst sie dafür mehr als einmal schlagen wollen.

Allerdings gibt eine ganze Reihe anderer Dinge, über die niemand, wirklich NIEMAND, nicht einmal das Internet, gerne spricht. Wir natürlich schon.

1. Popel. Lass uns über Popel sprechen. 
Kennst du das, wenn Kinder sich die ganze Zeit in der Nase bohren? Das wirst du auch machen, wenn du schwanger bist. Wenn du schwanger bist, läuft alles auf Hochtouren und du bildest ganz viel Schleim in irgendwelchen Höhlen deiner Nase, was wiederum für Popel sorgt. Leider reden wir hier nicht von kleinen, zierlichen Dingern. Das werden verdammt große, wuchtige Oschis sein. Seltsame Dinge werden in deiner Nase erscheinen, die aus einem Horrorfilm der 50er Jahre zu Hause stammen könnten, und du wirst einen plötzlichen, unaufhaltsamen Drang verspüren, diese gründlich zu entfernen. Wenn du weitere Kleinkinder hast, vergiss bitte nicht, ihnen zu sagen, dass sie diese Absonderungen nicht aufheben sollen. Stellt euch darauf ein, dass sie sich leider nicht zurückhalten können. Macht sich beim Einkaufen super.

2. Du wirst verdammt komische Träume haben.

Eines Nachts, als ich mit Baby Nr. 2 schwanger war, hat Angela Merkel ein Blumenarrangement in meinem Schlafzimmer arrangiert und danach meinen Mann geheiratet. In meinem Schlafzimmer. Ich war total gefesselt. Das einzige Mal, als ich vorher so lebhaft geträumt habe, war, als ich aus Versehen mit einem Nikotinpflaster auf dem Arm  eingeschlafen bin. Bereite dich also darauf vor, dass du in kaltem Schweiß aufwachen wirst, weil der ganze Bundestag in Zombiegestalt hinter dir her ist. Gute Nacht.

3. Apropos darauf vorbereitet sein: Du brauchst extra Unterwäsche.
Du denkst, nur weil du nicht mehr ein Mal im Monat blutest, kannst du ab jetzt schöne Unterwäsche tragen? Ohhhhh nein. Hast du jemals gehört, dass dein Mann im Schritt so schwitzt, dass er die Unterbuxe wechseln muss? Wenn du schwanger bist, verschleisst du mindestens zwei Paar Unterwäsche pro Tag. Schwangerschaft-Informations-Websiten umschreiben das stets nett und erklären euch lediglich, das es zu etwas vermehrter Feuchtigkeit im Schritt kommen kann. HAHHHAAAAAA. Das ist total ungenau. Du wirst  schwitzen wie eine dunkle Schmadderkröte aus der blauen Lagune, besonders in deiner Leistengegend. Geh also Unterwäsche einkaufen. Kaufe viel davon, sehr viel. Denk an 100 % Baumwollanteil. Und daran, die Schlüpfer in zwei Größen größer zu kaufen.

4. Andere Menschen unterschätzen dich. 
Natürlich sagen sie dir NICHT, dass sich dieser berühmte Nestbauinstinkt anfühlt, als hättest du gerade mühelos drei Iron Mans geschafft, auf einem Bein natürlich. Du schaffst das wirklich mühelos – es ist alles gut! Du rockst das, Mama! Ein plötzlicher, heftiger Drang, Möbel zu reinigen und möglicherweise neu anzuordnen, wird dich in Besitz nehmen. Erschöpfung in der Schwangerschaft? Du wirst davon nichts spüren. Zeit und Raum und andere Kleinkinder werden plötzlich irrelevant, weil das alles unbedingt und genau JETZT getan werden muss, und du tust es auch SOFORT, und es fühlt sich fantastisch an. In Woche 22 habe ich versucht, ohne Hilfe, alle Babymöbel auf einmal abzubauen. Ich ließ schwere Babymöbel auf meine Zehen fallen, wickelte meinen blutenden Fuß in einen Waschlappen und arbeitete einfach weiter. Oh, und du wirst am nächsten Tag den ganzen Tag verschlafen. Die bösen Folgen dieser plötzlichen Aktion werden in der Regel erst im Nachhinein erkannt.

5. Du wirst Schmerzen haben wie eine alte Oma. 
Ja, deine Hüften werden sich ausbreiten. Ja, dein Becken und deine Füße werden wehtun. Wir alle wissen, dass schwangeren Frauen die Füße schmerzen. Auch deine Hände, deine Handgelenke, und vielleicht auch deine Daumen. Irgendwo um die 32. Woche herum litt  ich plötzlich am Karpaltunnelsyndrom und musste fortan mit diesen dummen Handgelenksschienen schlafen. Die Familie, alle Freunde und meine ehemalige inkompetente Hebamme haben mir gesagt, dass ich auf keinen Fall Schmerzmittel nehmen darf. Sei du kein verdammter Märtyrer. Nimm die verdammte Pille. Bevor du weinend im Bett liegst, gönn dir eine Paracetamol (Wirklich nur im Notfall und vorher mit dem Arzt abgesprochen!!!)

6. Die Leute werden beleidigende Bemerkungen über dein Gewicht machen.


Alle (auch völlig Fremde) werden dich fragen, wann du denn „fällig“ bist. Wenn dein ET noch weit in der Zukunft liegt, dann bist du ihrer Meinung nach entweder zu fett oder schwanger mit Zwillingen. Wenn der ET schon bald da ist, bist du entweder zu dünn und du musst dringend mehr essen. Bei meiner letzten Schwangerschaft hatte ich zusätzlich zur Vorderwand Plazenta auch eine Schwangerschafts-Diabetes. Irgendeine Dame – eine andere Mutter, die es ja eigentlich hätte besser wissen müssen, fiel fast in Ohnmacht, als ich ihr mitteilte, dass ich erst in der 14. Woche war. Sie hatte auf die 38. Schwangerschaftswoche getippt. Ich hätte sie fast geschlagen. Das wird dir auch passieren. Ich empfehle dir, den nervigen Leuten stets zu antworten, dass du gar nicht schwanger bist. Stattdessen hast du eine Stoffwechselstörung. Wenn du dick genug aufträgst, kannst du sie vielleicht zum Weinen bringen.

7. Du kannst verdammt aggressiv werden. 
Du wirst sehr, sehr, sehr, sehr wütend auf gewisse Dinge werden. Ein anderer Autofahrer hat dich im Verkehr abgeschnitten? Er hätte dein Baby töten können! Die Verkäuferin sagt dir, du siehst aus, als würdest du gleich platzen? Sie ist eine fette Schlampe, die an ihrer verpfuschten Fettabsaugung sterben soll!! Andere dünne schwangere Frauen, zu laut bellende Hunde, deine eigenen Kinder – das alles wird zu Objekten deines Zorns. Das vergeht, Süße! Geh in dein Schlafzimmer und hör dir Heavy Metal an. Es wird vorübergehen.

8. Und schließlich: Lass uns über deine Brüste reden!
Ja, sie werden größer werden. Ja, sie könnten wehtun. Aber vor allem hat die Modebranche entschieden, dass man, da man so ein fetter, nutzloser, nicht-sexueller Wal ist, sie unbedingt NOCH besser zur Schau stellen sollte. Alle Umstandsmoden haben riesige Ausschnitte. Vergiss normale Ausschnitte. Jetzt bestehst du quasi nur noch aus Busen, Schatz, also zeig sie der Welt!

Außerdem wirst du nach der Geburt erstmal eh nichts weiter als eine Milchkuh sein, also genieße deinen Zustand  – Genieße all das Schöne, das Schlechte, das Schwitzige und das Nervige. Es lohnt sich nämlich.

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Zu Hilfe! Mein Leben mit einem vier Jahre alten Jammerlappen!

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Dieser Blogbeitrag kommt von Anna. Anna ist Mutter von drei Jungs und sie lebt mit ihrer Familie in München.

Es beginnt, sobald er aufwacht. „Ich will heute kein Feuerwehrmann Sam sehen!““, jammert mein 4-Jähriger verzweifelt, er klingt dabei so leidend, also ob ihm jemand bei lebendigem Leib einen Zeh abschneiden wollen würde. Eigentlich wollte ich nur den Fernseher einschalten. War wohl nicht richtig.  „Ich hasse Sam. Ich will PJ Masks gucken, Mama!“

„Hä? Du liebst doch Feuerwehrmann Sam!“, sagt mein 7-Jähriger. Ich kann seine Augen rollen hören und er seufzt, als ob er diesen morgendlichen Kampf schon ewig mitmachen würde. Da sind wir wieder. Welcome to Life!

Es ist 6 Uhr morgens und mein Ältester schreit meinen Jüngsten an, dass er sein Gejammer leid ist, dass er immer jammert, dass er ein weinerliches, doofes Baby ist und er bitte sofort aufhören soll. Innerlich nicke ich mit. Innerlich verteile ich virtuelle High-Fives an meinen Ältesten und feuere ihn weiter an, klopfe ihm ermutigend auf den Rücken. Er hat so Recht!


Äußerlich suche ich natürlich verzweifelt nach einer pädagogisch wertvollen Konfliktlösung. Allerdings bin ich auch hochgradig genervt. Lion jammert wirklich IMMER. Über so ziemlich alles. Und ja, es ist verdammt anstrengend für uns alle.

Ein chronisch weinerliches Kind hat nicht nur Auswirkungen auf sich selbst. Er ist eine Belastung für alle um ihn herum. Du glaubst mir nicht? Frag jede Mutter eines chronischen Jammerers und sie wird dir dasselbe sagen. Diese täglichen Jammer-Arien, mit denen sich die ganze Familie auseinander setzen muss, können durchaus belastend und demotivierend sein. Stell dir vor, deine Kinder sollen sich anziehen. Ihre Kleidung liegt schon parat. Sie sind körperlich SCHON LANGE in der Lage, sich selbst anzuziehen. Der Jüngste fällt jedoch mal wieder total aus der Rolle, er will und kann sich einfach nicht ohne Hilfe anziehen. Anstatt mich nun einfach zu fragen: „Mama, ich brauche Hilfe“, weint er nur und winselt und jammert wie ein Großer.

Was passiert dann? Du sammelst dich. Du erkennst den Grund seines Gejammers und sagst: „Bring die Klamotten her und ich helfe dir gerne.“ Da stehst du dann, selbst noch im Morgenmantel und du hilfst dem armen 4-Jährigen wie jeden Morgen in seine Hosenbeine. Immer wieder fragst du dich, wann er endlich in der Lage sein wird, das mal selbst zu tun. Du fragst dich, ob du ihm lieber nicht helfen solltest, damit er lernt, wie er mit seinen Emotionen selber fertig wird.

Natürlich geben Außenstehende DIR die Schuld an deinem kleinen Jammerlappen. Du hast dieses kleine Monster erschaffen, kannst du sie denken hören, weil du ihn zu lange verhätschelt hast und jetzt ist aus ihm ein total ungezogenes Ungeheuer geworden. Das ist alles deine Schuld. Das ist falsch. Natürlich habe ich ihn genauso geknuddelt wie alle anderen Jungs auch. Naiv wie ich war, ging ich davon aus, dass er seine Schuhe spätestens mit vier Jahren selber anziehen kann. Mein Jüngster hat da aber irgendwie mehr Durchhaltevermögen. Lion hat eine wahnsinnige Abneigung gegen Dreck und Schlamm. Das war bei meinen anderen beiden Jungs auch nicht so. Lion würde das Haus NIEmals ohne seine Gummistiefel verlassen, wenn es regnet. Und da er sie ohne mich nicht finden kann, steht er im Flur und heult und jammert. Wenn alle anderen schon längst draußen sind, will er lieber gar nicht mehr raus und er will, dass jemand mit ihm im Haus bleibt. Derjenige bin NATÜRLICH ICH.

Verabschiede dich von der Gartenarbeit, Mama, denn du kümmerst dich jetzt um einen mürrischen 4-Jährigen! Du willst den anderen auch nicht den Spaß verderben und somit bleibst du bei ihm.

Ein Jammerlappen ist eine Belastung für die ganze Familie. Er ist wie eine wütende kleine graue Wolke, die ganz plötzlich erscheint, um eine Tonne Regenwasser über die ganze Familie zu kippen. Zeit für eine Pizza, JUHUUU! „Ich hasse PIZZA!“ haut dein kleiner Wutknödel raus. Komisch, gestern wollte er noch unbedingt Pizza essen. Das spielt allerdings heute keine Rolle mehr. HEUTE will er keine Pizza und stellt alles in Frage. Er ist sauer auf sich selbst und auf uns. Und auf die IDEE überhaupt an Pizza zu denken. Und auf das Leben und auf ALLES.

Geben wir dem kleinen Tyrannen nach? Zwingen wir ihn, sich der Familie anzuschließen? Was ist das Beste für uns alle in diesem Moment? Was ist das Beste für den kleinen Tyrannen, der lernen muss, dass sein Unmut nicht den Ton angibt? Schwierige Entscheidung.

Ja, ich weiß, dass er erst vier Jahre alt ist. Ich weiß alles über diese verdammten Phasen. Ich hab das Ganze schon zweimal durch. Phasen voller Tränen und Wutausbrüche. Allerdings toppt dieses süße Kind all diese bereits erlebten Phasen um Längen. Mein geliebtes Baby bricht bei wirklich ALLEM in Tränen aus. Unauffindbare Schuhe. Nicht zu bindende Schuhe. Die Katze auf dem Sofa. Das falsche Buch, die falsche Kindersendung, der falsche Pullover oder das falsche Puzzle. Er hat Hunger. Er ist müde. Er hat Durst. Er weigert sich vehement, diese Dinge mit höflichen Bitten zu artikulieren, d.h. „Ich möchte jetzt etwas essen, Mama“ oder „Ich möchte jetzt nach Hause gehen, Mama“. Seine Brüder konnten das in dem Alter schon sehr gut. Aber mein Jammerlappen? Nein. Er fragt mich gefühlte hundert Mal, wann wir endlich gehen, bis ich nicht anders kann, als mich umzudrehen und loszubrüllen. Natürlich fühle ich mich gleich danach schuldig aber ich kann nicht anders, mein Kopf droht zu platzen!

Du musst damit leben, es hilft ja nichts. Du musst hoffen, dass es irgendwann besser wird. Du hoffst das, weil du das Gefühl hast, das nicht auf Dauer aushalten zu können. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluß!

Alles, was du in dem Moment tun kannst, ist: Halt deinen kleinen Jammerlappen ganz fest und genieße den Duft seiner Haare und überhäufe ihn mit Küssen. Du liebst ihn so sehr aber du kannst es auch kaum erwarten, dass er endlich aus dieser elenden Phase raus ist.

Der Beitrag Zu Hilfe! Mein Leben mit einem vier Jahre alten Jammerlappen! erschien zuerst auf Müttermagazin.

Bevor das Kind nicht auf der Welt ist, verrate ich euch den Namen NICHT!

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Mein Name ist Julia, ich bin Mutter von zwei Kindern. Ich lebe mit meiner Familie in Wildeshausen bei Bremen.

Ich möchte heute meine Gedanken mit euch teilen, vielleicht erging es euch ähnlich wie mir…..

Als mein Arzt mir verriet, welches Geschlecht mein kleiner Bauchbewohner hatte, ging es direkt mit der Frage: „Wie soll unser Baby heißen? “ los.

Der Name meines ersten Sohnes war ein einfaches Unterfangen: Gustaf, der Name meines geliebten Opas mütterlicherseits, der leider wenige Jahre zuvor gestorben war. Gustaf sollte zwei Vornamen bekommen aber sein zweiter Vorname stellte uns vor eine Herausforderung. Zuerst dachte ich daran, ihn vielleicht nach meinem Opa väterlicherseits zu nennen, aber dann war da noch der Opa meines Mannes, mit dem mein Mann eine sehr enge Beziehung hatte.

Naiv wie wir waren, teilten wir diese Gedanken mit den Familienmitgliedern. Jeder hatte eine eigene Meinung zu dem zweiten Vornamen – und diese Meinung mussten sie uns auch ungefiltert mitteilen. Ich habe das bis zu einem gewissen Grad verstanden: Wenn man von geliebten Familienmitgliedern spricht, die bereits verstorben sind und schmerzlich vermisst werden, dann kommt es eben dazu, dass diese Namen genannt werden. Allerdings hatte ich die Tatsache unterschätzt, dass einige Familienmitglieder ernsthaft darauf beharrten, welche Namen wir (die Eltern!) nun auswählen würden.

Wir gaben Gustaf schließlich den Namen meines Opas mütterlicherseits als zweiten Vornamen. Zum Teil, weil uns dieser Name am besten gefiel (Benjamin) aber zum Teil leider auch, weil wir extremen Druck ausgesetzt waren…….

Damals ahnte ich noch nicht, das dieses Babynamensdrama ein erster Vorgeschmack auf das Einmischen der Familienmitglieder sein würde, sobald das Baby auf der Welt war. Vom Schlafen über das Stillen bis hin zur Wahl des Kinderwagen, jeder aus der Familie hatte eine Meinung zu den jeweiligen Themen und sie schienen nur darauf zu brennen, sie uns mitzuteilen. Natürlich ungefragt, versteht sich.

Mit der Zeit entwickelte ich eine dickere Haut und ich fühlte mich mit meinen eigenen Entscheidungen stetig wohler, egal welche Meinungen um mich herum geäußert wurden. Vielleicht war ich ein wenig zu zuversichtlich, denn als es an der Zeit war, unserem zweiten Kind einen Namen zu geben, machte ich den gleichen Fehler wieder – Ich habe Familienmitglieder in die Namensdiskussion mit einbezogen.

Warum hatte ich nicht aus dem ersten Mal gelernt?

Diesmal dachten wir nicht mal daran, unser Kind nach jemandem zu benennen, der bereits verstorben war. Wir haben lediglich versucht, uns einen schönen, einfachen Namen für unser Baby auszudenken. Nichts außergewöhnliches wie Bruno oder Cedric, nichts Seltsames wie Kunibert oder Lynhartt. Wir hatten die Wahl zwischen Paul, Flynn und Noah. Worüber könnte man sich hier also streiten?

Wir haben uns am meisten zu Noah hingezogen gefühlt. Wir haben unzählige Nächte damit verbracht, unserem älteren Sohn die Geschichte von der Arche Noah vorzulesen. Später beschäftige ich mit der Herkunft des Namen Noah und fand heraus, dass der Name aus dem hebräischen stammt und „Der Ruhebringer“ heißt! Als ich meine Augen schloss und spürte, wie sich das Baby bewegte, kam er mir wie ein „Noah“ vor. Manchmal haben Mütter einfach diesen sechsten Sinn, das kennst du bestimmt auch, oder?

Noch war nichts in Stein gemeißelt und wir erwähnten „Noah“ lediglich beiläufig, wenn wir bei unseren Familien zu Gast waren. Manche fanden den Namen echt super. Einige verhielten sich irgendwie neutral. Und einige hassten ihn. Es war nicht nur dieses „Ich mag diesen Namen nicht sonderlich“, sondern es war ein belehrendes „Bitte nennt das Baby nicht so!“

Ich habe nicht einmal hinterfragt, warum sie das sagten, oder was um alles in der Welt falsch an diesem Namen war. Ich fühlte mich so mies nach ihrer Reaktion, dass ich mich entschuldigte, vom Tisch aufstand und mich im Badezimmer einschloss und heulte.

So im Nachhinein klingt es vielleicht dramatischer als es wirklich war. Tief in meinem Herzen wusste ich, dass unser Junge ein Noah war, und ich konnte nicht verstehen, warum der Name so krass zerrissen wurde. Außerdem war ich schrecklichen Hormonschwankungen ausgesetzt. In derselben Nacht platze meine Fruchtblase und ich ging mit meinem Noah ins Krankenhaus.
Die Namensdiskussion hat meine Geburt nicht wirklich beeinträchtigt, aber sie war immer  in meinem Hinterkopf. Ich war noch immer wie betäubt davon, wie negativ sich die Familie über unseren Top-Namen geäußert hat. Wie kann man sich so gemein verhalten?

Als mein kleiner Schatz endlich das Licht der Welt erblickte, hatte er eine kleine, eingedrückte Nase und er sah verdammt wütend aus und so nannten wir ihn kurzweilig einfach „Bud Spencer!“

Als unser älterer Sohn dann eine Stunde später zu uns ins Krankenhaus kam, um seinen Bruder kennenzulernen, fragte er uns sofort nach seinem Namen. Er war ja auch bei den bisherigen Diskussionen um einen passenden Namen dabei gewesen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ihn das wirklich interessierte. Als wir ihm sagten, dass wir uns noch nicht final für einen Namen entschieden hätten, sah er uns an, als hätten wir acht Köpfe und zehn Beine. „Sein Name ist doch Noah“, sagte er ungläubig.

Das besiegelte den Deal, und wir waren froh über die Namenswahl. Was unsere Familienmitglieder betrifft, die nicht einverstanden waren, so haben sie nie wieder ein Wort über den Namen verloren. Auf einmal war Noah hier, es war sein Name, und es gab keine offenen Fragen mehr diesbezüglich.

Ich gebe meiner Familie nicht die Schuld daran, dass sie ihre Meinung über unsere Namenswahl geäußert haben. Vielleicht hätten sie etwas liebevoller und weniger harsch mit ihrer Meinung sein können. Wir waren diejenigen, die die Namenswahl getroffen hatten, und obwohl wir nicht direkt um Meinungen gebeten hatten, hätten wir die Reaktion vielleicht hervorsehen können.
Letztendlich sollte es dir und deinem Partner überlassen bleiben, wie ihr euer Kind nennen wollt. Wirklich, die Meinung von keinem anderen ist dabei entscheidend. Wir reden in der Regal nicht davon, unseren Kindern total außergewöhnliche oder bescheuerte Namen zu geben. Wir reden von einem ganz normalen Namen.

Wenn ich erneut vor der gleichen Situation stehen würde, hätte ich keinen anderen Menschen in die Namenswahl mit einbezogen, außer meinen Partner.  No Way, niemals, NADA, Niente, auf keinen Fall!

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Zwischen High Five und Rüge: Sternstunden im Leben mit meiner 5-Jährigen!

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Es wurde mal wieder Zeit und meiner mittlerweile fünf Jahre alten Tochter musste mal wieder der Pony geschnitten werde. Nach einem langen Tag in der Kita. Eigentlich keine gute Idee, oder? Nun, es war einer dieser guten Tage. Es gab nämlich Schokolade zum Nachtisch. Wir machten uns also auf den Weg zum Friseur, damit das Kind wieder etwas sehen kann.

Im Friseursalon angekommen, begrüßte uns gleich eine sehr laute Friseurin. Sie hatte feuerrote Haare und Nägel, welche eher einer Heckenschere ähnelten. In Knall-Neon-Pink. Laut begrüßte Sie uns und ich merkte, dass meiner Tochter bereits bei der lauten Ansprache:“ Na, wollen wir beide mal Haare schneiden“ etwas mulmig wurde.

Als Ruby dann auf dem Friseurstuhl saß, gingen die lauten Ausrufe an Sie weiter. Tina, die Friseurin hatte sich selbst zur „Kinderkennerin“ ernannt. Sie fuhr mit ihren langen Schaufeln durch die Haare meiner Tochter und begutachtete Länge und Struktur. Ruby saß derzeit etwas sprachlos und von der Lautstärke irritiert auf dem Stuhl und fragte mich leise: „Mama, die ist so komisch!!“

Um das Haare schneiden zu ermöglichen flüsterte ich ihr zu: „Maus, alles in Ordnung, die gehört so.“
Innerlich musste ich schon schmunzeln, als ich mein Kind mit verschränkten Armen auf dem Stuhl sitzen sah, ausgeliefert an diese doch eben sehr laute Person.
Ich kenne mein Kind…Es konnte sich nur um Minuten handeln, bis Ruby sich zur Wort melden und das sagen würde, was sie denkt.

Tina, die Friseurin, fuhr also fort und vergrub Ihre langen Nägeln in Rubys Haaren und fragte sie laut und wahrscheinlich ihrer Meinung nach sehr einfühlsam:“ Na, haste bevor ich anfange, noch Fragen?“. Ruby schaute sie an und antwortete zielgerichtet: „Ja…warum hast Du so einen großen Popo?“
Da waren sie, diese Sekunden, die sich anfühlten wie Stunden, Tage, ach was sag ich, JAHRE….Mir blieb die Luft weg und Tina anscheinend auch: Schnell rappelte sie sich und antwortete laut und zickig : „Weil ich darauf stolz bin!“. Ruby schaute zu mir rüber..Ich versuchte Ihr mit meinen Blicken zu sagen, dass sie sich bitte zusammenreissen solle. Die typischen Blicke einer Mutter an ihr Kind, welche wie eine Geheimsprache funktionieren, ohne das es jemand im Umfeld mitbekommt. Also normalerweise funktionierte das immer…..Da hatte ich die Rechnung mal wieder ohne den Wirt gemacht.

Ruby fragte darauf genau so laut zurück:“Und, was ist, wenn Dein Po noch dicker wird“? Tina, die mittlerweile schon etwas irritierter zu sein schien und eher wie ein „großer“ Fels in der Brandung zu wirken versuchte (zumindest äusserlich) erwiderte laut zurück: „Dann bin ich eben noch stolzer darauf!“ 1:0 für Tina.

Sternstunden einer Elternschaft. Schwitz…..All meine Blicke konnten nicht mehr helfen. Der Bann war gebrochen und es war klarer als Kloßbrühe, dass Tina Ruby nicht mochte und mein Kind Tina leider auch nicht.
Während Tina also anfing, Ruby vom lästigen Pony zu befreien, folgten strenge Anweisungen: „Kopf nach vorn“!!, „Kopf runter“! „Kopf hoch!“ „Höher!“

Ruby funktionierte einfach nur noch und ich konnte förmlich Ihre Gedanken lesen. Nein, Freundschaft konnte das nie mehr werden. Innerlich musste ich mich natürlich auch zusammenreissen und mich bemühen nicht auch mit dem Lachen anzufangen. Immerhin ist Ruby gerade erst fünf Jahre alt geworden, dennoch fand ich es wirklich mutig wie sie Ihre Gedanken aussprach. Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, ich bringe Ruby stets bei, dass es NICHT in Ordnung ist, Menschen auf Grund ihres Aussehens nach zu beurteilen. Ich bringe ihr auch bei, dass wir nie respektlos anderen Menschen gegenüber sein dürfen. Ich ahnte ja nicht, das auf eine einfache Frage SO eine Gegenfrage kommen könnte. Zumal Kinder das gar nicht böse meinen sondern eben tatsächlich mit reiner naturwissenschaftlicher Neugier.

Ich bin mir sicher, dass Ruby sie gar nicht beleidigen wollte, Kinder in ihrem Alter interessieren sich eben wirklich für Tatsachen und so war die Frage nach dem „dickeren Po“ garantiert nur eine wissenschaftliche Analyse ihrerseits.

Als die Haare dann geschnitten waren und wir wortlos zur Kasse geführt wurden, wurde plötzlich auch mehr berechnet, als das, was wir sonst zahlen. Der Grund war mit schnell klar und ich sagte lieber nichts und war froh, dass wir das hier hinter uns hatten.
Ein letztes Mal bäumte Tina sich auf und sagte richtig laut: „Na? Magst Du einen Lollie?“

Mein Kind nahm diesen und ich nahm sie an die Hand, um aus dem Salon zu gehen. Gerade als wir die Tür aufmachen wollten, ereilte uns noch ein lauter Nachruf von Tina: „Und was sagt man, wenn man einen Lollie bekommen hat?“

Ruby drehte sich genervt um und rief zurück: „Danke“!! Und schneid`dir Mal die Nägel, die pieken!“
Ich sah noch durch das Schaufenster, wie Tina der Mund offen stand…Mir auch. Trotzdem taten meine Wangen schon weh, da ich mich die ganze Zeit bemüht hatte, nicht los zu lachen.
Ein paar Schritte weiter nahm ich mir Ruby nochmal zu Brust und sagte das, was jede Mutter ihrem Kind nach so einem Vorfall gesagt hätte.

Die Antwort von Ihr verblüffte mich, denn sie erwiderte, dass sie sehr wohl wüsste, wie man sich zu benehmen hätte, dass ihr die Nägel der Frau aber wirklich wehgetan hätten und dass sie wirklich komisch und grob zu Ihr war.

Mein Kind war einfach nur ehrlich, wir Erwachsenen verlernen so etwas einfach nur ganz schnell.

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Eine Hebamme berichtet: Der Streit um die beste Geburt nervt total!

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Dieser Text kommt von Susanne, sie ist 54 Jahre alt, Hebamme aus Leidenschaft. Sie lebt mit ihrer Familie in Köln.

In der heutigen Geburtswelt tobt ein böser, stiller Kampf. Viele Frauen wissen von Anfang an, wie sie ihr Kind auf die Welt bringen wollen, oft fühlen diese Frauen sich allerdings dazu berufen, missionieren zu müssen, sie behandeln andere Frauen wie verlorene Seelen, denen das Licht gezeigt werden muss. Diese Verurteilungen, die aus diesem Geburtskampf resultieren, bringen andere Schwangere dazu, sich zu schämen oder sich verteidigen zu wollen oder sie enden gar in einer Depression.

Anstatt sich darüber zu freuen, endlich ein gesundes Kind in den Armen zu halten , fühlen sich viele Frauen wie Verräter, weil sie nicht die gleichen Entscheidungen getroffen haben, wie die Frauen aus ihrem Geburtsvorbereitungskurs.

Das ist Quatsch. Jede Frau, die ein Baby zur Welt bringt, verdient es, sich wie eine Göttin zu fühlen und auch so behandelt zu werden, ungeachtet der Schmerzmittel, der Maschinen oder der Spezialisten, die letztlich an der Geburt beteiligt waren. Es ist völlig egal, für welche Art der Geburt sich die Frau entscheidet, es ist IHRE Geburt und IHR Kind.

Kürzlich gab eine Frau in einem meiner Rückbildungskurse offen zu, dass sie unter der Geburt ihres Sohnes eine Epiduralanästhesie hatte. Es waren bereits zwei Monate vergangen und alle gingen davon aus, sie wäre ohne PDA ausgekommen. MIR war das völlig egal, für mich macht es keinen Unterschied, ob man sich FÜR oder GEGEN eine PDA entscheidet. Es muss Frau und Kind gut gehen, das ist alles, was zählt.

Wären da nicht diese andere Frauen aus dem Kurs…..

„Sie hat gelogen? Dann hatte sie ja doch eine PDA! Dann ist es ja kein Wunder, dass sie so wenig Schmerzen hatte! ICH finde, das ist keine natürliche Geburt!“

„Ich wette, sie hatte in Wirklichkeit sogar einen Kaiserschnitt, sie schämt sich aber, das zuzugeben.“

„Ich glaube nicht, dass man jetzt das genaue Sternzeichen ihres Babys bestimmen kann, die Epiduralanästhesie hat wahrscheinlich die WAHRE Geburtszeit verdorben.“ Ich habe das tatsächlich jemanden sagen hören.

Es war mir wirklich egal, dass sie sich für eine Epiduralanästhesie entschieden hatte. Es hätte mir nichts ausgemacht, wenn ihr Sohn mit 11 Fingern zu Welt gekommen wäre, solange sie beide gesund waren.

Allerdings war es mir nicht egal, dass sie sich dafür schämen musste, eine PDA in Anspruch genommen zu haben und das sie so unter Druck stand und sogar lügen musste.

Als ich mit ihr sprach, brach mir das das Herz. Sie fühlte sich so schuldig, weil sie eigentlich eine Hausgeburt geplant hatte, die dann noch im Krankenhaus endete. Sie hatte das Gefühl, ein Sakrileg begangen zu haben, nur, weil sie sich anders entschieden hatte.

Sie berichtete mir, dass sie sich unter der Geburt für eine PDA entschieden hatte, da sie das Gefühl hatte, dass dies die richtige Entscheidung für sie war. Aber sie wusste auch, dass ihr Umfeld sehr negativ darauf reagieren würde. In meiner Praxis herrscht gerade dieser „Bekomm-dein-Baby-nackt-im-Wald-und-jemand-anderes-tanzt-ums-Feuer-dazu“-Trend. Nicht falsch verstehen: Ich als Hebamme respektiere diesen Wunsch zutiefst, auch wenn ich jemand aus der alten Schule bin und mir zumindest eine erfahrene Hebamme dabei wünsche.

Ich kenne eine befreundete Kollegin, die in einer ganz anderen Stadt lebt, in einem ihrer Kurse wurde eine Mutter wegen einer natürlichen Hausgeburt geächtet. Diese „Geburtsgemeinde“ begehrt die besten Geburtszimmer im örtlichen Krankenhaus und alle hoffen darauf, den fähigsten Anästhesisten zu bekommen.

Wo ist das Problem? WARUM interessieren wir uns so sehr für die Entscheidungen anderer Frauen?

Meinungen sind wie Achselhöhlen; Jeder hat zwei und sie stinken oft. Was würde passieren, wenn wir die Energie, die wir dafür verschwenden, anderen Frauen unsere Meinung aufzudrücken, eher dazu verwenden, sie dazu zu ermutigen, sich auf ihre einzigartige Intuition einzulassen und sie dadurch selbst entscheiden lassen, was für eine Geburt sie haben wollen?

Wir könnten eine Gemeinschaft unter gebärenden Frauen bilden, die sich für ihre bevorstehenden Geburten unterstützen und getragen fühlen, unabhängig von den Entscheidungen, die am Ende unter der Geburt getroffen werden müssen.

Wenn sich die Frau, die sich für eine Epiduralanästhesie entscheidet, in ihrer Entscheidung unterstützt fühlt, kann sie sich besser entspannen und sich ein getrost ein paar Stunden von ihrer harten Arbeit erholen.

Wenn sich die Frau, die sich für eine Hausgeburt entscheidet, in dieser Entscheidung unterstützt fühlt, fühlt sie sich vielleicht frei genug, um eine „orgastische Geburt“ erleben zu können. Ja, auch das gibt es 🙂

Wenn die Frau, die sich entscheidet, einen geplanten Kaiserschnitt zu machen, weil ihr Kind in Beckenendlage liegt und weil der Gedanke an eine vaginale Geburt ihr Angst macht, dann wird sie eventuell viel schneller genesen, wenn wir sie dabei unterstützen.
Zum Glück sind wir alle einzigartig, warum können unsere Geburtsentscheidungen nicht genau so einzigartig sein?

Als Hebamme und Mutter, die selbst eine natürliche Geburt im Krankenhaus hatte, habe ich eine bunte Palette an Geburtsszenarien erlebt.

Die Frauen mit den schönsten Geburten, waren diejenigen, die sich bereit dazu fühlten, ihren eigenen Instinkten Folge zu leisten, und die sich bewusst auf die daraus resultierenden Konsequenzen einließen.

Einige dieser Geburten waren orgastisch, einige davon waren PDA-Geburten, und einige davon waren geplante Kaiserschnitt-Geburten. Bei all diesen Geburten gab es eine Gemeinsamkeit: Die Frauen haben auf Grund ihrer individuellen Lebenserfahrungen eine Entscheidung getroffen, von der sie überzeugt waren. Eine Entscheidung, die nur die Mutter und das Kind etwas angeht.

Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass alle Frauen stolz und ehrlich über ihre Geburtserfahrungen berichten können und das sie von den anderen Mamas mit Unterstützung, Liebe und „Du bist eine tolle Rockstar-Göttin“-Salven überhäuft werden und das Leute mit abfälligen Bemerkungen bitte fern bleiben.

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Checkliste: Ich bin ein ewiges Kind! Du auch?

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Ja, dieser Text ist wirklich deswegen entstanden, weil ich mir immer noch so fühle, wie vor 30 Jahren. Da war ich wie alt? Genau, acht. Erstens ist jetzt also endlich raus, wie alt ich bin und zweitens möchte ich heute wirklich etwas zugeben……Ich, Stephanie Leienbach, 38 Jahre alt, mache heute und hiermit ein Geständnis……….

Also:

Ich muss hier und heute etwas zugeben: Ich bin ein erwachsenes Kind.

Was ist ein erwachsenes Kind? Nun, das bedeutet, dass man im Grunde genommen noch ein Kind ist, welches aber in einem erwachsenen Körper lebt. Natürlich muss ich gestehen, dass ich die Vorzüge von Alkohol durchaus zu schätzen weiß und dass es echt cool ist, dass ich heute so lange aufbleiben kann, wie ich will – aber gleichzeitig liebe ich auch heute noch Frucht-Quetschies und ich liebe die Sesamstraße noch genauso doll wie vor 35 Jahren (Fienchen, die Schnecke!!!) Oh, und natürlich tanze ich auch heute noch mit Ausdruckstanz zu den Backstreet Boys, wenn ich alleine bin.

Kennst du das auch? Dann bist du vielleicht auch ein erwachsenes Kind. Willkommen im Club der ewig jung gebliebenen!
Es ist kein Verbrechen, nie erwachsen werden zu wollen. Ich feiere meinen Lebensstil sogar, weil Erwachsen werden verdammt doof und anstrengend sein kann!

Halte also bitte auch an deiner Capri-Sonne fest (Cola-Mix!!!), denn hier sind sieben sichere Zeichen, die darauf hinweisen könnten, dass auch du ein erwachsenes Kind bist.

Dir fehlen gewisse Fähigkeiten, die erwachsene Menschen eigentlich besitzen sollten.

Natürlich könntest du deine Steuererklärung rechtzeitig vorbereiten, du könntest endlich lernen, wie man Smokey Eyes perfekt aufs Augenlid aufträgt (Ohne dabei immer wie ein Panda auf Drogen auszusehen) oder immer alle Rechnungen DIREKT zu bezahlen. DU hingegen haderst mit all diesen Dingen seit VIELEN Jahren und andere Erwachsene erinnern dich immer ganz brav an diese tollen Dingen aber…….

Äh, was auch immer. Du rollst die Augen und nimmst dir diesen ganzen Quatsch fürs nächste Mal vor….Oder fürs übernächste mal……Oder…………

Dein Humor ist …..unangemessen…….nicht angepasst genug………

Du weißt ganz genau, dass du zumindest kichern musst, wenn Wörter wie „Penis“, „69“ oder „Vagina“ fallen und du amüsierst dich königlich über flache Witze. Du neigst auch dazu, diese dämlichen Witze öfter zu wiederholen, als es deine Freunde ertragen können.

Du kannst nichts dafür. Es ist lustig, verdammt!

Du liebst Disney-Filme noch mehr als dein Kind! 

Ich werde jetzt nicht lügen. Ich war überglücklich, als ich hörte, dass es einen zweiten Teil von der Eiskönigin geben wird. Ich liebe diese regnerischen Tage mit Ruby auf dem Sofa, wir schauen zum gefühlten 1234 Mal Vaiana und ich kann jedes verdammte Lied aus dem Film auswendig!

Außerdem ertappe ich mich oft dabei, wie KIKA einfach weiterläuft, wenn Ruby schon längst schläft.

Ich muss doch wissen, was bei Feuerwehrmann Sam passiert. Es geht immerhin um Pontypandy.

Du liebst Kinderessen! 

Während Leute in meinem Alter Smoothies oder Müsli zum Frühstück „essen“, entscheide ich mich an manchen Tagen dafür, diese leckeren Frühstückskekse meiner Tochter zu essen, die ich wirklich mal für sie gekauft habe. (Aber eigentlich kaufte ich sie heimlich für mich selbst).

Hey, das schmeckt alles soooooo gut. Außerdem gab es in der Kellogs Schachtel limitierte Minion Sticker!

Freust du dich auch so über die Chicken Nugget und Pommes Abende? (Kennst du die Dinosaurier Nuggets vom Edeka? Die in der grünen Verpackung?)

Ich weiß, wie schön diese Abende sind. Glaub mir. Und vergiss die Schokomilch hinterher nicht. Schokomilch ist das GRÖßTE!

Du liebst Videospiele! 

Ich habe viele Nächte damit verbracht, mit meinem Mann Mario Brothers zu spielen und dabei alles zu vermeiden, was in irgendeiner Form erwachsen ist. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr das Spielen von Videospielen zum Stressabbau beiträgt und außerdem können Videospiele wirklich sehr verbindend sein. Ich finde die älteren Spiele wie Donkey Kong oder Kid Ikarus unglaublich lustig und nostalgisch.

Es ist doch wohl total klar, dass JEDES Kind eine Mama cool findet, die es tatsächlich schon mindestens 10 Mal geschafft hat, Mario Brothers zu Ende zu spielen UND die Prinzessin tatsächlich aus den Klauen dieses End-Monsters befreit hat? Ich habe den ABSPANN gelesen. Jawohl, mehrmals!

Du bügelst deine Kleidung nicht (oft) 

Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich (wissentlich) zwei verschiedene Socken in der Öffentlichkeit trage. Außerdem habe ich erst vor Kurzem gelernt, dass man orange und rot durchaus zusammen anziehen kann. Colour Blocking und so. Witzig, dass mache ich schon seit 20 Jahren so. Wie? Erst jetzt? Colour was? Ich bin verwirrt…. Man sage mir bitte, was das alles bedeutet. Und Bettwäsche immer bügeln? Ich besitze nicht mal ein Bügeleisen, was diese großen Dinge schaffen könnte. Also bitte.

Zwei unterschiedliche Socken sind gelebter PUNK. Punk´s NOT dead.

Du machst gern mal ein Nickerchen.
Kleine Schläfchen am Tag sind WICHTIG, Leute! Ich schäme mich nicht dafür, dass ich gerne direkt einschlafe, wenn ich mit meiner Decke in Berührung komme.

Ich brauche meinen Schlaf, sonst kommt das mürrische Kleinkind in mir raus.

Hör zu, wenn du das alles nachvollziehen kannst, schäme dich bitte nicht dafür. Es ist okay, ein wenig unreif und tolerant zu sein. Ich glaube, dass wir alle ein inneres Kind in uns tragen, das nur darum bettelt, Mario spielen zu dürfen, während es Dinosaurier-Nuggets futtern und Schokomilch trinken darf. TU, was dir gut tut. Und vergiss das Mittagsschläfchen nicht, nachdem du damit fertig bist.

In Liebe

Steffi

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Meine Tochter ist hochsensibel und nicht „komisch!“

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Meine Name ist Anna, ich komme aus Bochum und bin Mutter eines hochsensiblen Kindes. Ich selber bin auch hochsensibel und ich möchte anderen Eltern mit meiner Geschichte Mut machen.

Als mein Tochter noch kleiner war, fiel auf, dass sie nicht zu den Kindern gehörte, die man leicht von etwas überzeugen konnte. Alles musste so sein, wie es wollte. Wenn dem nicht so war, dann…….Uiiiii, wehrte sie sich. Mit Händen und Füßen und mit allem, was ihr zur Verfügung stand.
Sie war schon als Baby so. Einmal, sie muss ungefähr sieben Monate alt gewesen sein, saß sie völlig konzentriert auf unserem Rasen und zupfte Gänseblümchen. Irgendwann wurde es Zeit, ins Haus zurück zu gehen und so hob ich sie hoch. Sie fing direkt an zu weinen. Kein zartes Gejammer. Wir reden von lautem Klagen. Sie schüttelte zornig ihre kleinen Fäuste und schaute sehnsüchtig auf die Gänseblümchen, die wir zurückließen. Ich setzte sie wieder ins Gras, und sie zeigte mir ihr zufriedenes Lächeln, aber sobald ich sie wieder hochnehmen wollte, begann sie erneut mit ihrem wütenden Szenario inkl. hektischer Flecken am ganzen Körper.

Ich hätte bis dato nie geglaubt, dass ein so kleines Baby schon so klar ausdrücken kann, was es will. Dieses kleine Kind hatte Gefühle für diese Gänseblümchen-Situation, lass es mich so ausdrücken: Das waren wirklich starke Gefühle.

Es waren nicht nur die berühmten Veränderungen mit denen sie Probleme hatte. Ein paar Monate, nachdem sie feste Nahrung zu sich nehmen konnte, wurde sie zu einer sehr wählerischen Esserin. Wenn eine Mahlzeit nicht ihren Vorlieben entsprach, drehte sie ihre Nase in die Luft und presste die Lippen aufeinander. Auch bei der Auswahl der Kleidung war sie stets pingelig: keine Tiermotive, nichts Kratzendes. Sie beklagte sich oft, dass es zu heiß oder zu kalt sei.

Meine Tochter neigte auch über die Kleinkindjahre hinaus bis zur Grundschulzeit zu diesen berühmten Wutanfällen und es war echt schwer, sie da wieder herauszuholen. Sie ging in nur einer Sekunde von Null auf etwa 180000, wenn sie etwas verärgerte.

Wenn ich ehrlich bin, so hat mich diese Intensität ihrer Tobsuchtsanfälle wirklich oft an den Rand der Verzweiflung gebracht. Wie viele Eltern von willensstarken Kindern gab ich mir die Schuld, dass ich sie nicht „zähmen“ konnte, und ich fühlte mich frustriert – und manchmal sogar traumatisiert – von diesem Kind, was aussah wie ein kleiner Wutzwerg, der stets versuchte, jeden Aspekt unseres Lebens zu kontrollieren.

Natürlich war sie trotz alledem unser Glückskind, unser Leben und unser Ein und Alles. Sie war von klein auf an sehr intelligent – eine nachdenkliche Person, denn die Räder in ihrem kleinen Gehirn schienen sich kontinuierlich zu drehen. Sie liebte es, zu lesen, Geschichten zu erfinden und mit Zahlen zu hantieren. Sie lernte bereits mit knapp drei Jahren lesen und manipulierte mit vier Jahren bereits die Geschichten in ihren Lieblingsbüchern. Sie wurde als „hochbegabt“ eingestuft, bevor sie überhaupt in den Kindergarten kam.

Ihre Intensität, mit der sie ihr Leben lebte, machte mir den größten Teil ihrer Kindheit echt zu schaffen. Es war easy für andere, sie einfach als „störrisch“ zu bezeichnen – oder sie wählten den etwas positiveren Begriff „willensstark“ – allerdings habe ich selbst kürzlich festgestellt, dass beide Begriffe nicht unbedingt auf sie passen. Bei einer persönlichen Recherche im Internet stieß ich plötzlich auf eine Psychologin, die den Begriff „hochsensible Person“ geprägt hat. Ich selber wurde früher immer als „empfindlich“ bezeichnet, und als ich dann die Liste der Hochsensiblen-Eigenschaften las, ging mir direkt ein Licht an. Plötzlich ergab mein Bedürfnis nach Ruhe, meine starken Emotionen und meine unheimliche Fähigkeit, die Gefühle aller um mich herum wahrzunehmen zu können, einen Sinn. Ich war also gar nicht „seltsam“, ich gehöre anscheinend nur zu den 20% der Bevölkerung, die mit dem „hochsensiblen“ Gen geboren wurden.

Zuerst kam es mir gar nicht in den Sinn, dass auch meine Tochter ein hochsensibler Mensch sein könnte. In vielerlei Hinsicht ist sie wirklich unsensibel – sie kann manchmal selbstsüchtig sein und sie ist nicht besonders introvertiert oder schüchtern. Aber als ich auf die Checkliste für hochsensible Kinder klickte, passte meine Tochter auf fast jedes Merkmal. Da stand plötzlich schwarz auf weiß alles, was sie ausmachte: ihre Sensibilität für verschiedene Lebensmittel, für Gerüche, für Kleidung bis hin zu ihrer Intuitivität und ihrem ausgeprägten Perfektionismus.
Die Psychologin schrieb, dass hochsensible Menschen ganz normal sind, ihre Eigenschaften sind angeboren, aber auch, dass viele hochsensible Menschen immer missverstanden werden. Hatte ich meine Tochter all die Jahre missverstanden? Vielleicht war sie gar keine dickköpfige, eigensinnige, nervige Ziege. Vielleicht war sie nur sensibel, verletzlich – ein Mädchen, welches die Welt einfach intensiver wahrnimmt als andere? Ein kleines Mädchen, welches die Dinge mit allen Sinnen fühlt.

War ich zu streng mit ihr? Obwohl ich oft Mitgefühl zeigte und obwohl ich erkannte, dass ihre Sturheit mit ihrer Begabung verknüpft war, wusste ich ganz sicher, dass ich nicht immer genug Geduld mit ihr hatte. Da ich selber auch hochbegabt und hochsensibel bin, war es wirklich schwer für mich, ihre wilde Art auf Dauer ertragen zu können.

Als meine Tochter ungefähr acht Jahre alt wurde, fiel uns auf, wie intensiv sie über verschiedene Dinge nachdachte. Abends, wenn ich sie ins Bett brachte, erzählte sie mir von ihren Sorgen – Sie machte sich Sorgen um die Schule, um ihre Freunde, sogar Sorgen über den Zustand der Welt. Sie nimmt die kleinen Details der Menschen um sie herum auf. Sie nimmt die Dinge tief in sich auf, sie denkt intensiv darüber nach und sie braucht sehr oft Hilfe bei der Verarbeitung ihrer Gefühle.
Ich bin dankbar, dass sie mich als ihre Vertraute sieht – eine Person, mit der sie all diese Sorgen teilen kann. Obwohl ich mich wegen meiner eigenen Ungeduld bestimmt oft unbeliebt bei ihr gemacht habe, so weiß ich doch, dass sie und ich eine starke und innige Bindung miteinander haben. Schließlich sind wir beide hochsensible Menschen, wir lieben von ganzem Herzen.

Wisst ihr, meine Tochter ist mittlerweile 11 Jahre alt und sie blüht zu einer schönen, reifen, einfühlsamen Seele auf. Sie ist heutzutage viel besser darin, ihre großen Gefühle zu verstehen und zu managen. Sie merkt eigenständig, wenn sie mal wieder zu „vernünftig“ ist und sie gibt ihr Bestes, einfach mal „mitzumachen“. Sie neigt immer noch dazu, zu schnell aus der Haut zu fahren, mittlerweile kommt sie sogar mit einer Konkurrenzsituation klar, allerdings gehören Wutanfälle der Vergangenheit an (Gott sei Dank!).

Wie alle Eltern hoffe auch ich, dass die Welt da draußen nicht zu hart für sie sein wird. Ich hoffe, ich kann ihre besondere Empfindsamkeit weiterhin als Geschenk sehen, ich hoffe, ihr helfen zu können, all den ganzen harten Tobak unbeschadet durchzustehen. Ich werde alles dafür geben, dass auch sie dieses erstaunliche Kind in sich akzeptiert und in den Arm nimmt, so wie ich es tue. Ein Leben lang.

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Sorry aber mein Baby auf deinem Arm? NOPE.

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Bevor ich schwanger wurde, wusste ich bereits, dass ich mein Kind sobald es da ist an viele liebe Menschen abgeben werde. Dieses Kind würde gerne bei anderen Menschen sein und sich niemals unwohl fühlen. Oh, wie naiv von mir!

Als meine Tochter 10 Wochen alt war, hatten wir eine großes Familienfeier. Unser Baby hatte einen besonders weinerlichen Tag und ich trug sie nonstop in der Babytrage. Eine andere Mutter war mit ihrem dritten Kind, ungefähr im gleichen Alter meiner Emma, auch mit dabei, und die Kommentare gingen direkt los: „Du ÜBER-Mutter“, und „Du verhätschelst sie total“.
Diese Kommentare brachten mich einerseits zum Lachen und andererseits machten sie mich auch ein wenig traurig, weil wir unsere Tochter definitiv nicht verhätscheln, sondern lediglich eine bedürfnisorientierte Erziehung leben. In dieser Zeit war Emma nur dann zufrieden, wenn ich sie nah an meinem Körper trug. Indem ich sie bei mir trug, konnte ich wenigstens auch mal etwas essen oder anderen Dingen wie Hausarbeit und Co. nachgehen.

Dennoch quälten mich die Schuldgefühle manchmal sehr, eingetrichtert von meiner Mutter, die mir stets sagte, dass ich keine gute Mama bin, weil ich meine Emma nicht in die Hände von anderen gab. Also tat ich etwas, mit dem ich mich nicht eigentlich nicht wohlfühlte, und ich knickte ein: Ich gab mein Baby in andere Hände, obwohl es nicht das war, was sie oder ich wollte.

Als sie 5 Monate alt wurde, fing sie das erste Mal an zu fremdeln. Sobald andere Menschen sie zu lange ansahen, fing sie bitterlich an zu weinen. Ich versuchte, sie von Zeit zu Zeit in andere Arme zu übergeben, allerdings hielt das nicht lange an und ich musste sie zu mir zurück holen und sie beruhigen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, kam direkt die gefürchtete „Kann ich sie auch mal halten?“ Frage wieder auf.

Ich wollte sie ihren Lieben nicht vorenthalten, aber ich wollte dem armen Mädchen eine Pause gönnen. Im Grunde genommen wollten die Leute ja nichts Böses, aber dennoch wurde ich langsam aber sicher zu der Art von Mutter, der das Sicherheitsgefühl ihres Kindes wichtiger war, als dass die Gefühle anderer Menschen nicht verletzt wurden. Es war mir wichtig, aus meinen Fehlern zu lernen und damit sicherzustellen, dass wir an ihnen wachsen würden.

Da war etwas, das ich akzeptieren musste: Mein Kind ist von Natur aus schüchtern. Sie braucht eine Weile, um bei anderen aufzutauen, auch wenn sie diese regelmäßig sieht. Manchmal will sie ausschließlich von Mama und Papa getragen werden und wenn ihr dann gewisse Menschen zu nahe kommen und sie sich dadurch unwohl fühlt, dann braucht es eine Weile, bis wir sie wieder beruhigen konnten. Das ist alles in Ordnung für mich, aber manchmal glaube ich, dass andere das nicht verstehen und es gar zu persönlich nehmen. Sie denken, dass wir ihnen nicht vertrauen und ihnen deswegen unser Kind vorenthalten. Einige dieser Leute warfen mir sogar vor, ich würde an postnataler Depression leiden. Nichts davon entspricht der Wahrheit. Wir haben lediglich ihr Unwohlsein in der Öffentlichkeit erkannt, und wollen diese Grenzen, die sie offensichtlich hat, für sie bewahren.

Ich bin also zu dem Entschluss gekommen, mein Baby nicht dazu zu zwingen, anders zu sein, als sie eben ist. Wir haben nie mit den vorsichtigen Versuchen aufgehört, sie sanft zu sozialisieren, aber wir haben längst keine Angst mehr davor, was andere über uns denken. Ich bin durch damit, mich zu entschuldigen, weil sie weint, wenn fremde Menschen sie auf dem Arm haben. Ich bin durch damit, mich zu entschuldigen, dass ich sie getragen habe, wenn sie müde war und ich bin durch damit, den Leuten zu erlauben, dass sie sie anstarren dürfen, wenn wir bei Familientreffen sind. In der Vergangenheit übertrug sich meine Anspannung nur auf mein Kind, und dadurch verlängerte sich diese Fremdel-Phase unnötig und diese Phase war verdammt anstrengend.

Mittlerweile ist Emma 18 Monate alt und sie lernt langsam, aber sicher, dass sie selbst bestimmen kann, was mit ihr gemacht wird und was eben nicht. Sie hat die Kontrolle über ihren Körper. Sie hat jedes Recht der Welt, Nein sagen zu dürfen, wenn sie nicht berührt oder umarmt werden will. Sie hat das Recht, ihrer Mama oder ihrem Papa ihren Unmut mitzuteilen, wenn ihre persönlichen Grenzen überschritten wurden.

Das bedeutet aber nicht, dass ich meine Tochter dazu ermutige, unhöflich zu sein oder gar die Menschen, besonders Familienmitglieder, nicht anzuerkennen. Das bedeutet nicht, dass wir andere nicht dazu ermutigen, auf eine angenehme Art und Weise mit ihr zu interagieren, was dann normalerweise auf dem Schoss von Mama oder Papa geschieht, und das bedeutet nicht, dass wir kein sozial intaktes Kind aufziehen wollen.

Wir respektieren die Grenzen unserer Tochter, wir wollen ihr vermitteln, dass ihr Körper nur ihr gehört. Sie muss dich nicht küssen oder umarmen, wenn sie das nicht will. Sie muss nicht auf deinem Schoss sitzen, wenn es ihr unangenehm ist; Du kannst wunderbar mit ihr interagieren, während sie auf unserem Schoss sitzt.

Ich lache mittlerweile über mein altes Ich und darüber, wie einfach ich mir alles vorstellte. Die Wahrheit ist: Es ist nicht einfach. Es ist ein verdammter Balanceakt, liebevolle Kinder zu erziehen, die ihre eigenen Grenzen kennen. Man sagt, es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, aber wir versetzen uns dabei nie in Lage des Kindes. Wir werden ihr vielleicht niemals die Scheu vor fremden Menschen nehmen können, aber sie kann immer darauf vertrauen, dass sie nie irgendetwas tun muss, was ihr unangenehm ist, und sie kann ihren Eltern immer alles erzählen.

Ich wünsche ihr, dass sie als intelligente und selbstbewusste Frau durch dieses Leben gehen wird. Ich wünsche ihr, dass sie ihren eigenen Wert kennt und dass sie weiß, dass es ihr Körper ist und dass sie stets die Wahl hat.

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Das Märchen vom Verwöhnen! SO EIN QUATSCH!

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„Legst du Ruby denn nie ab?“

„Du wirst sie noch total verwöhnen!“

„Fang bloß jetzt schon an, ihr beizubringen, sich selbst zu beruhigen, bevor es zu spät ist.“ 

Diese schlauen Sätze musste ich mir anhören, als Ruby gerade geboren war. Nicht nur einmal. Ungefragt und ziemlich dreist mischten sich Freunde, Ärzte und teilweise auch Verwandte in unser Leben ein und sie wollten mir alle weiß machen, dass ich mein Kind zu sehr verwöhne. Ich trug Ruby eben den ganzen Tag bei mir und das war Anlass genug, mir dumme Ratschläge geben zu wollen. 

Rückblickend weiß ich, wie absurd diese Aussagen waren. Ich habe heute eine fantastische Bindung zu meiner Tochter, sie weiß genau, dass sie sich auf mich verlassen kann. Auch ist sie mit ihren fünf Jahren schon sehr selbstständig. Dennoch ging mir die Kritik damals sehr unter die Haut, ich wusste es ja leider noch nicht besser, immerhin war sie mein erstes Kind und ich eine junge Mutter. 

Die Sache ist die, es war gar nicht geplant, dass ich sie den ganzen Tag nur bei mir trug. Ich hatte mir das auch anders vorgestellt. Es war eher eine Notwendigkeit. Wenn ich versuchte, sie hinzulegen, fing sie direkt an zu jammern. 

Was wäre der Lerneffekt für Ruby gewesen, hätte ich sie den Ratschlägen entsprechend, abgelegt und schreien lassen? Sie hätte gelernt, dass keiner für sie da ist, wenn sie schreit und es ihr schlecht geht. Es ist der Instinkt einer Mama, sich direkt und unmittelbar um ihr schreiendes Baby zu kümmern, egal was andere behaupten. 

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass meine Instinkte absolut richtig waren. Babys müssen auf den Arm genommen werden, wann immer sie sich weinen – und nicht nur, weil sie süß und kuschelig sind und ihre Haare wie der Himmel riechen. Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien darüber, die allesamt zu dem Ergebnis kommen, dass man Babys eben nicht verwöhnen kann. Das direkte, unmittelbare Umsorgen von Babys ist für ihre Gesundheit und Entwicklung tatsächlich lebenswichtig.

Eine kürzlich in der Kindermedizin veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen von Hautkontakt auf Frühgeborene. Diese Studie untersuchte nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen von Hautkontakt zwischen Eltern und Frühchen, sondern auch, wie die Langzeitfolgen sich auf diese Kinder auswirkten. 

Die Frühgeborenen, die vermehrt Haut-zu-Haut Kontakte erleben durften, hatten einen höheren Intelligenzquotienten, einen höheren EQ und verdienten sogar höhere Löhne bei ihrer Arbeit, als diejenigen, die weniger Haut-zu-Haut-Kontakte erfahren hatten. Die „Haut-zu-Haut-Gruppe“ der Neugeborenen zeigte auch weniger Neigung zu Hyperaktivität und Aggression in der Schule. 

Natürlich untersuchte diese Studie speziell Frühgeborene, die besonders gefährdet sind und durch die Pflege an sich schon mehr Hautkontakt haben. Studien an reif geborenen Babys kamen jedoch zu ähnlichen Ergebnissen. 

Es geht nicht nur um die Momente direkt nach der Geburt. Auch viele Wochen nach der Geburt hat das Tragen des Kindes signifikant positive Auswirkungen auf das Kind. Studien zeigen, dass getragene Kinder an sich viel zufriedener sind, weniger Schreien und ein deutlich besseres Schlafverhalten entwickeln.  

Ihr wollt noch mehr Argumente? Nach einer umfangreichen Forschungsreihe zum Thema Schmerzempfinden kam heraus, dass Kinder während des Impfens oder bei medizinischen Untersuchungen viel weniger Schmerzen empfinden, wenn sie dabei auf dem Arm eines Elternteils gehalten wurden. Haut-zu-Haut Kontakt ist beim Stillen, genauso wie beim Fläschchen geben immens wichtig, um eine tiefe Mutter-Kind-Bindung zu erschaffen. 

Für alle Wissenschaftsfanatiker gibt es hier noch ein paar Fakten: „Die Amygdala befindet sich in den ersten 2 Monaten nach der Geburt in einer kritischen Reife-Phase!“, schreibt Dr. Phillips. „Die Amygdala befindet sich tief im Zentrum des Gehirns und ist Teil des limbischen Systems, das am emotionalen Lernen, der Modulation des Gedächtnisses und der Aktivierung des sympathischen Nervensystems beteiligt ist. Haut-zu-Haut-Kontakt aktiviert die Amygdala über den präfrontoorbitalen Weg und trägt somit zur Reifung dieser vitalen Hirnstruktur bei.“

Das sind ne Menge Infos, oder? Man kann die Ergebnisse auch runter brechen auf folgende Information: Man kann ein Baby nicht mit zu viel Hautkontakt verwöhnen. Null. Geht gar nicht. 

Ich wünsche mir manchmal, ich könnte die Zeit zurück drehen und all diese Ergebnisse den Leuten präsentieren, die mich dafür kritisiert haben, dass ich meine Ruby zu oft in meinen Armen gehalten habe. Aber ganz ehrlich, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich, wie die meisten neuen Mütter da draußen – zu erschöpft war, um damals einen Streit anzufangen oder gar die Kraft gehabt hätte, unwissende Menschen eines Besseren zu belehren. 

Zum Glück haben die meisten Mütter genug Instinkt und brauchen keine Forschung, um ihnen selbst zu beweisen, dass ihr Baby in ihre Arme gehört, und dass die Idee, ein Baby zu verwöhnen, totaler Blödsinn ist. 

Und wenn dich die Leute doch mit ihren altklugen Ratschlägen nerven, schnapp dir dein Baby, dreh dich auf dem Hacken um und geh einfach – Es kostet dich lediglich ein Lächeln, diese Aussagen gekonnt zu überhören. 

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Großer Altersunterscheid bei den Kindern? Ich berichte mal…….

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Ich bin Suse aus Hannover. Ich versuche gerade meinen Blog zu starten und probiere mich hier erstmal aus. Wenn euch mein Text gefällt, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. Heute schreibe ich davon, wie es ist, Kinder mit großem Altersunterschied zu haben.

Wenn du, genau wie ich, immer davon geträumt hast, mehr als nur zwei Kinder zu bekommen, du dann aber nach einer reichlichen Überlegung gemerkt hast, wie derbe anstrengend zwei Kinder schon sind und du dann eventuell eine kleine schöpferische Pause eingelegt hast – DANN- Ja, dann geht es dir vielleicht genauso wie mir und du bist ein Kandidat für ein Kind mit einem großem Altersunterschied zu seinen Geschwistern.

Die Gründe, um nach Jahren nochmal von vorne anzufangen sind mannigfach: Es gibt Eltern, die sich einfach nochmal aufraffen, die finanziellen Sorgen einmal zur Seite legen und die sich Hals über Kopf in ein weiteres Abenteuer mit Kind stützen: In meinem Fall tickte die biologische Uhr auf einmal so laut (wie eine Kirchenglocke neben unserem Haus!), weil mir kaum mehr Zeit blieb und weil ich bald einfach schlichtweg zu alt für ein weiteres Kind sein würde. Ich schob PANIK. 

Es ist so, Kinder mit hohem Altersunterschied – meine sind einmal zehn und einmal acht Jahre auseinander – bieten euch völlig neue Herausforderungen, denen ihr nie begegnen wärt, wenn eure Kinder altersmäßig nicht so weit auseinander liegen würden.

1. Sie werden sehr schnell erwachsen.
Kinder, die weit nach der Geburt ihrer Geschwister geboren wurden, haben noch einen langen Weg vor sich, um ihre älteren Brüder und Schwestern einzuholen, und sie machen sich mit Volldampf an die Arbeit. Kinder, die große Geschwister haben, lernen viel schneller als uns lieb ist (Ja, es ist mein Kind, das als Kindergartenkind schon richtig fiese Schimpfwörter benutzte, weil sie ihrem hitzköpfigen 15-jährigen Bruder zuhörte) Die kleinen Mäuse werden viel schneller weise, als andere Kinder, glaub mir. Du wirst einer 3-Jährigen erklären müssen, warum sie keinen BH oder Make-up wie ihre große Schwester tragen darf und das es wirklich nicht okay ist, im zarten Alter von fünf Jahren The Big Bang Theory zu gucken.

2. Es ist, als hätte man wieder Einzelkind 
Wir hatten unsere ganzen Babysachen schon längst weggegeben, also mussten wir uns erneut in die Reihe der frischen Erstlingseltern einreihen und komplett alles neu kaufen und eines unser Zimmer opfern und es zu einem Kinderzimmer umfunktionieren. Dein neu geborenes Kind wird die gleiche Aufmerksamkeit genießen wie dein Erstgeborenes – ein großes Publikum wird stets bei euch Zuhause einfallen, sie warten nur darauf, bei jeder kleinsten Bewegungen zu applaudieren und zu staunen. Du wirst auch viel Zeit allein mit deinem Kleinen verbringen, weil die älteren Kinder viel zu beschäftigt sein werden (oder einfach nicht daran interessiert sind, ständig den Streichelzoo zu besuchen).

3. Dein Kind hat mehr Erziehungsberechtigte als andere Kinder. 
Die älteren Kinder werden dein Baby bewusst und auch unbewusst erziehen. Das hat seine Vor- und Nachteile. Besonders die Anfangszeit ist für die älteren Geschwister höchst amüsant. Sie zeigen dem Baby, wie man badet, versuchen ihm zu zeigen, wie man mit besteck isst und sie versuchen ihm im Laufe der Zeit Manieren beizubringen oder wie man mit Wutausbrüchen oder Misstrauen umgehen kann. Nicht immer sind diese Erziehungsmethoden „wertvoll“, sie dienen häufig der reinen Belustigung. („Emmi, du musst am Tisch immer ganz laut pupsen, das finden alle ganz toll!“) Achtung: Zu viele Menschen, die jeweils unterschiedliche Gesetze für sich beanspruchen, können frustrierte und rebellische Kleinkinder hervorbringen („Aber Paul hat gesagt, dass ich vom Sofa springen darf!“)

4. Du hast weniger Geduld für „Kinderkram“.
Früher haben wir mit unseren Kindern immer gerne Trickfilme geschaut, wir verbrachten unzählige Nachmittage im Park und veranstalteten Spielverabredungen bei uns Zuhause. Außerdem haben wir bestimmt ein Jahrzehnt lang jeden Donnerstag Chicken Nuggets gegessen. Dann tauchte Nummer drei auf. Wir machen all diese eben aufgezählten Dinge immer noch, allerdings nicht mehr ganz so häufig und etwas weniger enthusiastisch.

5. Man muss flexibel sein.
Ausflüge und Ferien mit einem 15-Jährigen, einem 14-Jährigen und einer 4-Jährigen bedeuten, in drei Richtungen gezogen zu werden, besonders, wenn man eine Mischung aus Jungs und Mädels hat. Normalerweise teilen wir uns für altersspezifische Aktivitäten auf und treffen uns dann später wieder, oder wir lassen die Teenager länger schlafen, während wir mit unserer Jüngsten in den Pool gehen, um sie auszupowern.

6. Du machst nicht mehr jeden Scheiß mit.
Weißt du, nach der Erziehung von zwei Kindern habe ich bereits viele Schmerzen und Qualifikationen durchlebt, ich weiß, worauf es in den ersten Jahren ankommt. Diesmal habe Baby-Yoga, PEKIP und Kleinkindsportkurse einfach übersprungen. Unsere Tochter gedeiht aus so ganz prächtig und ich weiß, dass wir das Wichtigste im Griff haben.

7. Du musst die Familie zusammenhalten 
Du wirst erleben, dass deine älteren Kinder nicht genug Geduld aufbringen können, um ein schreiendes Baby, ein weinerliches Kleinkind oder einen lästigen Grundschüler dauerhaft ertragen zu können. Besonders nicht, wenn sie coole Teenager sind. Man kann nicht erwarten, dass sie es alleine schaffen, immer bestens informiert über den Nachwuchs zu sein. Dafür musst du als Mama sorgen. Familienmahlzeiten funktionieren gut, um alle zusammen an einen Tisch zu bringen, Kegeln ist auch immer eine Option und mein kleines Mädchen liebt es, ihre fußballspielenden Brüder anzufeuern.

Ein weiteres Kind nach einer langen Pause bringt eine neue Dynamik in dein Zuhause, die du nie bereuen wirst, hinzu kommen viele neue Erziehungslektionen. Für deine älteren Kinder ist ein neues Kind ebenso lehrreich. Sie lernen, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse auch mal hinten an stellen müssen und sie lernen zuzuhören und sie lernen auf andere einzugehen. Es bietet ihnen auch die tolle Chance, wieder selbst ein Kind zu sein, verstecken zu spielen, oder mit ihrem kleinen Bruder oder ihrer kleinen Schwester zu toben und im Gegenzug mit viel Kichern, Liebe und Anbetung belohnt zu werden.

Wenn dir das alles doch zu viel ist, könntest du dir auch einfach einen Hund anschaffen 🙂

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Bitte spare dir diese Sätze über mein Kind mit Down Syndrom!

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Ein Gastbeitrag von Anna Z.

Meistens reagieren die Menschen wirklich cool auf meine kleine Tochter, die mit dem extra Chromosom geboren wurde.

Meistens……

Dann gibt es wiederum Zeiten… naja… in denen diese wohlmeinenden, sehr netten Leute Dinge sagen, die mich einfach verrückt machen. Ich weiß, dass sie nur versuchen, nett zu sein. Aber ob es nun daran liegt, dass ich diese Dinge wirklich sehr oft höre, oder weil sie einfach nicht der Realität entsprechen, in der wir leben, weiß ich gar nicht genau. Es gibt jedenfalls ein paar „Komplimente“, die mich wirklich missmutig stimmen…

1. „Kinder mit Down-Syndrom sind Geschenke Gottes“

Dieser Spruch ist ja an sich nicht unwahr, und er stört mich auch nicht wirklich… Ich höre ihn nur andauernd. Meistens erzählen die Leute mir das, während meine anderen Kinder neben mir stehen. Ich möchte mich dann stets zu meinen Jungs runter beugen und ihnen gerne sagen: „Habt ihr das gehört? Ok, passt auf, auch Kinder ohne Down-Syndrom sind Geschenke Gottes!“

Alle Kinder sind Gottes Geschenke. Die andere Sache, die mich dazu bringt, mich über diesen Satz aufzuregen ist, dass ich das Gefühl bekomme, dass man Kinder mit Down-Syndrom auf ein Podest stellen sollte. Ich will mich jetzt gar nicht weiter unnötig aufregen, aber dieses Podest trennt sie weiter von ihren Altersgenossen, und ehrlich gesagt, gibt es mir das Gefühl, dass ich nicht einfach mal sagen kann, dass sie von Zeit zu Zeit eine ganz normal, nervige Dreijährige ist. Die Leute tun so, als ob ich einen Frevel begehe, wenn ich über sie, wie über jedes andere meiner Kinder in der Trotzphase spreche.

2. „Sie ist die ganze Zeit so glücklich und fröhlich!“

Meine Tochter ist sehr glücklich. Weißt du was? Sie ist ungefähr genauso ​​glücklich wie ALLE meiner anderen, nicht-chromosomal erweiterten, Kinder. Stereotypen existieren nur aus einem Grund in den Köpfen: Allgemein wird ständig behauptet, dass Menschen mit Down-Syndrom immer glücklicher als andere sind. Dies bedeutet aber nicht, dass sie wirklich immer glücklich oder die ganze Zeit über fröhlich sind. Greta ist jetzt zwei Jahre alt und sie macht das, was andere Kinder in ihrem Alter auch tun: Sie hat Wutanfälle, sie wirft mit Dingen um sich, sie schmiert Malfarben auf ALLES, sie ist einfach ein kleiner Terrorzwerg. Alles ganz normal für das Alter. Sie hat ihre eigene Persönlichkeit und sie kann verdammt wütend auf dich werden, wenn du ihr einen Grund dazu gibst. Einer meiner Freunde sagte etwas über ihr eigenes Kind mit Down-Syndrom, das mich zum Lachen brachte: „Sie hat das Down-Syndrom, keine verdammte Lobotomie!“(Unter Lobotomie bezeichnete man einen chirurgischen Eingriff, bei dem das WUTzentrum ausgeschaltet werde sollte, indem man die Hirnlappen voneinander trennte)

3. „Sie sieht gar nicht so aus, als hätte sie das Down-Syndrom!“

Och, komm schon, doch, das tut sie. Sie ist eine gute Mischung aus meinen Eigenschaften und den Eigenschaften ihres Vaters, zusätzlich wird das Ganze durch das Vorhandensein eines zusätzlichen Chromosoms „gepimpt! Sie hat alle „klassischen“ Merkmale des Down-Syndroms: Die mandelförmigen Augen, die tiefliegenden Ohren und das Fehlen eines Nasenbeines. Wenn also jemand sagt, dass sie nicht aussieht, als hätte sie das Down-Syndrom, dann tut mir das sehr weh. Es fühlt sich an, als ob du mir lediglich sagen willst, dass sie trotz ihrer chromosomalen Ausstattung hübsch ist. Ich denke, dass sie genau deswegen so schön ist.

Es gibt einen Unterschied darin, ob du sagst, dass sie nicht aussieht, als ob sie das Down-Syndrom hat, ODER ob du ihr Down-Syndrom gar nicht bemerkst. Ich liebe es, wenn Leute nur Greta sehen. Sie sehen in ihr auch nur meine schöne Tochter.

4. „Denk doch mal nach! Es wird immer so sein, als würde ein kleines Kind bei dir wohnen! Dein Kind wird niemals erwachsen werden! „

Zunächst einmal, lass dir gesagt sein, das diese Aussage einfach nicht der Wahrheit entspricht. Erwachsene mit Down-Syndrom sind keine Kinder, die in größeren Körpern gefangen werden. Sie verfügen genauso wie alle anderen über Lebenserfahrungen, sie lernen, sie verlieben sich, sie tun fast alles, was „normale“ Erwachsene eben auch tun. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie ihr ganzes Leben lang auf bestimmte Hilfe verzichten können. Ich bin nicht die Art von Mutter, die den ganzen Tag darüber nachdenkt, ob sie es schaffen wird, ihre Kinder aufwachsen sehen zu können. Ich möchte, dass Greta erwachsen wird. Ich möchte, dass sie unabhängig wird. Sie wird es sein, garantiert.

5. „Ich könnte niemals das leisten, was du täglich leistest! Du bist eine wahre Heldin!“

*Grrrrrrrrrrrrrrrrr* Das ist wirklich die dümmste Aussage, die ich zuweilen an den Kopf geschmissen bekomme. Ich weiß, dass die Leute denken, dass ich das hören möchte. Falsch. Zunächst einmal: Woher weißt du, dass du das alles nicht leisten könntest? Hätte man mir früher gesagt, dass ich mal Mutter eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen sein würde, dann hätte ich bestimmt gesagt: „Ich? Nie im Leben „und dann wäre ich schreiend aus dem Zimmer gerannt. Du weißt nicht, was du alles schaffen kannst, bis du genau an den Punkt kommst, an dem du gar keine andere Wahl hast. Du musst es schaffen. Wenn du mir also sagst, dass ich deine Heldin bin, dann stellst du mich ebenfalls auf ein Podest, das ist eine Sache, der ich nicht gerecht werden kann geschweige denn gerecht werden möchte. Ich bin eine ganz normale Mutter in einer vielleicht ungewöhnlichen Lebenssituation. Es geht hier um meine Kinder, und ich liebe sie abgöttisch und ich kämpfe für sie, wie jede andere Mutter das auch tun würde.

Wie ich eingangs schon sagte, die Leute sind eigentlich meistens wirklich großartig. Ich möchte lieber, dass mir die Leute all diese doofen Sätze an den Kopf knallen, anstatt dass sie irgendwelchen Blödsinn nachplappern, die ihnen wiederum andere Leute über das Down-Syndrom erzählt haben. Ich verstehe, dass die Leute oft gar nicht wissen, was sie sagen sollen, sie versuchen lediglich, nett zu sein. Und ich schätze sie dafür. Das Schlimmste, was man einer Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom antun kann, ist einfach NICHTS zu sagen.

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Mein Kind muss niemanden umarmen, wenn es nicht möchte. BASTA!

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Von Elena H.

Meine kleine Tochter verstecke sich schüchtern hinter meinen Beinen, als wir ihre Großeltern begrüßten, die sie seit über sechs Monaten nicht mehr gesehen hatte. Sie hatte dieser „Wiedervereinigung“ seit Wochen entgegen gefiebert, aber im dem Moment fühlte sie sich nicht einmal annähernd bereit, ihre Großeltern auch nur anzuschauen.

Freudestrahlend griffen sie nach ihr und ich spürte, wie sich ihre kleinen Hände tiefer in meine Beine gruben. Ich beugte mich vor, und die Großeltern dachten, ich wolle ihnen das Kind überreichen, aber ich konnte es einfach nicht tun. Sogar die peinliche „Gruppenumarmung“, die daraus resultierte, fühlte sich wie ein Verrat und ein Eindringen in ihre Distanzzone an. Ebenso stark war das Gefühl, dass ich ihre Großeltern enttäuscht hatte, dass mein Weigern, mein Kind von meinem Körper zu lösen und das ich es ihnen nicht erlaubte, sie mit Umarmungen und Küssen zu überhäufen, irgendwie unhöflich war. Ich lächelte entschuldigend und murmelte, dass sie bestimmt bald auftauen würde. Ist es meine Pflicht ein verängstigtes Kind zum Kuscheln zu zwingen? Was mache ich denn, wenn sie sie überhaupt nicht umarmen will? Wäre das nicht ungeheuerlich enttäuschend für zwei 80-jährige Menschen, die fast 12 Stunden gefahren sind, nur um uns zu sehen?

Ungeachtet des Enttäuschungsfaktors haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir keines unserer Kinder je dazu zwingen werden, jemanden umarmen oder küssen zu müssen, wenn sie das nicht wollen. Selbiges gilt auch für uns. Wenn ich zusehe, wie meine Tochter ihre Zuneigung vor meinem Ehemann zurückhält, dann macht mich das schon traurig. Sie umarmt und küsst mich mehrmals am Tag, ihr Papa hingegen bekommt das selten zu spüren. Sie weigert sich sehr oft, ihren Vater zu umarmen oder zu küssen, wenn er von der Arbeit kommt. So sehr mir das auch für ihn Leid tut, wir werden niemals darauf bestehen, dass sie etwas tut, was sie nicht möchte.

Als ich in den 1980er Jahren als nettes Mädchen von nebenan aufwuchs, wurde sehr viel Wert auf die sogenannte Etikette gelegt. Eine meiner Superkräfte bestand darin, stets darauf zu achten, dass es anderen Menschen in meiner Gegenwart gut ging. Ich wurde dazu erzogen, die Gefühle anderer Menschen zu berücksichtigen, sie stets mit meinen Freunden zu teilen und die Wünsche der Gäste vor meine eigenen zu stellen. Ich war durch und durch ein gutes Mädchen.

Ich glaube immer noch fest an Freundlichkeit, an Mitgefühl und an die Bemühungen, damit Menschen sich wohl und willkommen fühlen. Ich bin generell eine sehr herzliche Person, aber ich glaube auch, dass es absolut falsch ist, Dinge über sich ergehen zu lassen, die man eigentlich gar nicht will, nur um anderen ein gutes Gefühl zu geben. Diese Grenzüberschreitung können bei männlichen, als auch bei weiblichen Kindern einen irreparablen Schaden anrichten. Ein sich windendes, schreiendes Kleinkind oder einen schüchternen 6-Jährigen dazu zu zwingen, sich von jemandem umarmen zu lassen, der möglicherweise seinen Blutdruck erhöht und ihm Gänsehaut verursacht, ist nicht der richtige Weg, um ihm Manieren und Benehmen beizubringen.

Indem wir unseren Kindern beibringen, dass sie wählen können, wen sie umarmen wollen, ermutigen wir sie gleichzeitig, sich für ihren eigenen Körper verantwortlich zu fühlen, anstatt sie zu ermutigen, die Gefühle eines Erwachsenen (oder eines anderen Kindes) über ihre eigenen Gefühle und Wünsche zu stellen. Indem wir unseren Kindern diese eigens gesteckten Grenzen in Bezug auf körperliche Zuneigung erlauben, schützen wir sie gleichzeitig vor sexuellem Missbrauch.

Du findest das übertreiben? Ist es nicht. Diese subtilen Schuldzuweisungen passieren oft unbewusst, aber sie sind mächtig. Ein kleines Mädchen, das sich Sorgen macht, dass sie die Gefühle ihres Cousins verletzen könnte, wenn sie ihm sagt, dass er nicht mit ins Bett kommen kann, um mit ihr zu „kuscheln“, oder ein kleiner Junge, der sich vom Teenagermädchen von nebenan kitzeln lässt, obwohl es ihm unangenehm ist, ist der erste Schritt, um die Tür zum Missbrauch zu öffnen. Ja, wir sollten lernen, ein Geburtstagsgeschenk, das uns eigentlich nicht gefällt, höflich anzunehmen. Ja, wir sollten davon absehen, lauthals zu verkünden, dass Tante Ernas Lasagne schrecklich schmeckt. Aber wir sollten eine Grenze ziehen, wenn wir unseren eigenen Körper für das Vergnügen eines anderen hergeben sollen.

Was ist, wenn die Verhinderung sexuellen Missbrauchs nur eines der Vorteile ist, wenn wir unseren Kindern beibringen, dass sie das Recht haben, Zuneigung abzulehnen? Wenn wir diese Werte ins Spiel bringen, könnten unsere Töchter potenziell davor geschützt werden, solange keinen Sex zu haben, bevor sie es selbst wirklich wollen. Damit beugen wir vor, dass sie nicht das Gefühl bekommen, ihre Freunde zu enttäuschen oder zu beleidigen, wenn sie sich weigern, etwas zu tun, wofür sie noch nicht bereit sind. Wenn bereits junge Mädchen darauf konditioniert werden, andere mit ihrer Körpernähe trösten oder zufrieden stellen zu müssen, welche Hoffnung gibt es wohl, dass sie einen Teenager zurückweisen, der weiter gehen will als sie? Vielleicht werden unsere Mädchen durch das Festsetzen dieser Grenzen, die widerliche Praktik verhindern, mit ihren späteren Chefs zu schlafen, nur um weiterzukommen. Vielleicht hören sie sogar auf, Orgasmen vorzutäuschen oder bei einem Mann zu bleiben, obwohl er egoistisch im Bett ist.

Wenn wir aufhören würden, unseren Kindern beizubringen, die Heiligkeit ihrer Körper, zugunsten des Stolzes, der Vorlieben oder des Glücks anderer aufzugeben, dann würden all ihre Beziehungen während ihres gesamten Lebens aufrichtiger sein.

Mit dieser scheinbar „unhöflichen“ Geste können wir unsere Kinder vor Energiesaugern, falschen Beziehungen und veralteten Geschlechterrollen schützen. Es mag für Oma und Opa enttäuschend sein, aber sie werden es überleben, wenn sie einen Luft-Kuss oder ein High-Five für das Wohlergehen ihrer Enkel akzeptieren. Und wer weiß? Vielleicht wird mein kleines Mädchen nächstes Mal direkt in ihre Arme laufen – weil sie es so wollte.

Der Beitrag Mein Kind muss niemanden umarmen, wenn es nicht möchte. BASTA! erschien zuerst auf Müttermagazin.

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