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Channel: Stephanie Leienbach, Autor auf Müttermagazin
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Liebe Mama, lieber Papa, diese Gründe sprechen für einen ausgereiften Wutanfall!

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Ein Gastbeitrag von Marlene aus München

Kleinkinder…. In der einen Minute sind sie kleine Engel und dein Herz springt dir aus der Brust und du fragst dich, wie du einen so zauberhaften, perfekten, kleinen Menschen überhaupt verdient hast. So Liebevoll, so brav, so unendlich niedlich und wohlerzogen. Doch dann passiert etwas…… Nur einen Moment, nachdem du noch den Heiligenschein über dem Kopf deines kleinen Schatzes hast schweben sehen, brechen plötzlich und unerwartet die Teufelshörner aus der Stirn. Du begingst nämlich diesen unglaublichen Fehler und besitzt die Frechheit die „falsche“ Tasse auszuhändigen! ALARM!

Wir lieben unsere Kinder, aber mal im Ernst, sie können selbst die Geduld eines Heiligen zerstören und Nerven, so dick wie Drahtseile zum reißen bringen. Wutanfälle häufen sich um den zweiten Geburtstag herum und bleiben dann bis zum Ende des Pubertät ein Dauergast. Das haste jetzt davon! Kennt ihr schon die Top Ten der Gründe, warum es zu Wutanfällen kommt? Nicht? Dann warte mal……..Ich hab da mal was!

Der Wutanfall beginnt, weil ….

… sie sich nicht die Zähne putzen wollen.

…du ihnen das falsche Müsli gegeben hast.

… du die Milch vor und nicht nach dem Müsli eingegossen hast. –> Schlimmer Fehler!

… du ihnen die FALSCHE Tasse aus dem Schrank gegeben hast. (Völliger Anfängerfehler, also wirklich! Schäm dich!)

… es Zeit ist sich anzuziehen.

… sie im Pyjama in die Kita gehen wollen.

…wenn es nicht der Pyjama sein soll, dann wollen sie etwas anziehen, das einfach überhaupt nicht zum Wetter passt. Sommerkleid bei gefühlten 300 Metern Neuschnee, Skianzug im Hochsommer. Ob ihnen das egal ist? Ja!

… sie das Hause nicht verlassen wollen, wenn ihr lebensgroßes Delfin-Kuscheltier nicht mitkommen darf.

… sie dann doch nicht nicht wollen, dass der lebensgroßen Delphin mit in den Kindergarten kommt, weil ihn dann jemand anderes ja anfassen könnte. Klassische Zwickmühlen-Sitation für ALLE!

… sie Gummistiefel anziehen wollen oder barfuss gehen wollen, bloß keine anderen Schuhe.

… sie nicht ins Auto steigen wollen.

… sie nur ins Auto steigen wollen, wenn sie sich selbst anschnallen dürfen (was natürlich Ewigkeiten dauert).

…sie sich während der Fahrt abschnallen wollen und es nicht dürfen (Rabenmütter sind wir alle!!!!)

…sie das Lied aus dem Radio noch einmal hören wollen.

…sie nicht an einer roten Ampel stehen bleiben wollen (Ich erwähnte, dass ich eine grausame Mutter bin?)

… sie jetzt nicht wieder aus dem Auto aussteigen wollen.

… sie nicht in den Kindergarten wollen.

… sie beim Abholen nicht aus dem Kindergarten weg wollen.

… sie nur Eis zu Mittag essen wollen.

… sie auf den Spielplatz wollen.

… es auf dem Spielplatz doof ist.

… sie nach Hause wollen.

…es Zeit ist, um nach Hause zu gehen.

… sie nicht ins Auto steigen wollen… schon wieder.

… und sie natürlich auch nicht wieder aus dem Auto aussteigen wollen …schon wieder.

… sie Fernseh gucken wollen.

…sie aufräumen sollen.

… sie auch zum Abendbrot nicht nur Eis essen dürfen.

…nein, auch keine Kekse.

…und auch keine Chips.

… das richtige Abendessen ekelig schmeckt.

… das Abendessen alle ist und sie plötzlich doch noch mehr wollen.

… es Zeit ist, um baden zu gehen.

… du es nicht erlaubst, dass sie mit normalen Klamotten in die Wanne steigen.

… du es nicht toll findest, wenn sie eine Tsunami- ähnliche Überschwemmung im Badezimmer veranstalten.

… es Zeit ist, aus der Badewanne raus zu kommen.

…es Zeit ist ins Bett zu gehen.

… sie nur ins Bett gehen wollen, wenn sie ihr Lieblingskleid tragen dürfen.

… du die falsche Gute- Nacht- Geschichte vorliest.

… du gute Nacht gesagt hast.

… sie einfach völlig erschöpft von den ganzen den Wutanfällen sind….

Und weißt du was das Tolle ist? Morgen kannst du die ganze Liste  wieder von vorne durchlesen. Denn täglich grüßt das Murmeltier und der größte Teil der Wutanfälle wird morgen genauso wieder kommen. Aber das Besondere und das Schöne am Eltern-Sein ist doch, dass man diese kleinen Teufel trotzdem abgöttisch liebt. Egal wie viele Nerven sie einen kosten…. Spätestens wenn sie abends wieder friedlich schlafend in ihrem Bettchen liegen, sind sie wieder die kleinen Engel. Und als kleiner Trost sei euch gesagt… Es ist nur eine Phase 😉

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Milchpumpen auf Amazon: Wer schlägt die 1.900 Euro teure MedelaSymphony?

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Ist das natürliche Stillen nicht möglich, wird von Hebammen eine elektrische Milchpumpe empfohlen. In Krankenhäusern wird die MedelaSymphony Milchpumpe benutzt. Ein forschungsbasiertes Abpumpprogramm macht die Benutzung recht unkompliziert. Die Pumpe imitiert das natürliche Saugverhalten des Babys an der Brust und kann für ein- oder beidseitiges Abpumpen benutzt werden. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass der Milchfluss optimiert wird. Dabei ist sie besonders sanft auch bei empfindlichem Brustgewebe. Junge Mütter, welche die Pumpe benutzen, sind durchweg begeistert. Leider ist sie viel zu teuer in der Anschaffung und daher für zu Hause kaum eine Option.

Vorteile der MedelaSymphony
Hier noch einmal alle Vorteile dieser Milchpumpe, die sich in der Praxis gezeigt haben:

  • 2-Phase Expression Technologie für eine deutliche Zeitersparnis
  • lindert die Symptome eines Milchstaus
  • angenehm leiser Betrieb
  • sanft auch bei empfindlichem Brustgewebe

Die MedelaSymphony wurde speziell für den Krankenhausbedarf entwickelt und basiert auf klinischen Forschungsergebnissen. Ein ähnlich hochwertiges Modell im Handel zu finden, ist daher gar nicht so leicht.

Alternativen zur MedelaSymphony
Startet man online einen Preisvergleich für die MedelaSymphony, findet man bei idealo.de als besten Preis 1.492,97 Euro. Immer noch ein ziemlich stattlicher Kaufpreis, den sich manch junge Mutti nicht leisten kann. Was aber sind die Alternativen?

Einerseits hat man die Möglichkeit, sich diese Pumpe in der Apotheke auszuleihen. Ein entsprechendes Rezept erhalten Sie von Ihrem Gynäkologen. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Probleme beim natürlichen Stillen nachweisen können. Wichtig: Liegen die Stillprobleme nicht bei der Mutter, sondern beim Kind, müssen Sie sich an Ihren Kinderarzt wenden. Die Leihzeit begrenzt sich zunächst auf vier Wochen, kann danach aber um jeweils weitere zwei Wochen verlängert werden. In der Regel wird aufgrund der Hochwertigkeit des Gerätes eine Kaution fällig; diese liegt je nach Apotheke zwischen 75 und 100 Euro. Bekommen Sie solch ein Rezept ausgestellt, sollten Sie von diesem unbedingt Gebrauch machen. Die Profipumpe erleichtert Ihnen die Umstellung auf eine andere handbetriebene oder auch elektrische Pumpe enorm.

Spätestens nach der Leihphase muss dann eine eigene Milchpumpe gekauft werden. Hier helfen unabhängige Vergleiche der besten Milchpumpen durch Verbraucherportale.

Medela Swing ist eine der beliebtesten Alternativen zur MedelaSymphony. Beim Shoppingriesen Amazon ist diese bereits ab 125 Euro erhältlich und damit deutlich preisgünstiger als die MedelaSymphony. Parallelen zwischen beiden Modellen sind durchaus erkennbar: So verfügt auch die Swing über die innovative Zweiphasen Express Technologie und arbeitet dabei angenehm leise. Bei der elektrischen Pumpe hat man die Möglichkeit, zwischen fünf verschiedenen Größen auszuwählen. Schaut man sich die Kundenrezensionen auf Amazon an, wird vor allem die gute Saugleistung sehr gelobt. Ebenfalls positiv bewertet wird, dass die Pumpe wahlweise auch mit Batterien betrieben und damit unterwegs genutzt werden kann. Wissen sollte man, dass man neben der eigentlichen Pumpe auch das notwendige Zubehör benötigt, denn alleine mit dem im Lieferumfang enthaltenen Starterset kann man nicht gut abpumpen. Alles in allem ist die „Swing“ sozusagen der kleine Bruder der „Symphony“ und durchaus eine lohnenswerte Alternative.

Medela Freestyle ist eine weitere Alternative zur MedelaSymphony. Für diese muss man etwa 300 Euro einplanen, profitiert dafür aber auch von einer hervorragenden Ausstattung. Im Vergleich zur Modellvariante „Swing“ ist die „Freestyle“ mit einer übersichtlichen LED Anzeige und einer Memoryfunktion ausgestattet. Auch bei dieser Pumpe handelt es sich um ein hochwertiges Medizinprodukt des renommierten Schweizer Herstellers Medela.

Schaut man sich die Bestenlisten der Milchpumpen an, taucht immer wieder auch die ArdoCalypso auf. Mit einem Kaufpreis von 123,99 Euro ist diese mit der Medela Swing vergleichbar. Die elektrische Stillpumpe überzeugt im Vergleich mit einem leisen Betriebsgeräusch und bietet zudem die Möglichkeit, aus mehreren Saugstärken auszuwählen. Nutzer berichten, dass die Ardo Calypso nicht nur leiser als der „Mercedes unter den Milchpumpen“ MeledaSymphony ist. Auch ist sie kleiner und leichter bei nahezu gleicher Saugleistung.

Zu guter Letzt sollte die Philips Avent SCF330/20 nicht unerwähnt bleiben. Auch Philips ist ein Hersteller, der sich auf hochwertige Gesundheitsprodukte spezialisiert hat. In Deutschland ist Philips auch als die „Milchpumpenmarke Nummer Eins“ bekannt. Beim hier vorgestellten Modell handelt es sich um eine Handmilchpumpe, die bei Amazon für 32,50 Euro erhältlich ist. Natürlich kann man diese kaum mit einer elektrischen Pumpe vergleichen, was den Bedienkomfort betrifft. Dennoch ist diese nicht nur einfach in der Handhabung, sondern lässt sich dank weniger Einzelteile auch bequem reinigen. Wer nur von Zeit zu Zeit abpumpen möchte, ist mit diesem Modell sicher gut beraten.

Egal für welches Modell Sie sich letztendlich entscheiden – folgende Punkte sollten Sie beim Kauf unbedingt beachten:

  • die Pumpe sollte möglichst leicht und handlich sein
  • eine geringe Lautstärke ist wünschenswert
  • sowohl Netz- als auch Akkubetrieb bietet
  • die Saugstärke individuell angepasst werden kann
  • Zwei-Phasen System hat sich in der Praxis bewährt
  • sich die Reinigung einfach gestaltet

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20 Kindersitze im ADAC Test: Vier Babyschalen mit zu hohem Schadstoffgehalt mangelhaft

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12 Modelle mit der Note „gut“ und vier weitere mit „befriedigend“, die die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich übertreffen: Das ist das Ergebnis des aktuellen Kindersitztests des ADAC. Dabei wurden 20 Kindersitze aller Größen in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft und bewertet. Die beste Sicherheitsbewertung aller seit 2015 getesteten Sitze hat der „BeSafe iZi Kid X3 i-Size“ (für Kinder von ca. 1 bis 4 Jahren). Er wurde sowohl beim Frontal- als auch beim Seitenaufprall mit „sehr gut“ benotet. Außerdem erfreulich: Kein Sitz scheitert im Frontalaufpralltest, aber der „Hauck iPro Baby mit iPro Base“ kommt seiner Belastungsgrenze sehr nah. Er hält den Dummy zwar noch zurück, löst sich beim Test aber teilweise von seiner Isofix-Basis. Wird der Sitz ohne Basis mit dem Fahrzeuggurt befestigt wird, bietet er einen besseren Schutz.

Vier der untersuchten Sitzmodelle mussten aber mit „mangelhaft“ bewertet werden. Der Grund: der hohe Schadstoffgehalt. Die Bezugsstoffe des „Uppababy Mesa i-Size“ und des „Uppababy Mesa i-Size + i-Size Base“ enthalten das Flammschutzmittel TCPP. Die gefundene Menge überschreitet den für Spielzeuge geltenden Grenzwert der Richtlinie 2014/79/EU. Beim „Hauck iPro Baby“ und dem „Hauck iPro Baby + iPro Base“ enthalten die Bezugsstoffe Naphthalin. Der Stoff steht im Verdacht eine krebserzeugende Wirkung zu haben. Auch hier lag der Messwert jeweils über dem für Spielzeug geltenden Grenzwert.

Eltern sollten sich vor dem Kauf eines Kindersitzes über das Angebot informieren. Dabei sind auch die Vorjahres-Ergebnisse der Kindersitztests hilfreich, da die Hersteller nicht jedes Jahr neue Modelle auf den Markt bringen. Beim Kauf sollte man die in Frage kommenden Modelle direkt im Auto mit dem Kind ausprobieren. Denn der richtige Einbau ist für den optimalen Schutz im Fall eines Unfalls besonders wichtig. Außerdem muss der Gurt straff angezogen werden und möglichst nah am Körper liegen. Jacken sollten dabei unter dem Beckengurt herausgezogen werden. Gurte und Rückenstütze müssen für den optimalen Sitz regelmäßig an die Größe des wachsenden Kindes angepasst werden.

Hier seht ihr das Ergebnis:

obs/ADAC

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„Also, MEIN KIND würde das neimals tun!“ Und DANN wurde ich Mama.

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Von Isabell aus Frankfurt

Ich habe diesen Satz tatsächlich gesagt.

Ich sagte ihn, als sie noch Babys waren.

Ich habe ihn ganz selbstbewusst heraus posaunt, als sie noch Kleinkinder waren.

Ich sagte ihn mutig, als sie mit der Vorschule und dann mit der Grundschule begannen.

Ich habe ihn mit Überzeugung in der Stimme gesagt, als sie zum Gymnasium gingen.

Und dann habe ich ihn auch noch weiterhin gesagt. Ziemlich oft sogar.

Ich sagte den einen Satz, den du als Elternteil nie sagen solltest:

„MEIN KIND WÜRDE SO ETWAS NIEEEEEEEEE TUN!“

Ich habe ihn deswegen so oft ausgesprochen, weil ich es einfach nicht besser wusste. Ich meine, ich bin eine total coole Mama, und coole Mamas ziehen keine Kinder auf, die dumme Dinge tun. Sie erziehen keine Kinder, die schlimme Dinge tun. Lächerliche Dinge. Dinge, bei denen dein Gesicht rot vor Wut wird, während du „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?!“schreist. Das tun sie einfach nicht. Coole Mamas und Papas erziehen nur großartige, perfekte, vorbildliche Kinder.

Deshalb brannte sich dieser Satz auch so in mein Hirn ein und ich habe ihn tatsächlich so gemeint, wie ich ihn gesagt habe. Diesen Satz.

Dann hat mir das Leben tatsächlich ins Gesicht geschlagen. Ich wurde gedemütigt. Und ich war entsetzt, verlegen, beschämt – mein Selbstwert als Mama wurde auf die Probe gestellt . Und ich bedauerte, dass ich diese besagten Worte jemals aussprach.

MITTLERWEILE weiß ich, dass ich den Satz nie wieder aussprechen werde: Mein Kind würde so etwas NIEEEEEEE tun!

Ich rede mit euch, Müttern und Vätern des offensichtlich perfekten und immer ehrlichen Schülers.

Es ist immer so einfach, sich zurückzulehnen und das Leben von der abgeschirmten Seitenlinie aus zu beobachten, wenn man denkt, dass die Familie und die eigenen Kinder gegen die Versuchungen und Wünsche immun sind, die den Rest von uns plagen. Es ist leicht, dem Kind  den Kopf zu tätscheln, während du über das, was der kleine Elias heute in der Schule getan hat, tratschen kannst und dann ganz lässig sagst: „Mein Kind würde das nie tun.“

Es ist einfach, ignorant anzunehmen, dass die Art und Weise, wie du deine Kinder erziehst, sie vor rücksichtslosen Entscheidungen, dem Druck von Gleichaltrigen und anderen weniger ehrenhaften Verhaltensweisen schützt, aber lass mich die Erste sein, die dir sagt, dass das Schwachsinn ist. Kinder werden immer Kinder sein, und nein, das ist keine Ausrede für ihr schlechtes Benehmen. In einfachen Worten: Kinder sind nicht in der Lage, erwachsene Entscheidungen zu treffen, eben weil sie Kinder sind.

Die meisten Erwachsenen sind unfähig, rationale Entscheidungen zu treffen, aber wir erwarten, dass unsere Kinder das immer können?

Du kannst eine total eigenartige Mutter sein und kannst trotzdem das Glück haben, das perfekte Baby, Kleinkind, Kind, Teenager und jungen Erwachsenen großzuziehen. Aber wenn du wie der Rest von uns kämpfst, um eine echt coole Mama zu sein, nur um dann in die Augen eines verblüfften Teenagers zu starren, während du ungläubig : „Du hast was gemacht!??“, sagst, dann willkommen im Club. Setz dich, trinke etwas Wein, und lass mich dir als Erste sagen, dass auch das vorbeigehen wird. Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn ich ein Kind großgezogen hätte, das als Kind nie Mist gebaut hat.

Sei beruhigt, immerhin weißt du, dass einige der besten Lektionen des Lebens direkt nach einigen der größten Fehler und Misserfolge des Lebens kommen. Erinnere dich auch daran, dass selbst die allerbesten, hellsten, höflichsten und bravsten Kinder irgendwann etwas tun werden, von dem du nie gedacht hast, dass sie es jemals tun würden, und zum größten Teil hat es sehr wenig mit deiner Erziehung zu tun.

Wenn du das liest und mitnickst, weil du deine Lektion diesbezüglich schon gelernt hast und „Mein Kind würde das nie tun“ komplett aus deinem Spracheschatz gestrichen hast, dann tu mir bitte einen Gefallen. Sei offen anderen Eltern gegenüber, wenn es um diese typischen Erziehungskämpfe geht, diese, die wir schließlich alle durchmachen, und setze die „wir haben die perfekte Familie“ Maske auch mal ab.

Unterhalte dich mit deinen Freundinnen, vor allem mit denen, die sich den herausfordernden Jahren der Pubertät noch nicht stellen mussten, darüber, dass wir, wenn wir unseren Kindern nicht erlauben, zu versagen, die Chance auf eine lehrreiche Niederlage nehmen.

Unser Urteil über die Familien, von denen wir wissen, dass sie schwierige Zeiten mit ihren Kindern durchmachen, sollte zurückhaltend und nicht wertend sein,  vielmehr sollten wir unsere Unterstützung und unser Verständnis anbieten, anstatt in der Ecke zu stehen und „Mein Kind würde das nie tun“ zischen.

Denn mal ehrlich, es gibt viel bessere Sätze als der hier besprochene. Wie wäre es mal mit: „Das hätte mein Kind auch locker so gemacht. Stress dich nicht, das passiert eben!“

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Wir freuen uns auf eure Nachrichten

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„Oh, dein Baby ist aber viel zu dünn!“ Ich bin so genervt von den Äußerungen.

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Mein Name ist Anna und ich komme aus Köln.

Meine Kinder waren wirklich winzig, als sie geboren wurden. Ich nannte sie immer liebevoll meine kleinen Hühnchen, weil ihre Gliedmaßen so lang und so mager waren, dass sie wirklich wie kleine Hühnchen aussahen. Keine dicken Kugelbäuche oder gar dicke Wangen, erst recht keine knubbeligen Grübchenschenkel. Beide waren wirklich unfassbar schlank. Meine Vagina und ich waren sehr dankbar darüber, dass wir jeweils nur knapp drei Kilo Baby hinausschieben mussten, aber nachdem sie dann geboren waren, wurde es zu einem Vollzeitjob, ihr Gewicht zu steigern.

In der Krabbelgruppe musste ich meinen dürren Kindern stets zwei Hosen übereinander anziehen, weil ihre Hosen sonst permanent in den Knien hingen. Zur Grundschulzeit hatten sie einiges an Gewicht zugelegt, deshalb wundere ich mich auch, warum meine Kinder immer so schmächtig auf die Welt kommen. Eine Theorie besagt, dass sie im Mutterleib einfach zu viel Energie für den Aufbau ihrer Organe gebraucht haben, so dass ihr Fett nur so schmolz. Ich wünschte wirklich, das würde bei mich heute auch noch funktionieren.

Im Laufe der Jahre konnte ich mir also einen ordentlichen Erfahrungsschatz in Sachen „Dünne Kinder“ aneignen und diesen teile ich heute mit euch.

1. Die Leute werden euch fragen, ob ihr sie denn auch genug füttert.

Natürlich fütterte ich sie. Ausreichend. Ich verbringe quasi heute noch mein ganzes Leben damit, darüber nachzudenken, was ich ihnen auftischen soll. Selbst, wenn der Arzt mir immer versicherte, dass jedes Kind seinem eigenen Wachstumspfad folgt, wollte ich das nicht glauben und fütterte, was der Kühlschrank und der Busen hergab!

2. Ihr werdet euch ständig Gedanken über die Qualität eurer Muttermilch machen.

Ihr werden euch Dinge fragen,: „Ist das nur Wasser, das da rauskommt?“ Ihr macht euch Gedanken über eure eigene Ernährung und haut rein, was das Zeug hält. Das wiederum ist eine tolle Rechtfertigung, um endlich noch mehr Schokolade essen zu dürfen 🙂

3. Ihr könnt ihnen diese süßen Babyklamotten wirklich eine lange Zeit anziehen! 

Wahnsinn, Größe 98 passte meinem Sohn bis er fast vier Jahre alt war! Natürlich waren die Hosen dann auf eine 3/4 Länge geschrumpft ABER der Hosenbund hat immer noch gepasst!

4. Ihr werdet verrückte Dinge tun, damit sie endlich mal zunehmen

Ihr werdet die Kalorienzahl für alle Lebensmittel auswendig wissen und eure Kinder werden Experten in Sachen Vollfett-Joghurt sein!

5. Ihr werdet den Tag feiern, an dem ihr es auf die mittlere Gewichts-Perzentile geschafft habt.

Meine Tochter war bereits zwei Jahre alt, als sie kurzweilig endlich mal in der Mitte der Gewichtskurze ankam. Tschaakkkaaaaa! Das war eine richtig große Sache für uns, ich hätte weinen können.

6. Eure Kinder passen nicht in altersgerechte Kleidung. NIEMALS! 

Mit 11 Jahren passte mein Sohn gerade mal so in die entsprechend nummerierte Kleidung für sein Alter – zum ersten Mal in seinem Leben. Ich dachte immer, dass alle anderen Kinder echte Riesen sein müssen, weil ihre Kleidung immer so riesig neben unseren Klamotten wirkte.

7. Eure Kinder werden viel früher laufen lernen, viel früher, als ihr dafür bereit seid.

Zumindest war das bei meinen Kindern so. Im Grunde genommen waren sie noch zu schwach um eine Zeitlang zu sitzen, aber plötzlich liefen sie mir einfach davon. Und wie schnell! Mobile neun Monate alte Menschen, die sonst noch über keine weiteren Entscheidungsfähigkeiten verfügen, bringen viele Abenteuer und hohen Blutdruck mit sich.

8. Eure Mütter werden sich NOCH mehr Sorgen über das Gewicht der Kinder machen als ihr selbst.

Meine Mutter hat mich echt gestresst. Meine Mutter liebt es anscheinend, Menschen zu ernähren, besonders Babys. Omas geben unaufgefordert Tipps, wie man dick und rund wird. Das passierte bei uns aber einfach nicht, also nervte sie mich permanent. Arrhghghgh 🙁

9. Ihr werdet die Speckfalten der Babys eurer Freunde mit Ehrfurcht betrachten.

Ich erinnere mich noch daran, dass das Kind meiner Freundin tiefe Speck-Falten in der Mitte ihrer Arme hatte. So etwas hatte ich noch nie gesehen. „Wie machst du das mit all diesen Speck-Falten bloß beim Baden? Wahnsinn!“

10. Ihr werdet nur Hosen kaufen, die diesen integrierten Gummizug innen haben! 

11. Ihr könnt den gleichen Badeanzug für ungefähr fünf Jahre benutzen.

Meine Tochter trägt immer noch einen Badeanzug für 2-Jährige, sie wird im Juli sechs Jahre alt. Wahre Geschichte. Krass, oder?

12. Euer Kind wird sehr wütend werden, weil Fremde denken, dass sie jünger sind, als sie wirklich sind.

Dies macht die Ausflüge in den Supermarkt noch unangenehmer als üblich. Yipieh. Nicht.

13. Wenn sie krank werden und nicht essen wollen, wird das furchtbar stressig für euch sein.

Diese Krankheitsphasen waren so anstrengend, weil meine Kinder es sich nicht leisten konnten, etwas von ihrem kostbaren Gewicht zu verlieren, welches ich ihnen so mühevoll antrainiert hatte.

14. Es ist sehr schwierig einem Kind ohne Körperfett das Schwimmen beizubringen.

Warum ist das so? Nun ja, Fett schwimmt oben, kein Fett sinkt ab. So einfach ist das. Meine Tochter hat viele Schwimmlehrer verblüfft. Ich scherze nicht. Isso!

15. Eure mageren Kinder passen für eine sehr lange Zeit in euren Schoß.

Freunde, wenn ihr also kleine, schmächtige Kinder zur Welt gebracht habt, dann lasst euch Folgendes gesagt sein: Irgendwann hören die Leute auf zu reden. Eure Kinder werden wachsen, und je älter sie werden, desto weniger werden sich die Menschen darum kümmern, wie viel sie wiegen oder in welche Wachstumsperzentile sie fallen. Ihr werdet immer weniger über jede Kalorie, die in ihren Körper fließt, nachdenken, und ihr werdet entspannter werden, wenn die Kids mal wieder kein Gemüse essen. Ich selber esse heute noch nicht gerne grünes Gemüse.

Irgendwann werden eure Kinder auch rausfinden, wie man beim Schwimmen nicht dauernd absinkt und wenigstens für ne längere Zeit über Wasser bleibt – Ich warte da zwar auch noch drauf aber ich glaube fest dran!

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Ich habe es satt, alle Entscheidungen treffen zu müssen. ES REICHT!

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Von Luisa aus Bern

Tut dein Gehirn auch manchmal weh? Weil meins tut es – sehr oft sogar. Es schmerzt, und wenn es als Person dargestellt wäre, würde es wie ein Marathonläufer bei Kilometer 30 aussehen, der nur darum bettelt, dass das Rennen endlich vorbei ist!

Nein, es sind keine Kopfschmerzen, die durch gewöhnlichen Elternstress hervorgerufen werden: Hormone, ein weinendes Baby, ein Wutanfall eines 3-Jährigen oder ein störrischer Teenager, der die Augen rollt. Es sind keine Kopfschmerzen, die durch einen chaotischen Haushalt, einen Streit mit dem Ehemann oder einen bösen Blick von einem anderen Mutter ausgelöst werden. Es sind Kopfschmerzen, die, wenn sie schreien könnten, schreien würden: „Ich kann und will keine weitere Entscheidung treffen müssen! Jemand anderes soll es einfach mal tun, verdammt! Sag mir einfach, was ich tun soll!“

Wusstest du, dass das Gehirn täglich durchschnittlich 35.000 Entscheidungen trifft? Diese werden als fernbewusste Entscheidungen betrachtet, die auf der Tatsache beruhen, dass unser Gehirn aus einer Kombination aus Impuls und Logik arbeitet. Ich wette, wenn ein Neurologe in der Lage wäre, die Anzahl der Entscheidungen, die eine durchschnittliche Mutter an einem Tag trifft, analysieren und quantifizieren zu können, würden es durchaus doppelt so viele sein.

Denkt mal darüber nach, Mamas. Von der Sekunde an, in der diese zweite Linie bei einem Schwangerschaftstest rosa oder blau wird, gehen unsere Gehirne in den Vollgasentscheidungsmodus. Ich wage zu behaupten, dass Mütter von Natur aus Kontrollfreaks sind, denn jede Entscheidung, die wir treffen, entscheidet über Leben oder Tod.

Wir verbringen neun Monate mit dem Denken, Verarbeiten und Abwägen der Vor- und Nachteile von allem, was wir essen, tun, planen, sagen und kaufen. Dann, wenn die Kinder kommen, vervielfachen sich die Entscheidungen (und die Schwere ihrer Folgen), und wir verbringen unsere Tage in einem Rausch von „Ja, das müssen wir tun. Nein, nicht das. Das? Sollen wir das tun? Warum? Warum nicht? Was ist damit? Und das?“ Wir werden zu einer Maschine zum Kochen, Taxifahren, Wäschewaschen, Antworten geben. Wir müssen Entscheidungen treffen und stets die Kontrolle über alles haben und das kann geradezu bedrückend werden.

Abendessen. Fahrgemeinschaft. Arbeitsmeetings. Schultreffen. Verabredungszeiten. Trainingsziele. Kinderziele. Heiratsziele. Lebensziele. Entscheide dich. Entscheide dich. Entscheide dich!!!!

Und eines Tages, wenn man zum Date mit dem Mann fahrt, wird der Mann dich anschauen und er fragt: „Wo willst du essen gehen und welchen Film willst du sehen?“

Und dann explodiert dein Kopf – genau dort auf dem Vordersitz des Familien-SUV – und hypothetische Hirnsubstanz schleudert überall hin, gespritzt auf zerdrückte Goldfisch-Cracker und vergessene Bibliotheksbücher. Der Druck der Millionen und Abermillionen von Mutter-, Eltern-, Ehe- und Lebensentscheidungen, die du in den letzten zwei Jahrzehnten treffen musstest, bringt deinen Kopf schließlich zum Platzen. Bääämmmmmmm!!!!

Du siehst deinen liebenden, geduldigen Ehemann an, der keine Ahnung hat, was gerade in deinem Kopf passiert ist, und du sagst nur leise (und fast sadistisch): „Ich. kann. nicht. noch. eine. Entscheidung. treffen. nicht heute. oder .vielleicht. auch. nie.“ Mein Gehirn, das jetzt nicht mehr entscheiden muss, wo wir essen gehen und welchen Film wir sehen, entspannt sich zusehends und ist nicht mehr bereit, jemand anderem (jedem) sagen zu müssen, was er zu tun oder zu lassen hat.

Und dieses entspannte, ruhige Gefühl? Ich will es öfter als nur dieses eine Mal fühlen. Ich will es immer wieder spüren. Und der einzige Weg, es fühlen zu können, ist, dass jemand anderes so viele Entscheidungen treffen muss, wie er nur kann, weil ich es leid bin, die Kontrolle über jede verdammte Sache haben zu müssen.

Ich. bin. so. verdammt. Müde.

Diese Generation moderner Mütter hat mehr Wahlmöglichkeiten – und damit müssen wir zwangsläufig auch mehr Entscheidungen treffen – als jede andere Generation von Müttern vor uns. Du glaubst mir nicht? Schau dir nur die Vielfalt der Ketchups im Regal des Supermarkts an. Unsere Mütter? Die Wahl fiel auf Heinz… Wir? Nicht weniger als 15 verschiedene Ketchups stehen zur Auswahl. Einerseits, ja, es ist toll, dass wir so viel zur Auswahl haben. Aber andererseits? Wir sind mental erschöpft und überwältigt von der Fülle der täglichen Entscheidungen, die wir als Mütter treffen müssen – Ketchup-Entscheidungen sind eine Metapher für unser ganzes Leben. Sogar Lebensmittelhändler beginnen zu erkennen, dass das Angebot und weniger Auswahl die Ängste der Konsumenten stark reduzieren können und sie dadurch ermutigt werden, mehr Geld auszugeben.

Können wir das irgendwie auf die Rolle der Mutter übertragen? Vielleicht liegt es daran, dass Millionen von Müttern in permanenten Angstzuständen herumlaufen, weil der Druck aller Entscheidungen, die wir treffen, unser ansonsten gesundes, ruhiges Gehirn verstopft. Kurzmeldung, liebe Mama: Du hast die Erlaubnis, zurücktreten zu dürfen und andere Leute entscheiden zu lassen!

So hart es auch ist, reale, konsequente mentale Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen, gegen ausgetretene Denk- und Entscheidungsgewohnheiten zu kämpfen und alles zu managen lohnt sich dennoch sehr. Zu keinem anderen Zeitpunkt in meinem Leben habe ich so viele Entscheidungen an andere Menschen abgeben wie jetzt – ich, die Königin der Delegation, und gab sie nicht nicht nur an meinen Mann ab, sondern auch auf meine Kinder. Und das Ergebnis, dass ich mich langsam und leise vom Laufband der Entscheidungsfindung verabschiedet habe, war einfach herrlich.

Scheiße passiert immer noch – es ist nur so, dass jetzt andere Leute auf den Haufen treten und es beseitigen müssen. Vielleicht nicht so, wie ich es tun würde, aber auch das ist mir egal. Das befreiende Gefühl ist zu groß. Diese Erkenntnis, dass Mütter nicht alles entscheiden müssen, hat mich zu einer glücklicheren und ruhigeren Mutter gemacht. Und eine glückliche Mutter zu sein, ist die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.

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Unterschiedliche Erziehungsansätze: Du bist zu streng, Schatz!

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Ein Gastbeitrag von Ines aus Nürnberg

Es gibt so viele Dinge, die ich an meinem Mann liebe. Er ist ein so fürsorglicher Mann, er ist fleissig und engagiert im Job. Er will, dass es uns allen gut geht. Er steht z.B. jeden Morgen um 6:00 Uhr morgens mit auf, um mich zu unterstützen. Er kümmert sich schon MORGENS! um zwei kleine Kinder. Er ist mein bester Freund. Er ist ehrlich, zuverlässig und aufrichtig. Er ist außerdem auch verdammt lustig. Dank seiner albernen Furz-Witze oder der ein oder anderen humoristischen Lebensweisheit weiß er immer, wie er mich und die Kinder zum Lächeln bringen kann. Es ist nur so: Er hat einen sehr kurzen Geduldsfaden, und das verursacht immer wieder Spannungen zwischen uns, weil ich mit seinem „Erziehungsansatz“ überhaupt nicht einverstanden bin. Er wird schnell laut und er glaubt, dass Autoritätsdenken wichtig für Kinder ist.

Ich kann es auch noch deutlicher sagen: Ich hasse diesen Ansatz.

Versteht mich bitte nicht falsch: Viele Eltern sind sich über die Kindererziehung nicht immer einig. Ich glaube, dass ist ganz normal. Bei Eltern handelt es sich eben auch nur um zwei unterschiedliche  Menschen aus zwei unterschiedlichen Welten, und jeder einzelne bringt eben seine eigenen Erfahrungen (und sein eigenes Seelen-Gepäck) mit in die Situation ein. So oder so, unsere Erziehung beeinflusst unsere Kinder. Mein Mann und ich sind uns nicht nur nicht einig, es fühlt sich an, als würden wir verschiedene Sprachen sprechen.

Wir könnten nicht unterschiedlicher sein.

Es fängt schon damit an, dass mein Mann sehr laut werden kann. Er hat nicht nur einmal richtig laut rumgeschrien, als unsere Tochter einen Teller hat fallen gelassen. Er ist der Meinung, dass Kinder eben gehorchen müssen, besonders, weil er es „doch bereits einmal gesagt hat!“ Er glaubt nicht an zweite Chancen. Von jetzt auf gleich kippt seine Stimmung und er wird streng, weil ein bisschen Strenge angeblich noch niemandem geschadet hat.

Das ist seine Meinung, meine sieht anders aus.

Ich stimme dem natürlich nicht zu. Ich wuchs in einem „lauten“ Haushalt auf – einem Hauhalt, indem laute Maßregelungen an der Tagesordnung standen – und diese Negativität beeinflusste mein Selbstvertrauen und meine Psyche nachhaltig. Ich glaubte, dass Fehler machen total schlimm ist. Ein Fehler. Eine totale Enttäuschung. Ich hatte Angst mal nicht zu funktionieren und schluckte regelmäßig meine Gefühle runter. Ich war von Scham und Angst geplagt, und ich verbrachte viele Jahre in verbalen, emotionalen und körperlich abhängigen Beziehungen, denn schließlich kannte ich mich dort gut aus.

Damals waren Lautstärke und lautes Schreien ganz normal für mich, ich kannte es ja nicht anders. Heutzutage werde ich immer noch mega unruhig und ängstlich, wenn Stimmen erhoben werden. Mein Herz rast. Meine Muskeln verkrampfen sich. Ich traue mich immer noch nicht, meine eigene Meinung in großen Gruppen laut auszusprechen. Ich bin schüchtern. Sanftmütig. Autoritäre Erziehung funktioniert nicht. Überhaupt nicht. Ich lasse es nicht zu, dass mein Kind so behandelt wird, denn sie hat etwas besseres verdient.

Meine beiden Kinder verdienen etwas besseres.

Es hat sich ein dicker Riss zwischen meinem Mann und mir gebildet. Sehr oft versuchen wir das Thema auszuklammern. Wenn das Thema Erziehung allerdings angesprochen wird, so wird er defensiv und ich werde aggressiv. Ich „schlage verbal um mich“ Wenn mein fröhliches, wildes und aufgeschlossenes kleines Mädchen immer mehr „zu macht“ und sich verschließt, dann werde ich zur Furie. Unser Haus ist voller Wut und Lärm, und wenig überraschend reagiert sie auf unsere Aggression mit noch mehr Aggression: Sie tritt, schlägt, beißt und schreit.

Das ist nicht gesund, weder für sie, noch für uns und ich weiß, dass sowohl mein Mann als auch ich schuld an der Situation sind. Wir liegen beide falsch. Es ist ein verdammter Spagat: Wir müssen unseren Ton in Schach halten, unsere Erziehung in Schach halten, und wir müssen zusammenarbeiten, als Partner und als Eltern. Aber wie können wir das erreichen? Wir beide müssen akzeptieren, dass wir beide Stärken und Schwächen haben, und jede dieser Ansätze darf seinen Platz in unserer Erziehung finden ABER in Maßen. Mein ruhiger, verständnisvoller Ton ermutigt unsere Tochter, sich mir anzuvertrauen – ich bin die Person, an die sie sich mit Problemen und Geheimnissen wendet -, während mein Mann ihr beibringen kann, mutig und selbstbewusst für ihre Taten einzustehen. Ich muss aufhören, alles tot zu diskutieren und mein Mann darf nicht schreien und laut werden. Das sind die Einschränkungen.

Unser Tochter geht seit neustem zum Judo, das gibt ihr die Möglichkeit, sich durchzusetzen und ihr Selbstbewusstsein aufzubauen.

Ich gehe nach wie vor zur Therapie. Ich lerne dort regelmässig, wie ich mich selber behaupten kann und diese Vorschläge bringe ich wöchentlich mit nach Hause. Mein Mann hört mir zu. Dank meiner Therapeutin arbeiten wir also quasi alle daran, unsere Emotionen besser erklären zu können. Anstatt zu schreien, arbeiten wir daran, Emotionen anders auszudrücken. „Papa ist gerade frustriert, weil…“ ist z.B. einer der Sätze, die wir nun benutzen. Bevor wir uns gegenseitig anschreien und schreien und Dinge sagen – oder tun -, die uns später Leid tun, atmen wir beide 10 Mal langsam durch.

Bevor ich meinen Mann anschreie und meinen Unmut ausdrücke, habe ich mir angewöhnt, ihm Briefe zu schreiben. Die gebe ich ihm mit zur Arbeit, dann kann er sich entsprechend in Ruhe Gedanken über meine Gefühle machen. Das hat uns sehr geholfen.

Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit. Die Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen. Es kommt ab uns an immer mal wieder zu Streitigkeiten zwischen meinem Mann und unserer Tochter. Es ist ein langer Prozess, seine Angewohnheiten abzulegen. Alles das, was sie zu Hause mitbekommt, wird sich später im Leben auf ihre Beziehungen auswirken. Sie lernt, dass Menschen an sich arbeiten können, wenn sie bereit dazu sind. Sie lernt, dass Liebe viel bewirken kann und das es sich lohnt, zusammen zu arbeiten. Wir sind eine Familie, wir sind ein Team. Für immer.

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Die schwierige Zeit zwischen 6 und 8: Adrenarche trifft auf Wackelzähne!

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Ein wunderbarer Gastartikel von Lea aus Mannheim.

Ich erzähle heute noch öfter davon, dass die zweite Klasse in der Schule gleichzeitig das schwierigste Jahr in meiner kompletten Kindheit war. Das lag sicherlich zum Teil auch daran, dass meine Eltern sich scheiden lassen haben und ich mich auf eine neue Schule einstellen musste aber gleichzeitig passierten in mir selber so viele neue Dinge, dass ich es echt nicht leicht hatte. Ich war nonstop launisch, konnte schlecht schlafen und ich befand mich gefühlt  unter Dauerstress.

Ich erinnere mich noch lebhaft daran, dass ich in dieser Zeit nachts ewig lang wach lag, weil ich mir furchtbar Sorgen machte, weil ich z.B. Sticker in der Pause getauscht hatte, obwohl das eigentlich verboten war. Unsere Lehrerin hatte es deswegen verboten, weil wir uns durch die Sticker-Tauscherei weniger bewegten und nicht genug ausgelastet waren. Ich war mir sicher, dass ich für mein Vergehen richtig Ärger bekommen würde- und darum konnte ich nächtelang nicht schlafen.

Ich machte mir stundenlang Gedanken über unwichtige Kleinigkeiten und jede Kleinigkeit brachte mich so sehr zum Grübeln, dass ich permanent schlechte Laune hatte. Meine Mama sagte einmal zu mir, dass ich doch ruhig mal ordentlich auf meine Kissen einschlagen solle und laut schreien solle. „Schrei die Sorgen raus, Lea!“

Diese Zeiten sind ja nun schon sehr lange vorbei und sie waren schon längst in Vergessenheit geraten, bis ich plötzlich bemerkte, dass es meinem Sohn anscheinend genauso ging, wie mir damals. Von heute auf morgen veränderte er sich und ich konnte mir das nicht erklären.

Manchmal kam er weinend aus der Schule nach Hause. Manchmal schrie er laut rum, war aggressiv und warf grundlos mit seinem Spielzeug umher. Es wirkte so, als verwandle sich mein acht Jahre alter Sohn zurück zu einem Kleinkind. Ich schwöre euch, es gab ein paar Monate, in denen ich wirklich nicht wusste, was ich mit ihm machen sollte, und ich dachte ernsthaft, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

Genauso plötzlich wie es gekommen war, hörte es auch wieder auf. Seine miese Laune verschwand und ich bemerkte, wie krass er eigentlich gewachsen ist. Seine ganze Gestalt wirkte breiter und das letzte bißchen „Kleinkind“ verschwand aus seinem Gesicht. Ich verbuchte das Ganze als Wachstumsschub und erinnerte mich irgendwo in meinem Hinterkopf daran, dass auch meine Stimmungsschwankungen der zweiten Klasse mit einem Wachstumsschub zusammen hingen.

Es stellte sich heraus, dass diese Phase wohl viel mehr als nur ein Schub war. Es gibt eine körperliche Veränderung namens „Adrenarche“, die alle Kinder im Alter von 6-8 Jahren durchlaufen. Es ist eine erste hormonelle Veränderung, die sozusagen die Voraussetzungen für die Pubertät in den darauf folgenden Lebensjahren schafft.

Im Gegensatz zur echten Pubertät sind diese Veränderungen nicht auf äußerliche Merkmale begrenzt, also Merkmale die einem sofort ins Auge stechen SONDERN man bemerkt sie vorrangig an einer allgemeinen Unfähigkeit Emotionen zu verarbeiten.

OMG. Warum hat mir niemand davor davon erzählt?

Kinderärzte beschreiben die Adrenarche als „den ersten hormonellen Prozess in der pubertären Kaskade, die für die meisten Kinder im Alter von etwa 8 Jahren beginnt“ und erklären weiterhin, dass sie durch einen Anstieg der „Nebennieren-Androgenproduktion“ gekennzeichnet ist.

Aha und was bedeutet das nun für unsere Kinder, die sich c.a in der zweiten und dritten Klasse befinden? Manchmal kommt es zu einer vermehrten Zunahme und einige Kinde haben sogar kleine Pickel im Gesicht aber das vermutlich größte Symptom sind dieses verrückte Stimmungsschwankungen, die ihr bestimmt auch kennt.

Nebennieren Androgene gehören zu den sog. Neurosteroiden, die einen Effekt auf einige der neuronalen Prozesse zu haben scheinen, die für all die emotionalen Verarbeitung verantwortlich  sind. In diesen Lebensjahren beginnt ein Kind also ein eigenes Selbstbild zu entwickeln, das es in die Pubertät bis hin ins Erwachsenenalter weiter definiert.

Verdammt. Es geht also gar nicht nur um Launenhaftigkeit – es ist eher so, als werden wir Zeugen einer tiefgreifenden Selbst-Findungs-Phase, die ganz offensichtlich ein ziemlich anstrengender Prozess sein kann. Das ist erstaunlich.

Wenn man mit einem achtjährigen Kind eine geschlagene Stunde über ein falsch geschnittenes Brot diskutiert, dann ist das sicherlich einerseits irgendwie erstaunlich andererseits aber auch verdammt nervig.

Auch wenn es verdammt nervig und anstrengend ist, so sollten wir dennoch sehr behutsam mit unseren Kindern umgehen, schließlich finden da gerade sehr viele Veränderungen im Gehirn statt, Veränderungen, die für alle neu und aufregend sind. Geduld ist das Zauberwort. Es handelt sich wie gesagt um keine vorzeitige Pubertät, sondern diese Phase markiert den Beginn des Pubertätsprozesses, dessen erste Ergebnisse erst in etwa zwei Jahren sichtbar werden.

Wenn du also ein 6-, 7- oder 8-jähriges Kind hast, welches dich derzeit in den Wahnsinn treibt, dann kann ich dich zumindest beruhigen, indem ich dir sage, dass das alles ganz normal ist, dazu gehört und du definitiv nicht allein bist. Erst wenn die Leistungen in der Schule komplett einbrechen und du gar nicht mehr an dein Kind heran kommst, dann solltest du einen Kinderpsychologen konsultieren.

Es handelt sich also um kleine Adrenalinschübe in Inneren deines Kindes und du musst nur abwarten, bis die wieder vorbei sind. Tja und während du wartest, gönn dir einfach etwas mehr Schokolade oder ein Glas Wein, leg die Füße hoch und chille auch du dein Leben. Es wird nämlich voraussichtlich noch anstrengender, wenn die richtige Pubertät losgeht.

 

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Mutter zu sein ist schrecklich, dennoch liebe ich mein Kind.

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Anonym eingereichter Gastartikel einer Leserin

Es mangelt wahrlich nicht an poetischen Kommentaren im Netz – man muss nur durch Social Media scrollen, ein paar Minuten fernsehen oder einen Blogbeitrag lesen und man liest sofort Sätze wie „Deine Mutter zu sein bedeutet mir alles“ oder „Du bist mein Lebensinhalt! Deine Mutter zu sein ist das Beste, was mir je passiert ist!“ oder „Du bist meine Welt!“. „Ich wusste nie, was Liebe ist, bis ich dich geboren habe!“, um nur einige zu nennen.

Von dem Moment an, als meine Tochter geboren wurde, haben mir diese Art von Kommentaren, nämlich, dass es anscheinend nichts Wichtigeres auf der Welt gibt als Mama zu sein, dass dieses Mamasein Frauen Glück bringt, das sie sich nie hätten vorstellen können – das Gefühl vermittelt, dass irgendetwas grundlegend falsch mit mir sein musste und mich unglaublich einsam fühlen ließ. Weil…

Ich bin überhaupt nicht gerne Mama.

Mein ganzes Leben lang hatte ich mir ausgemalt, wie es sein würde, selber Mama zu sein. Ich liebte Kinder schon damals über alles. Ich habe babygesittet, ich gab Kindern Schwimmkurse. Ich war die coole Cousine und Tante, die bei jeder Familienfeier ununterbrochen mit den kleinen Kindern aus der Familie spielte. Ich liebte die Nähe zu Kindern. Die Reise der Mutterschaft, von der ich wusste, dass ich sie antreten wollte, brachte mich sogar dazu, meine Karriere als Ärztin in Frage zu stellen – bedeutete meine lebenslange Liebe zu Kindern nicht, dass es für mich mehr Sinn machen würde, eher Hausfrau und Mutter zu sein?

Ich musste mich der Erkenntnis stellen, dass ich das Mamasein leider weder wunderschön noch erfüllend fand. Ich empfinde es als langweilig, frustrierend, undankbar und monoton. Jetzt ist es raus.

Nachdem meine Tochter geboren wurde, wartete ich also auf das Einsetzen der Glücksgefühle. Ich wartete darauf, endlich diese besondere Freude spüren zu dürfen, diesen Funken, dieses Gefühl der absoluten Zufriedenheit. Vergeblich. Ich erfand Ausreden, um mich nicht mit anderen Müttern verabreden zu müssen, Mütter, die in ihrer neuen Rolle total aufgingen. Du hast eine postnatale Depression, redete ich mir selber ein. Sobald diese Phase überstanden ist, wirst du deine Rolle lieben, sagte ich mir. Mein Baby hatte keine Koliken, mein Baby war total „einfach“  und trotzdem war ich alles andere als glücklich. Ich habe das Glücklichsein einfach nur gespielt.

Im Laufe der folgenden Jahre musste ich mich der Erkenntnis stellen, dass ich, obwohl meine Tochter weiterhin ein einfaches Kind war und meine postnatale Depression tatsächlich nachließ, das Glück über meine neue Rolle als Mama ausblieb. Ich fand es weiterhin (und tue es immer noch) langweilig, frustrierend, undankbar und monoton. Zubereitung von Mahlzeiten. Aufräumen. Gesicht abwischen. Wäsche waschen. Aufräumen. Putzen. Weinen. Noch mehr weinen. Und alles von vorne. Die Tatsache, dass ich die Erfüllung im Mamasein, die Erfüllung, von der ich immer annahm, dass ich sie bis ins Mark erschüttern würde, nicht gefunden habe, brachte mich an den Rand der Verzweiflung.

Man weiß ja vorher nie, wie sehr man in einer neuen Rolle aufgehen wird, bis man es selbst erlebt. Da ich nun weiß, dass das Gefühl bei mir eben nicht aufkam, werde ich wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen. Wenn ich meine Freunde sehe, die bereits mit ihren zweiten (oder dritten) Kindern schwanger sind, fühle ich mich auch überhaupt nicht schlecht, weil ich selbst nicht schwanger bin. Ich fühle mich eher in Panik versetzt und habe Angst davor, noch ein Kind in die Welt zu setzen. Meine kluge, energiegeladene, lustige und mutige Tochter verbraucht all meine Energie. Ich selber habe nichts mehr zu geben.

Die traurige Realität ist, dass ich die Freuden des Mamaseins nicht gefunden habe, eine Freude, von der ich immer annahm, dass sie mich bis ins Mark erschüttern würde.

Eines kann ich euch versichern – meine fast vierjährige Tochter ist ein erstaunliches kleines Mädchen und sie hat ein unglaubliches schönes Leben. Ich verspreche euch, dass sie sehr geliebt wird, nicht nur von meinem Mann und mir, sondern auch von dem Rest der Familie und von all unseren Freunden. Wir spielen Spiele, lesen Bücher, schauen Filme; wir gehen nach draußen, wir gehen auf Spielplätze; wir springen gemeinsam durch Pfützen und wir kuscheln und wir küssen uns und sie sagt mir, dass ich ihre beste Freundin bin. 348.374.837 Mal am Tag. Ich bereue es nicht, sie in meinem Leben zu haben.

Es ist nicht einfach, aber ich lerne zu akzeptieren, dass ich nie die Mutter sein werde, die ihr Kind lieber bei sich hat, wenn ich mal einen freien Tag habe, anstatt sie in die Kita zu schicken. Es ist okay, so zu denken. Ich brauche meine Arbeit als Ärztin, um mich glücklich und frei fühlen zu können. Ich bin extrem introvertiert, das heißt brauche auch mal Zeit in Ruhe, nur mit mir selbst. Ich muss meinen Akku aufladen, ohne dass ein kleiner Körper auf mir herum krabbelt, was essen will, und mich fragt, warum der Himmel blau und nicht rot ist, und ich daneben sitzen muss, während der kleine Mensch Pipi macht. Vielleicht sind diese Baby- und Kleinkinderjahre auch einfach nichts für mich und vielleicht wird die Freude größer, wenn mein Kind größer wird. Vielleicht aber auch nicht.

Ich behandle hier gerade ein echtes Tabuthema, es gibt kaum die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden. Wenn du Mama bist und das eben nicht wirklich gerne, dann bist du sehr allein. Jedes Mal, wenn du andere Menschen siehst oder hörst, die sich darüber auslassen, wie erfüllend die Elternschaft doch für sie ist, oder wie glücklich sie das alles macht, oder wie sehr sie sich wünschen würden, nicht arbeiten zu müssen, damit sie zu Hause bei ihren Kindern bleiben könnten – spätestens dann fühlst dich schuldig und schrecklich, weil du dich nicht genauso fühlst. Ich bitte dich: Denk bitte daran, dass nicht alle Menschen so fühlen und das bedeutet auch nicht, dass du dein Kind weniger liebst als jemand, der anders fühlt als du.

Vertrau mir.

 

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Ein Brief an mein Kind: Woran wirst du dich erinnern?

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Ein wunderschöner Gastartikel von Sarah aus München

Mein Kind, heute schreibe ich dir diesen Brief…..

Vielleicht wirst du ihn eines Tages lesen. Vielleicht liest du ihn auch online – oder vielleicht gebe ich dir diesen Brief auch erst, wenn du eigene Kinder hast. Vielleicht findest du diesen Brief nächste Woche auch, er liegt nämlich auf dem Küchentisch und vielleicht malst gedankenverloren einen Fliegenpilz darauf (du malst gerade super gerne Pilze in allen Variationen) und bittest mich, ihn dir vorzulesen.

Mami ist heute nämlich total müde. Du bist in der Schule, und ich vermisse dich schrecklich. Ich frage mich, ob du mich wohl auch vermisst.
Ich frage mich gerade, ob du dich später wohl an diesen heutigen Tag erinnern wirst. Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, was du heute alles so erlebt hast. Hast du vielleicht neue Freundschaften geschlossen? Hast du gelacht? Wirst du dich an das Bild erinnern, das du heute morgen noch gemalt hast? Ich werde es definitiv tun, ich bewahre deine Bilder nämlich auf. Ich rette sie alle vor dem Zettelchaos in diesem Haus.

Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, dass deine Mama müde war. Oder daran, dass ich heute Morgen echt schlecht gelaunt war oder daran, dass ich heute laut wurde, weil du deine Schuhe nicht anziehen wolltest, obwohl ich dich mindestens 43 Mal nett darum gebeten habe. Ich werde mich an heute Morgen erinnern, denn ich ärgere mich über mich selber und wünschte, ich wäre geduldiger mit dir gewesen.

Ich frage mich, ob du dich an das Hello Kitty Pflaster vom letzten Wochenende erinnern wirst. Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, wie viel Spaß wir gemeinsam im Trampolin Park  hatten. Ich frage mich, ob du dich generell daran erinnern wirst, wie viel Spaß wir eigentlich generell hier zusammen haben, denn ich versuche, so viele Erinnerungen wie nur möglich zu schaffen. Gemeinsame Erinnerungen. Ich verspreche dir, dass ich mich später an all diese schönen Stunden erinnern werde.

Ich frage mich allerdings auch, ob du dich daran erinnern wirst, dass deine Mama immer viel gearbeitet hat. Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, dass ich immer wieder mal ans Telefon gegangen bin und immer mal wieder eine Email beantworten musste. Ich möchte dir ein gutes Leben bieten und darum ist mir der Job so wichtig. Ich werde mich daran erinnern, denn zwischen diesen ganzen E-Mails und Telefonaten hoffe ich immer, dass ich nicht zuviel von dir verpasse.

Ich frage mich auch, ob du dich später noch daran erinnern wirst, wie es war, als deine Mami und dein Papa noch zusammen waren. Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, wie wir beide aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen sind. Ich frage mich, ob du dich später daran erinnern wirst, dass ich danach sehr viel glücklicher war. Ich kann dir definitiv verraten, dass ich super oft an diese schwierige Zeit denke und ich frage mich heute noch, ob du mir später verzeihst oder ob du mir Vorwürfe daraus machst, dass wir es als deine Eltern nicht gepackt haben mit der Ehe. Ich hoffe so sehr, dass du, wenn du erwachsen bist, verstehen wirst, dass es das Beste für uns alle war.

Ich frage mich, ob du dich an die Zeiten erinnern wirst, als du krank warst, und ich die ganze Nacht wach blieb und Angst um dich hatte. Weißt du noch? Ich kann Fieber messen, ohne dich zu wecken. Ich schlief neben dir, aus Angst es könnte etwas passieren. Ich werde mich daran erinnern, denn die Sorgen einer Mutter verblassen nie. Die sind abgespeichert.

Ich frage mich, ob du dich später daran erinnern wirst, wie sehr ich dich liebe und immer geliebt habe. Ich frage mich, ob du dich daran erinnern wirst, wie sich das für dich angefühlt hat. Ich werde mich immer daran erinnern, so lange ich lebe. Diese Liebe ist so intensiv und unvergesslich und vor allem bedingungslos, die kann man nicht vergessen.

Ich frage mich diese Dinge, weil ich mich selbst gar nicht mehr so gut daran erinnere, wie es war, so klein wie du zu sein. Ich erinnere mich nämlich leider nicht mehr so an meine Mutter, deine Oma, die als alleinerziehende Mutter darum kämpfen musste, über die Runden zu kommen. Ich erinnere mich nicht mehr daran, dass sie streng, aufbrausend oder müde war. Ich erinnere mich auch nicht mehr daran, dass sie so viel gearbeitet hat, um für uns beide sorgen zu können. Ich weiß das alles nur noch, weil deine Oma mir erzählt hat, wie das damals war. Genauso, wie ich es dir heute erzähle.

Wenn du dich also jemals fragst, wie das damals war, als du noch klein warst, so hoffe ich, dass du dich zumindest daran erinnern wirst, wie sehr du geliebt wurdest. Und wenn du das gerade liest und es bereits 2051 ist – und du vielleicht eigene Kinder hast – so komm mich einfach besuchen, mein Schatz. Komm mich besuchen und lass uns eine Zeitreise machen. Eine Reise zu der Zeit, als du sechs Jahre alt warst. Lass uns in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen und vielleicht tust du mir einen Gefallen, wenn du dann zu Besuch bist: Sag mir, dass du dich durch die Erzählungen an die Liebe erinnern kannst, die ich in meinem Herzen trage. Damals, heute und für immer.

Ich liebe dich.

Deine Mami

 

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Die pure Wahrheit: Ich erkläre dir, warum dein Kind nicht schlafen will.

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Ein Gastartikel von Julia aus Bremen

Ich erinnere mich noch lebhaft an die Zeit, als mein erster Sohn noch ein Kleinkind war. Ich verbrachte gefühlt mindestens 15 Millionen Minuten meines Lebens damit, ihn zum Schlafen zu bewegen. Ich stillte ihn, schob ihn mit dem Kinderwagen durch die Wohnung, ging mit ihm spazieren, trug ihn nonstop in der Trage, erzählte ihm lange, aufwendige Geschichten, sang ihm etwas vor….Ihr versteht, was ich meine.

Glücklicherweise hatte ich damals Hilfe. Mein Mann und ich konnten uns abwechseln. Er verbrachte die halbe Nacht mit unserem Sohn auf einem Pezziball, die andere Hälfte der Nacht stillte ich ihn. Er trug ihn mit dem Maxi Cosi durch die Wohnung und dann löste ich ihn ab.

Es war ein Fulltime-Zwei-Personen-Job und es dauerte manchmal Stunden bis er endlich mal schlief.

Wir haben alles versucht – wir versuchten ihn tagsüber auszupowern, wir legten feste Schlafenszeiten fest, es gab wenig Zucker zu essen und und und – er kämpfte wie ein Löwe gegen den Schlaf an. Eisern. Mit viel Leidenschaft. Dieses Kind hasste schlafen. Sein Körper wehrte sich dagegen. Seine Augen waren ständig weit aufgerissen, um ja nichts zu verpassen und sein Gehirn war nonstop auf Aufnahme.

Zugegeben, nicht jede Nacht war ein Kampf, manchmal klappte es sogar problemlos (das hat uns davor bewahr, komplett verrückt zu werden!!) Und wenn er erstmal eingeschlafen war, schlief er ziemlich gut. Er konnte sich einfach nicht fallen lassen und entspannen.

Als er noch klein war, gab ich mir die Schuld an dem Dilemma. Ich machte mir unentwegt Vorwürfe, dass sein Leben irgendwie zu stressig sei und er deswegen nicht schlafen konnte.

Er war insgesamt ein gesundes und glückliches Kind, aber ich hatte trotzdem Angst, dass ich etwas falsch machen würde. Und natürlich habe ich mir die komplette Schuld an diesem Schlafchaos gegeben. Typisch, oder?

Fünf Jahre später kam unser zweiter Sohn auf die Welt. Um ehrlich zu sein, einer der Gründe, warum ich fünf Jahre zwischen meinen Kindern gewartet habe, war der Schlafmangel der mit unserem ersten Sohn einher ging.

Ich nahm an, dass mein zweiter Sohn mit Sicherheit ein genauso mieser Schläfer werden würde- schließlich gab ich mir als Mutter ja auch die Schuld an diesem Verhalten.

Jetzt rate mal, wer richtig überrascht war, als mein zweiter Sohn so gar keine Probleme mit dem Einschlafen hatte. Okay, auch er wollte am liebsten in den Schlaf gestillt werden aber hey, er schlief total schnell ein und durch. Selbst heute noch schläft dieses Kind super gerne.

Ich verrate euch folgendes: Wir haben mit unseren beiden Kindern genau die gleichen Dinge gemacht, wenn es um das Thema Schlafen ging. Ich stillte beide Jungs zum Einschlafen, sie durften so lange sie wollten bei uns im Familienbett schlafen und später begleitete ich sie weiterhin in den Schlaf in ihren Zimmern. IDENTISCH.

Mein erster Sohn kommt auch heute noch nicht zur Ruhe, er braucht ewig um sich auf eine Entspannung einzulassen und der Jüngste legt einen Kippschalter um und pennt, sobald sich sein Gesicht dem Kissen nähert.

Leute, ich bin kein Schlafforscher oder so, aber ich werde mich heute offiziell davon befreien, dass mein erstes Kind ein schwieriger Schläfer war, weil ich irgendetwas falsch gemacht habe. Ich stelle die Theorie auf, dass unsere Kinder genauso so wie alle anderen  Persönlichkeitsmerkmale auch mit einem ganz gewissen „Schlaftemperament“ geboren werden.

Ich beobachtete diese Unterschiede auch bei Freunden von uns. Selbst die entspanntesten Eltern bekamen unruhige Schläfer und die unruhigen Eltern wurden mit schnell einschlafenden Babys gesegnet. Mittlerweile glauben meine Freunde auch, dass Kinder bereits mit einem gewissen Schlaftemperament geboren werden.

Es ist so ähnlich wie bei Nachteulen und Morgenmenschen. Es gibt Kinder, von denen du dir wünschst, dass sie mit einem AUS Schalter auf die Welt kommen würden und Kinder, die selbst morgens um 11 Uhr noch nicht ausgeschlafen sind. Und auch alles dazwischen kommt vor.

Sobald du das für dich erkannt hast, kannst du aufhören, dir selbst die Schuld dafür zu geben, wie schlecht dein Kind schläft. Es ist wie eine Befreiung und ein riesiger Stein fällt dir von den Schultern, glaub mir.

Sobald du erkennst, dass dein Kind mit einem eher problematischen Schlaftemperament geboren wurde, kannst du ebenso aufhören, deinem Kind die Schuld zu geben – und wirklich anfangen, deinem Kind dabei zu helfen, besser zu schlafen.

Mein erster Sohn ist mittlerweile schon älter, und das Einschlafen ist für ihn manchmal immer noch eine große Herausforderung. Mein Ziel in letzter Zeit war es, ihm dabei zu helfen, sich selbst so anzunehmen, wie er eben ist und ihm dabei allerlei Werkzeuge an die Hand zu geben, anhand derer er besser entspannen kann.
Jedes Kind ist anders, aber Werkzeuge können Meditation, beruhigende Musik, weißes Rauschen, ein Elternteil, der sich mit dem Kind zusammen hinlegt, sein.

Ich fühle wirklich mit jedem Elternteil mit, der einen beschissenen Schläfer zu Hause hat, und ich weiß, dass diese Selbstkritik einen fast verrückt machen kann. Auch die unaufgeforderten Ratschläge von allen Seiten machen einen zusätzlich madig. „Nimm mal Lavendelöl!“ „Du musst leide singen!“ „Lass den Fernseher etwas laufen!““Es muss ganz still im Haus sein!“ und so weiter……und so weiter……

Du kannst den ganzen Schlafratschlag-Kram gerne ausprobieren – und hey, einiges davon könnte sogar wirklich funktionieren! Letztlich hat mich aber nur die Tatsache gerettet, dass der liebe Gott mich einfach mit einem genetisch grundsätzlich schlechten Schläfer ausgestattet hat.

Das ist die Wahrheit.

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Verrückte Eigenschaften, die dich einholen werden, wenn du Mama wirst!

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Von Svea aus Berlin

Mutter zu sein hat mich „seltsam“ werden lassen.

Bevor ich keine Kinder hatte war ich noch normal“. Ich habe mir keine Sorgen um das Leben gemacht, und ich vertraute darauf, dass alles schon irgendwie klappt. Meine größte Sorge war, wie ich meine Mittwochabende füllen könnte, wenn die finale Staffel Desperate Housewives über den Fernseher flimmerte. Mein Mann und ich taten, was wir wollten, wann wir wollten, und abgesehen von den gelegentlichen finanziellen Mini-Krisen oder einem gigantischen Kater an einem Sonntagmorgen, war das Leben verdammt gut.

Und dann bekam ich Kinder und wurde ziemlich schnell verrückt.

Genauer gesagt, wurde ich nahezu „seltsam“ und das wegen der merkwürdigsten Dinge. Nach der Geburt meines Sohnes lief z.B mal eine Law & Order Folge: Die SVU-Episode über ein totes Kind brachte mich dazu, stundenlang heulen zu müssen. Ich machte mir auch gerne mal Sorgen darüber, ob meine Türen nachts auch ja verschlossen sind oder über Keime auf Einkaufswagen. Wenn ein Fremder meinen kleinen Sohn im Lebensmittelladen anlächelte, hatte ich stets die Angst im Nacken, dass er oder sie ihn direkt vor meiner Nase entführen wollte. Erdnussbutter wurde zum Feind (Allergien!), und wenn ich von einem entführten Kind in den Nachrichten hörte, musste ich mich davon abhalten, den Suchtrupp anführen zu wollen.

Wie ich schon sagte, das Mamasein machte mich seltsam. Und ich weiß, dass ich nicht allein damit bin, denn als ich das Thema mit meinen Freunden besprach, haben alle sofort mit Dingen oder Orten angefangen, die sie seitdem sie Kinder haben, nicht mehr ertragen können. Eine Freundin erzählte mir sogar, dass sie in Zoos aggressiv wird, weil sie nicht damit umgehen kann, dass Mamas von ihren Nachkommen getrennt werden. Das ist eine ziemlich extreme Reaktion, das gebe ich zu.

Ich habe eine Liste von Dingen, mit denen ich seit der Geburt meiner Kindern nicht mehr umgehen kann, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein unbestreitbarer Beweis dafür ist, dass das Muttersein Frauen wirklich verrückt macht.

1. Backwaren

Bevor ich Kinder hatte, gab es keine Backwaren, die ich nicht probiert hätte. Ich war ein großer Unterstützer und Fan von Kuchenverkäufen und unterstützte oft den Kirchenverkauf am Sonntag. Und dann hatte ich Kinder und sah, wie sie in der Küche „helfen“: Keimfinger, die im Kuchenteig stochern, rotzige Nasen, die neben dem ausgerollten Teig niesen, kleine Zungen, die Löffel lecken und dann die Zutaten umrühren. Ich kann dir nicht sagen, wie viele Kekse meine Kinder in meiner Küche ruiniert haben, und du lügst, wenn du sagst, dass deine Kinder nicht auch mal ekelhaft unhygienisch sind. Also, es tut mir leid, liebe Grundschule beim Kuchenverkauf: Ich leiste gerne eine Spende, aber ESSEN werde ich euren Kuchen nicht. Nein.

2. Nachts allein zu Hause sein

Mein Mann ist gelegentlich geschäftlich unterwegs, und wenn er weg ist, bekomme ich weniger Schlaf als damals, als meine Kinder noch Neugeborene waren. Jedes Knarren, jeder Laut und jedes Geräusch lässt mich im Bett verharren, und meine Kampf- oder Fluchtreaktion ist im Schnelldurchlauf. Ich möchte gar nicht an den Abend denken, als ich von der Arbeit nach Hause kam, um meine Haustür weit geöffnet vor zu finden, während mein Mann auf einer Geschäftsreise war. Ich ließ die Polizei antanzen, um sicherzustellen, dass alles unter Kontrolle war, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie alle dachten, dass ich komplett verrückt bin – was ich wahrscheinlich auch ernsthaft bin, denn die Mutterrolle hat mir das angetan.

3. Fliegen

Ich habe es geliebt, in den Urlaub zu fliegen. Ein Cocktail, ein Bordfilm, ein langes Nickerchen? Ja, bitte! Wenn ich mittlerweile mit meinen Kindern reise, sehen 10 Kilometer wie ein sehr langer Weg nach unten aus, und ich schwitze bei jeder kleinen Turbulenz. Ich springe jedes Mal aus meiner Haut, wenn die Stimme des Piloten aus dem Lautsprecher kommt, um uns ein Update zu geben, weil ich überzeugt bin, dass er uns sagen wird, dass wir unsere Schwimmwesten anziehen sollen. Während meine Kinder glücklich einen Film auf dem iPad genießen, zähle ich die Reihen bis zu den Notausgängen und überwache alles und jeden, um verdächtiges Verhalten zu erkennen. Ich küsse praktisch den Boden, wenn wir es in einem Stück zu unserem Urlaubsziel geschafft haben, und ich vermisse Cocktails an Bord.

4. Banken

Als mein Sohn klein war, ging ich zu unserer Bank, um eine Einzahlung zu machen. Als ich dort stand, fragte ich mich, was ich wohl tun würde, wenn nun ein bewaffneter Räuber in die Bank käme. Wie soll ich meinen Sohn dann beruhigen? Und dann wurde mir plötzlich klar, dass ich sein Kuscheltier im Auto vergessen hatte und dachte: „Oh mein Gott, was, wenn er anfängt zu weinen und ich dann eine Waffe an meinem Kopf gehalten bekomme und ich ihn nicht trösten kann und er seine Mama verliert, weil der Räuber mich erschießt, weil ich eine Mutter bin, die das Kuscheltier vergisst? Weil ich mein Kind nicht beruhigen kann?“ Ich beschloss an diesem Tag also, dass ich meine Kinder nie wieder in eine Bank mitnehmen würde.

 

5. Wasserski und Kontaktsportarten

Mein Mann und ich waren mal im Urlaub und hatten die Gelegenheit, Wasserski zu lernen. So sehr ich auch versuchte, es zu lernen und auf die Anweisungen zu achten, so sehr musste ich immerzu daran denken, was wohl passiert, wenn ich eine traumatische Hirnverletzung durch einen Sturz erleiden würde und meine Kinder ihre Mutter verlieren würden und der Wäschestapel somit niemals schrumpfen würde. Seitdem ich Kinder habe, meide ich Sportarten, bei denen ich schwere Verletzungen erleiden könnte.

6. An Silvester in der Stadt unterwegs sein

Seitdem ich Kinder habe, hat das Ausgehen in der Stadt an Silvester seinen Glanz verloren. Ich mag es noch nicht einmal, mit unseren Kindern die kurze Strecke zu der Party zu fahren, zu der wir jedes Jahr eingeladen werden. Ich habe Visionen davon, dass unsere ganze Familie von einem Betrunkenen ausgelöscht wird. Früher bin ich immer zum Brandenburgertor gefahren. Heute ziehe ich es vor, das Feuerwerk in Sicherheit von meiner Couch aus zu beobachten, während meine Engel sicher in ihren Betten liegen.

7. U-Bahnen und Aufzüge

Jedes Mal, wenn ich mit meinen Kindern in der Nähe einer U-Bahn oder eines Aufzugs bin, habe ich Schmerzen in der Brust. Ich bin überzeugt davon, dass eines meiner Kinder vor mir einsteigen wird, die Türen sich schließen und mein Kind für immer verschwindet. Ich habe auch Angst, dass sie meine Hand nicht fest genug halten und die Türen sich schließen, und sie mich mit riesigen, verängstigten Augen ansehen, wenn die Bahn losfährt. Ich schwöre, meine Kinder werden 35 Jahre alt sein und ich werde ihnen immer noch die Hände halten und schreien: „Bleib bei Mami“, während wir in Berlin in die U-Bahn springen.

Da habt ihr es also, einen Blick in meine völlig neurotischen Gedanken. Und ich weiß, dass ich nicht damit allein bin, also versuche nicht einmal vorzugeben, dass du nicht EINMAL mit dem Kopf genickt hast, als du meine Liste der Verrücktheiten gelesen hast. Ob du nun bei den Gedanken an die Zootiere genickt hast oder ob du dir auch Sorgen machst, dass du dein Kind im Jack Bauer-Stil vor der U-Bahn retten musst: Ich denke, wir alle können ruhig zugeben, dass unsere Kinder uns offiziell zu verrückten Weicheiern gemacht haben.

Der Beitrag Verrückte Eigenschaften, die dich einholen werden, wenn du Mama wirst! erschien zuerst auf Müttermagazin.

Ich möchte nur mal ganz kurz nicht „gebraucht werden“. Bitte.

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Ein ehrlicher Gastbeitrag von Lisa aus Heidelberg.

Ich habe es wirklich getan: Letzte Woche bin ich ohne meine beiden kleinen Kinder zu meiner besten Freundin geflogen. Vier Tage weg von Zuhause, raus aus der Stadt.

Einerseits war ich total aufgeregt und andererseits plagten mich die Sorgen. Ich war aufgeregt, weil ich nach Jahren mal wieder nur meine Tasche mit Mädchensachen packen konnte. Und ich war aufgeregt, weil eine dreistündige Flugreise vor mir lag, in der ich ein Buch lesen konnte, ohne dass mir zwei kleine Würmer auf meinen Schoß rum turnen.

Gleichzeitig war ich total besorgt, da meine Liste, die ich in meiner Abwesenheit hinterlassen würde, immer länger wurde:

Essen ist der Gefriertruhe.

Ich habe alles nach Wochentagen markiert.

Freitag ist der Ausflug in der Schule – denk dran, dass du Bens Rucksack packst!

Denk dran, dass du beide Kinder am Mittwoch etwas früher abholst, Lilly hat einen Augenarzttermin.

Lilly muss am Donnerstag früher in der Kita sein, der Fotograf kommt.

Die Liste war schon über zwei Seiten lang. Einige der Anweisungen schienen selbst mir ziemlich albern zu sein, ABER SICHER IST SICHER.

„Vielleicht übertreibe ich ein wenig“, dachte ich. Nein, ich habe die Stadt schon einmal ohne das „So-überleben-wir-ohne-Mama-Pamphlet“ verlassen, und das führte zu insgesamt 26 Anrufen und einer verspäteten Abholung in der Kita. Natürlich haben sie es unbeschadet überlebt aber schön war das nicht.

Als ich gerade mein Make Up einpackte, neckte ich meinen Mann, dass ich vielleicht ein Buch darüber schreiben sollte, wie ich den Haushalt führe, falls ich sterben sollte.

„Meine Güte“, sagte ich. „Das Toilettenpapier stapelt sich bis zur Decke!“

„Mach das mit dem Buch, Schatz“, sagte mein Mann. „Immerhin weiß ich jetzt schon mal, dass wir uns locker vier Monate lang den Hintern abwischen können!“

Ich lachte zwar, aber innerlich war mir dennoch ganz anders.

Ich legte meine gesammelten Werke also gut sichtbar auf den Küchentisch, verabschiedete mich und floh zum Flughafen. Ein paar Stunden später, als ich meinen Koffer zum Terminal rollte, überkam mich ein seltsames Gefühl.

Mein Gang wurde leichter. Der Druck auf meinem Brustkorb verschwand…..

Ich fühlte mich…. schwerelos.

Es war ein ungewohntes, wenn auch angenehmes Gefühl, das schnell von miesen Schuldgefühlen eingeholt wurde.

Was war los mit mir? Dieses Wochenende fühlte sich an wie ein Gefängnisausbruch. Wieso fühle ich mich als liebende Mutter so endlos befreit, wenn ich meine Kinder zurück lasse? Was für eine Rabenmutter bin ich bitte?

Ich dachte nochmal nach……

Es waren nicht meine Kinder, denen ich so schnell wie möglich entkommen wollte. Ich liebe meine Kinder und ich bin wirklich gerne Mama.

Das Gewicht, das da von meinen Schulten fiel, war etwas ganz anderem geschuldet: Es war  die Verantwortung für alles und jeden, die darunter plumpste.

Mein Mann hat einen sehr anspruchsvollen Job, deshalb übernehme ich die Rolle des, sagen wir mal, „Standard-Elternteils“. Ich bin diejenige, der den Namen der Arzthelferin beim Kinderarzt kennt. Ich bin diejenige, die weiß, wo die Rezepte in der Küche stehen. Ich weiß, wann der Kita-Ausflug ansteht und was im Brief aus der Vorschule meines Sohnes stand. Ich weiß, wann jede einzelne Rechnung fällig ist und wie viel Futter die Hunde am Abend bekommen.

Wenn ich also tatsächlich mal für vier Tage verreisen will, dann muss ich diese lächerlichen Listen anfertigen, oder die Dinge werden einfach nicht erledigt. Ich merke, dass nichts so richtig funktioniert, wenn ich mal weg bin und das zeigt natürlich auch, wie wichtig ich bin. Ich nehme meiner Familie das nicht übel. Ich habe mich für diese Familie entschieden und meistens bin ich auch sehr glücklich.

Das Familienoberhaupt zu sein ist einerseits ein Segen und andererseits auch manchmal eine Last.

Die meisten geben das nur nicht zu, dabei ist das ein Gefühl, welches bestimmt alle Mamas kennen.

Mädels, wir dürfen unsere Kinder von ganzem Herzen lieben und uns trotzdem manchmal wünschen, dass wir nicht immer so sehr gebraucht werden würden. Wir dürfen unsere Familien lieben und trotzdem dürfen wir uns wünschen, dass sie nicht bei jeder verdammten Sache von uns abhängig wären. Manchmal ist das Gefühl für alles und jeden verantwortlich sein zu müssen ein ordentliches Paket, was wir mit uns schleppen müssen.

Es gehört nun mal dazu, dass wir Mamas „gebraucht werden“. Das ist letztlich ja auch schön und meistens auch erfüllend. Dennoch brauchen wir manchmal eine Pause. Ab und zu müssen wir unsere Sachen packen und ein paar Tage mit unser besten Freundin verbringen, damit wir unsere Akkus wieder aufladen können.

Ich liebe meine Kinder, meine Familie und meinen Mann. Ich liebe mein Leben. Aber ich wünschte auch, dass ich manchmal nicht so sehr gebraucht werden würde.

Und ich glaube auch nicht, dass es mich zu einem schlechten Menschen macht, wenn ich das hier ehrlich anspreche.

Ich kann mir vorstellen, dass es euch ähnlich geht. Oder?

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Ich fühlte mich um eine Erfahrung betrogen. Ich fühlte mich als Versagerin.

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Ein Gastbeitrag von Lara aus Göttingen

Bis zur Geburt meiner Tochter kam das Thema Kaiserschnitt in meinen Gedanken quasi gar nicht vor. Ich dachte, dass passiert mir sowieso nicht.

Ich wünschte mir eine ganz normale Geburt. Meine Schwangerschaft verlief wie im Bilderbuch. Selbst einer PDA stand ich kritisch gegenüber. Der Gedanke, dass mir eine Nadel in die Wirbelsäule gerammt wird, lies mich schaudern. Nein, nein, naginale Geburt. Ende.

Ich glaube ich bin da etwas naiv an die Sache heran gegangen. Ich hatte die Hoffnung, dass meine Erwartungen erfüllt und vielleicht sogar übertroffen werden würden. Natürlich hat das in Bezug auf die Realität, der ich mich stellen musste, letztendlich gar nicht geholfen.

Meine Fruchtblase platzte und in den nächsten 14 Stunden passierte einfach NICHTS. Keine Wehen, keine Öffnung des Muttermundes. NICHTS. Ich sollte eingeleitet werden. Dann kamen die Wehen, ich ertrug diese12 Stunden lang ,mein Muttermund war stundenlang bei 8 cm, mein Kind drehte sich falsch ins Becken und bleib stecken. Diese Kombination verhieß nichts Gutes für meinen „Plan“.

Im Handumdrehen kam ein Team von Leuten in mein Zimmer; ich befand mich auf dem Weg zu einem Not-Kaiserschnitt. Unter qualvollen Schmerzen zog man mir das Op Hemd an. Zwei oder drei verschiedene Personen riefen mir eine Reihe von anscheinend wichtigen Fragen zu, während wir die Flure hinunter in die Notaufnahme rasten.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin unfassbar dankbar, ein gesundes Kind zu haben, aber das schmälert die schlimmen physischen und psychischen Belastungen nicht, die ich ertragen musste.

Diese Minuten vor der Geburt gehören zu den wahrscheinlich schrecklichsten Momenten meines Lebens (und zu denen meines Mannes). Wird es unserer Tochter gut gehen? Wie wird es mir gehen? Als sie mich für die OP vorbereitet haben, musste mein Mann draußen warten. Wir waren beide jeweils allein mit unseren Sorgen, Ängsten und dem Gefühl der totalen Machtlosigkeit.

Glücklicherweise kam kurz danach unser wunderschönes, kleines Mädchen auf die Welt. Sie war perfekt und sie zeigte uns sofort ihren unverkennbaren Schmollmund, es war so, als ob sie nicht glücklich darüber wäre, wie alles abgelaufen ist. Ich musste fast eine Stunde lang genäht werden, ich zitterte unkontrolliert und als das Betäubungsmittel nachließ, wünschte ich mir nur, dass meine Tochter und mein Mann endlich bei mir wären.

Als ich dann endlich in mein Zimmer geschoben wurde, schrie mein Kind bereits erbärmlich nach mir. So gut es eben ging, legte ich sie auf meinen Oberkörper und versuchte sie zu stillen. Ich war nervös und ängstlich, weil ich diese magischen ersten Minuten mit ihr verpasst hatte und gleichzeitig plagten mich krasse Schmerzen.

Versteht mich nicht falsch, es ist im Prinzip wirklich gut gelaufen. Alle waren gesund und das ist doch alles, was zählt, richtig? Außerdem gibt es viele Menschen, die noch viel schlimmeres ertragen mussten und die evtl. kein so schönes Happy End erleben dürfen oder es gibt Menschen, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt, stimmt´s ? Ich sollte dankbar sein, oder? Glaubt mir, das bin und war ich auch aber ich fühlte mich dennoch betrogen und schlecht.

Wisst ihr, man vergleicht seine eigene Situation ja immer mit anderen Situationen. Dazu gehört eben auch, dass man sich ständig fragt „Warum ich?“ „Was habe ich falsch gemacht?“ Ich weiß selber, dass das nicht gut ist aber dieser Kampf mit mir selbst lies nicht nach. Er war real. Tagtäglich.

Ich fühlte mich, als ob ich um eine wichtige Erfahrung betrogen worden wäre. Das war ein herber Verlust für mich.

Zu sagen, dass ich mich „enttäuscht“gefühlt habe wäre maßlos untertrieben. Ich war wütend und suchte ständig nach einer schuldigen Person. „Die Hebamme hätte nicht vorschlagen sollen, dass ich ins Krankenhaus gehen soll, ich hätte nur länger warten müssen!.“ „Der Arzt wollte bestimmt schnell nach Hause, deswegen der Kaiserschnitt!“ Ich habe doch alle Vorraussetzungen für eine normale Geburt gehabt, verdammt warum ich? Ich fühlte mich wie misshandelt. Mein Körper, den ich in den letzten neun Monaten so gut beschützt hatte, wurde einfach aufgeschnitten.

Ich konnte mich kaum bewegen, um mich um die Bedürfnisse meiner Tochter zu kümmern. Ich fühlte mich machtlos. Ich erinnere mich noch daran, dass ich dringend duschen wollte, das muss zwei Tage nach dem Kaiserschnitt gewesen sein. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich furchtbar krank und schwach gefühlt habe. Ich weinte, weil ich es nach dem Duschen kaum zurück in mein Bett schaffte.

Ich war sehr lange sehr wütend. Ich war eifersüchtig auf alle Mamas, die ihr Baby im Schneidersitz liegen hatten und fröhlich in die Kamera grinsten. Wenn Frauen aus meinem Umfeld schwanger wurden, dann hoffte ich insgeheim, dass sie auch einen Kaiserschnitt haben werden. Wen ich dann hörte, dass alles ganz normal anlief, dann brach ich innerlich erneut zusammen.

Der Schmerz war immer gegenwärtig. Im Laufe der Zeit wurde es etwas besser, aber jede Geschichte über normale Geburten triggerten mich.

Ich wurde wieder schwanger, unser Sohn war unterwegs. Da es erneut keine Komplikationen gab, wollte ich es natürlich mit einer vaginalen Geburt versuchen.

Die Wehen fingen ganz natürlich an und sie waren gefühlt viel stärker als beim ersten Mal. Ich erinnere mich noch, dass ich bei zehn Zentimetern war und die Hebamme schon die Baby-Wärmelampe angeknipst hatte. Kurz darauf spürte ich wieder, wie der kleine Körper in mir fest steckte. Wir unternahmen alles: Vierfüßlerstand, Seil, Hocker, es passierte nichts. Und schon bald kam der Arzt ins Zimmer, um mir dasselbe zu sagen wie bei meiner ersten Geburt. Und irgendwie, obwohl ich es schon einmal durchgemacht hatte, war die Geburt meines Sohnes noch viel traumatischer für mich.

Es dauerte Jahre, bis ich mich damit anfreunden konnte, zweimal „versagt“ zu haben. Es dauerte Jahre, mir selber NICHT die Schuld an diesen Geburten zu geben. Es dauerte Jahre, mir selbst zu verzeihen.

Ich konnte mir selbst nur vergeben, indem ich eine Therapie machte. Und wenn ich mit diesem Gastartikel erreiche, dass auch nur eine Frau sich Hilfe holt, eine Frau sich selbst vergibt, dann war es die Offenheit wert. Denn: Du bist nicht schuld. Vergib dir.

Anmerkung der Redaktion: HIER findet ihr deutschlandweit eine Liste von Therapeuten.

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Partner mal nicht da: Sorry aber du bist nicht alleinerziehend!

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Von Lisa aus Münster

Man ließt immer wieder in Foren und Gruppen von Müttern die sagen, sie fühlen sich als wären sie alleinerziehend, weil ihr Mann so oft unterwegs ist.

Dann rollten alleinstehende Mütter mit den Augen.

Als wirkliche alleinerziehende Mutter (die wirklich keinen Partner haben und der Mann nicht nur auf einer Geschäftsreise ist und dann wieder nach Hause kommt), nervt und verärgert mich die Tatsache, dass dies immer noch etwas ist, was Mütter mit Partnern sagen. Ständig.

Hey, Mütter mit Partnern, wisst ihr was? Ihr seid keine alleinerziehenden Mütter, und wenn ihr aufhören könntet, euch mit uns zu vergleichen, wäre das toll. Wenn dein Partner übers Wochenende weggeht, auf Geschäftsreise ist oder die ganze Woche besonders lange arbeitet, heißt das nicht, dass du unseren Kampf romantisieren kannst. Du verstehst immer noch nicht, was es bedeutet, für alle Bedürfnisse deines Kindes allein aufkommen zu müssen, und das zu jeder Tageszeit, jeden Tag.
Ich bin eine alleinerziehende Mutter, seitdem mein Sohn 3 Monate alt ist. Er ist jetzt 4 Jahre alt. Aber ich sage dir, als er ein Neugeborener war und sein Vater und ich noch zusammen waren, habe ich den gleichen Fehler gemacht wie du. Ich dachte, ich würde mich wie eine Alleinerziehende fühlen, weil der Vater meines Sohnes so viel gearbeitet hat.

Ich hatte natürlich ein böses Erwachen vor mir. Weil ich jetzt alleinerziehend bin, und ich möchte zurückgehen und mir selbst sagen, dass ich meine Klappe halten soll.

Wenn man alleinerziehend ist, ist man für alles verantwortlich. Sicherstellen, dass die Rechnungen bezahlt werden, Sicherstellen, dass das Kind versorgt wird, Sicherstellen, dass das Haus bewohnbar ist, dass der Kühlschrank voll ist, dass du zuverlässige Kinderbetreuung hast, dass du dich an dein Budget hältst – jeder einzelne Aspekt der Elternschaft liegt auf deinen Schultern. Partner-Mütter, die sagen, dass sie sich wie alleinerziehende Mütter fühlen, haben keine Ahnung, was es bedeutet, diese Sorgen langfristig zu haben.

Sicher, du magst für eine gewisse Zeit für alles verantwortlich sein, aber du weißt auch, dass deine Vollzeitbeschäftigung ein Enddatum hat. Dein Partner kann sogar für längere Zeit weg sein, und während das aus vielen Gründen schwierig ist, trägt er wahrscheinlich immer noch finanziell zum Haushalt bei und bietet seine emotionale Unterstützung an. Du weißt, dass es eine vorübergehende Situation ist und dass die Umstände, die es in dein Leben bringt (wenn auch schwierig), begrenzt sind.

Mütter mit Co-Eltern kennen nicht die Wochen, Monate und Jahre des Stresses um alles geregelt zu bekommen, was jeden Tag getan werden muss. Alleinerziehende Mütter brauchen zusätzliche Stunden am Tag, wirklich. Ihr wisst nicht, wie es ist, auf unbestimmte Zeit keine Hilfe zu haben.

Nun, bevor du mit dem „Wir haben niemanden in der Gegend, der dir hilft, wenn mein Partner nicht da ist!“ kommst, sei still. Auch hier ist die Zeit allein begrenzt. Dein Partner wird irgendwann zurück sein, um seine Position wieder einzunehmen.

Ich hatte das Glück, eine Weile bei meinen Eltern zu wohnen, und als ich wirklich eine Pause brauchte, konnten sie mir helfen, wie es die meisten Großeltern tun würden. Aber sie sind fleißige Menschen, die immer noch arbeiten und andere Verpflichtungen haben, und sie waren nicht meine Kindergärtner. Ich wollte mein Kind nicht zu ihrer Last machen. Das ist eine große Sorge für alleinerziehende Mütter: eine Last zu sein. Du lernst, so selbstständig wie möglich zu sein, alle deine Lasten zu schultern und zu verschweigen, was diese Lasten mit dir machen.

Ihr Mütter mit Partnern kennt die schlaflosen Nächte nicht, bei denen man sich um euer Kind sorgt, weil es etwas verpasst, weil es keinen Vater hat. Sie anzusehen, wenn sie schlafen und zu hoffen, dass sie wissen, was du alles für sie tust. Beten, dass sie denken, dass du eine gute Mutter bist, auch wenn du dir ziemlich sicher bist, dass du total versagst.

Du verstehst nicht, wie es ist, immer der Starke sein zu müssen, weil es niemanden gibt, der dich schwach sein lässt. Mitten in der Nacht allein zu sitzen und leise zu weinen, weil man es einfach leid ist, die ganze Verantwortung zu übernehmen und niemanden zu haben, der es wirklich versteht. Wenn dein Kind dich gerade an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, und du derjenige sein musst, der die ganze Kraft ihrer extremen Emotionen trägt. Die ganze Zeit. Du wirst nie spüren, wie dein Kind dich umarmt, während du weinst und dir sagst, dass ihr „zusammen arbeiten“ werdet, um durch die harten Zeiten zu kommen, etwas, was ein Dreijähriger nie zu seiner Mami sagen sollte.

Ihr kennt die einsamen Nächte nicht in denen ihr euch fragt, ob jemand euch und euer Kind jemals so lieben wird, wie ihr beide es verdient habt, geliebt zu werden.

Ihr Mütter mit Partnern wisst, dass die Person, die ihr liebt, zurückkommt. Ihr habt einen Menschen, der euch liebt. Eure Kinder haben jemanden außer euch, der sie liebt. Ihr werdet niemals die mitleidigen Blicke von wohlwollenden Frauen mit Partnern ertragen müssen.

Während du für eine gewisse Zeit in unseren Schuhen lebst, kannst du sie ausziehen. Deine Zugehörigkeit zu uns ist begrenzt und du kannst in dein normales Leben zurückkehren. Du kannst dir Zeit für dich nehmen, wenn dein Partner zurückkommt. Du kannst auf Mädchenausflüge und Junggesellinnen-Wochenenden gehen. Es ist wahrscheinlich, dass du dich an die alleinerziehende Mutter wendest und mit einem dramatischen Seufzer sagst: „Ich weiß nicht, wie du das die ganze Zeit machst.“ Und diese Mutter wird einfach mit den Achseln zucken und sagen: „Ich muss. Wer sonst wird es für mich tun?“

Also, bevor du losziehst und deinen vorübergehenden Status als alleinerziehende Mutter verkündest, denke über diese Antwort nach: „Wer sonst wird es für mich tun?“ Niemand. Und das an und für sich ist der Grund, warum du keine alleinerziehende Mutter bist; du bist nur für eine Weile allein erziehend. Es gibt einen Unterschied.

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Das Ende einer langen Freundschaft: Meine Freundin die Impfgegnerin und ich.

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Anonymer Gastbeitrag

Ich kenne meine beste Freundin seit über 25 Jahren. Es ist keine dieser Freundschaften, in denen man den Kontakt verliert, nur weil man sich mal ein paar Wochen mal nicht spricht. Uns verbindet eine Vergangenheit und wir wissen, was wir aneinander haben.

Wir haben den gleichen Geschmack in Sachen Klamotten. Wir beenden die Sätze des anderen und lieben die Kinder des anderen so, als wären sie unsere eigenen. Wir sind uns in nahezu allem einig – mit einer großen Ausnahme.

Mein beste Freundin ist Impfgegnerin.

Als ich das erste Mal schwanger wurde, war es zu keinem Zeitpunkt eine Frage, ob ich meine Kinder impfen lasse. Für mich gibt es da einfach keine zwei Meinungen. Menschen sterben eher an den Folgen der Krankheiten, vor die eine Impfung schützt, als durch eine Impfung selbst. Für mich als Mutter DAS Argument für Impfungen. Ende.

Auch nach den jeweiligen Impfungen fühlte ich immer, dass ich die richtige Entscheidung traf – auch wenn es mal zu Fieber und Abgeschlagenheit kam. Es war die richtige Entscheidung nicht nur für meine Kinder, sondern auch für den Rest der Menschen da draußen, die automatisch betroffen sein können, wenn man seine Kinder nicht impfen lässt.

Als sie mich zum ersten Mal danach fragte, ob ich meine Kinder impfen lasse dachte ich, sie sei nur neugierig. Sie selbst war nämlich zu diesem Zeitpunkt schwanger und natürlich wollte sie wissen, ob ein ausreichender Schutz für ihr Ungeborenes besteht.

Sie war gar nicht neugierig, ihre Fragen zielten auf IHRE Entscheidung ab, sie sie mir dann auch nahe brachte.

Meine beste Freundin hatte beschlossen, ihre Kinder nicht impfen zu lassen. Zunächst blieb sie ruhig, das veränderte sich allerdings sehr schnell. Sie verurteile mich dafür, dass ich meine Kinder impfen lies und ich war ebenso aufgebracht, dass sie es nicht tun wollte.

Es ist meine Aufgabe, meine Kinder vor Keuchhusten, Masern und Windpocken etc. zu schützen. Sie hat mich mehr als einmal über all die „Giftstoffe“ belehrt, die sich angeblich alle in den Impfstoffen befinden. Kleinste Mengen Formaldehyd z.B, die sich übrigens schon von Geburt an in unserem Körpern befinden. Tatsächlich ist es nämlich so, dass Babys mit über 50% mehr Formaldehyd in ihrem Körper geboren werden, als in einer Impfdosis enthalten sind. Wir sprechen hier also von einer winzigen Dosis von etwas, das unser Körper sowieso bereits in sich trägt, um unser schnelles Ableben zu verhindern.

Sie liebt es, über all die neuen Ausbrüche von Masern oder Keuchhusten zu referieren und sagt dann gerne: „Na, da sieht man es ja wieder: Viele dieser Kinder wurden geimpft und sind nun trotzdem dran erkrankt!“

Sie rümpfte die Nase, als ich ihr von der Herdenimmunität erzählte, nämlich: Wenn die meisten Menschen vor bestimmten Krankheiten geschützt sind, reduziert dies das Risiko für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Es gibt einen Grund, warum so viele dieser Krankheiten verschwunden sind. Das ist doch PURE LOGIK!

Ich fragte sie, wie sie sich denn fühlen würde, wenn ihre Kinder einen Virus in sich tragen würden, der vielleicht nach Außen hin noch nicht sichtbar ist, aber durchaus gefährlich für z.B. Säuglinge sein kann, die noch nicht ausreichend geschützt sind?!? Ihre Antwort war: „Aus diesem Grund meiden wir den Kontakt zu Neugeborenen“ BITTE WAS?!?

Die Sache ist die: Masern sind verdammt ansteckend. Man infiziert sich also NICHT nur in Krabbelgruppen oder Müttertreffs. Was ist mit dem Spielplatz? Der Einkaufswagen? Ein Restaurant? Die Wissenschaft sagt dazu: „Masern sind so ansteckend, dass, wenn eine Person infiziert ist, bis zu 90% der Menschen in der Nähe dieser Person, die nicht immun sind, sich ebenfalls infizieren.“

NEUNZIG PROZENT. DAS ist eine Tatsache. Eine Entscheidung gegen das Impfen ist eine Entscheidung über Leben und Tod.

Da ihre Kinder also NICHT geimpft sind, könnten sie so ganz leicht jemanden infizieren, der die lebensnotwendigen Impfungen aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht erhalten kann. Ich fragte sie, wie sie sich denn fühlen würde, wenn ihr eigenes Kind Masern oder Keuchhusten bekommt. Ihre Antwort: „Lieber gehe ich das Risiko ein, als das eines meiner Kinder an Autismus erkrankt!“

Puhhhh okay: Zunächst sei erwähnt, dass es zahlreiche und umfangreiche Studien darüber gibt, dass es keinerlei Verbindungen zwischen Autismus und Impfungen gibt. Ein autistisches Kind stirbt auch nicht am Autismus. An tödlichen und ansteckende Krankheiten hingegen stirbt es sich viel einfacher.

Unterm Strich kann ich sagen: Ich selber könnte aus Angst vor diesen Krankheiten nicht mer ruhig schlafen und darum lasse ich impfen.

Ich gehe nicht das Risiko ein, dass meine Kinder an dauerhaften Schäden erkranken, die Windpocken nämlich im Nachgang hinterlassen können. Ich riskiere auch nicht, dass meine Kinder an einer Maserninfektion verrecken. Ich sage bewußt verrecken, denn das ist kein schöner Tod. Und ich gehe ebenfalls nicht das Risiko ein, dass meine Kinder ein unschuldiges Neugeborenes oder eine Person infizieren könnten, deren Immunsystem für Impfungen zu schwach ist, so dass sie zum Schutz auf die Herdenimmunität angewiesen sind.

Nicht nur, dass ich ihre Denkweise nicht verstehen kann – wenn du dein Kind und andere Menschen daran hindern kannst, krank zu werden, warum zum Teufel soll man das dann nicht auch tun?  Ich bin richtig sauer auf sie. So richtig angepisst. Ich bin wütend auf sie, weil sie denkt, dass sie mehr weiß als alle Wissenschaftler und Mediziner dieser Welt und sie glaubt auch noch ernsthaft, dass sie das Recht hat, diese Entscheidung gleichzeitig für ihr Kind und alle andere Menschen treffen zu können.

Ich bin ebenfalls wütend, dass es für sie anscheinend in Ordnung ist, permanent andere Menschen belehren zu müssen. Ich bin komplett irritiert von ihrer Anti-Impf- Besessenheit. Es ist verdammt nervig und übertrieben und ich habe es so satt, darüber mit ihr diskutieren zu müssen. Es kommen immer nur die gleichen dummen Argumente. Ich sage bewusst „dumm“, denn die Wissenschaft ist eindeutig zu diesem Thema.

Ich stimme ihr überhaupt nicht zu. Sie stimmt mir nicht zu.

Sie weiß, dass meine Kinder durch geimpft sind. Nah SITKO. Sie weiß, was ich davon halte, das sie es nicht tut. Sie gibt keine Ruhe und akzeptiert meine Entscheidung nicht und so kommt dieses Thema immer wieder auf den Tisch.

Ich wusste zunächst gar nicht, was dieser Zweispalt aus uns macht.

Beendest du eine Freundschaft, weil du dir nicht einig darüber bist, ob du deine Kinder nun impfen lassen sollst oder nicht? Eigentlich wollte ich das vermeiden, immerhin kennen wir uns schon fast ein ganzes Leben lang.

Wir haben uns irgendwann darüber geeinigt, dass wir das THEMA nicht mehr ansprechen werden. Sie wird ihre Meinung nicht ändern, und ich werde meine Meinung auch nicht ändern.

Wir haben wirklich versucht zu kämpfen, aber ich muss euch sagen, dass unsere Freundschaft einen echten Bruch erlebt hat. Es gibt Dinge, die man nicht einfach so runter schlucken kann. Man kann nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn man derart unterschiedlicher Meinung ist. Ich halte ihre Einstellung für so falsch, dass ich eben nicht einfach so weitermachen kann. Sie sieht es ähnlich.

Ich halte es da mit folgendem Zitat:

„Manchmal musst du akzeptieren, dass gewisse Menschen immer einen Platz in deinem Herzen haben, aber nicht mehr in deinem Leben.“  

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Was du als schwangere Frau wissen musst!

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Ein Gastbeitrag von Isabelle aus München

Sobald man als Frau verrät, dass man schwanger ist, kommen die Leute aus ihren Löchern gekrochen und überschütten einen mit Ratschlägen und gut gemeinten Tipps. „Ohhh, kauf dir bloss jetzt schon einen guten Still-BH, ICH habe meinen ja da und da gekauft!“ „Weißt du schon, was es wird? Wenn ich mir deinen Bauch so anschaue, tippe ich auf ein Mädchen!“ „Wo willst du entbinden? Also von Krankenhaus XY kann ich dir nur abraten, weil….“ „Willst du stillen? Du kannst meine Milchpumpe haben, die ist noch wie neu!“ „Kaiserschnitt oder normale Geburt, was planst du?“ Und so weiter….und so weiter…..

Die wirklich wichtigen Dinge sagen sie dir aber nicht.

Warum ist das so? In erster Linie ist das Thema Schlafen und das Wetter irgendwie ja auch ein Dauerbrenner, selbst im nicht schwangeren Zustand passen diese Themen ja immer. Ich finde das jetzt eher nicht so interessant, ich hasse Small Talk.

Bei all den Gesprächen hätte ich mir gewünscht, dass mal jemand wirklich etwas tiefsinniges zum Thema Mama werden sagt. Etwas, das mir in Erinnerung bleibt. Ich hole das für euch heute einfach mal nach…….

Also, wenn du Mama wirst, dann wirst nie wieder dieselbe Person sein, die du früher einmal warst.  Verabschiede dich von ihr. Deine größten Erfolge und alle Worst-Case-Szenarien deines Lebens verblassen, wenn man sie mit den Erlebnissen als Mama vergleicht.

Jede noch so entfernte Naturkatastrophe und jeder Terrorakt wird zu einer „Was-wäre-wenn-das-jetzt-meinem-kind-passiert-wäre“-Besessenheit.

Jede Bedienungsanleitung im Haushalt wird auf ihre Sicherheitshinweise hin überprüft.

Es wird immer dieses komische Gefühl im Hinterkopf geben, wenn das eigene Kind mit den Kindern der Nachbarschaft alleine draußen spielt, aus Angst, ein Raubtier könnte hinter der Schaukel lauern.

Wenn dein Kind mit einer Behinderung oder gesundheitlichen Problemen geboren wird, dann wirst du unzählige Stunden damit verbringen, Gott darum zu bitten, dass doch bitte du stattdessen diese Bürde tragen willst.

Du wirst so oft dem Drang widerstehen müssen, dein Kind in Watte packen zu wollen, weil du es vor allem beschützen willst.

Du wirst an jede Angst und Enttäuschung und emotionale Narbe deines eigenen Lebens denken müssen und dabei inständig hoffen und beten, dass dein Kind das nie ertragen wird müssen. Gleichzeitig wirst du merken, dass das unmöglich ist, und dein Herz wird sehr schwer werden.

Jeder Fernsehbericht über Attentäter bricht dir das Herz. Du hast eine verdammte Angst, dass die Zukunft deines Kindes in Gefahr ist.

Wenn dein Kind krank ist, dann spürst du seine oder ihre Schmerzen an deinem eigenen Leib. An manchen Tagen schwillt dein Herz vor Stolz an und deine Augen leuchten vor Freude, nur weil du an dein Kind denkst.

Es wird Momente des Zweifels geben, ja, auch die sind ganz normal. Wenn dein Kind stundenlang schreit, dann fragt man sich als Mama auch mal, auf was man sich da wohl eingelassen hat. Und direkt nach diesen Gedanken hasst du dich selber dafür, dass du überhaupt sowas Verwerfliches gedacht hast – Für nichts in der Welt würdest du dein kleines Wutknäuel eintauschen wollen.

Es wird Zeiten geben, in denen du so müde und so frustriert bist, dass du einfach mal das Haus verlassen musst. Lass den Papa oder die Oma oder jemanden, dem du vertraust kurz einspringen.

Du wirst dich oft sehr schuldig fühlen, vielleicht geht es ums Abstillen oder ums Zufüttern oder…oder..oder…. Egal, welche Entscheidungen du triffst, die Schuld wird versuchen, sich in deinen Kopf zu schmuggeln…Aber weißt du was? Irgendwann wirst du das Vertrauen und die Kraft aufbringen können, um die Schuld in den Arsch zu treten.

Du wirst dich gelegentlich im Badezimmer einschließen, nur damit du eine Sekunde lang aufatmen kannst.

Du wirst Stunden damit verbringen, dein Kind beim Schlafen oder beim Spielen anzustarren, denn das verliert nie an Faszination und es ist besser als jeder verdammte Kinofilm.

Du wirst in Situationen geraten, in denen dein Löwenherz in Sekundenschnelle zur Tat schreitet. Du wusstest vorher nicht, dass du so schnell agieren kannst. Wenn es um dein Kind geht, dann wirst du zur Furie.

Du wirst viel emphatischer werden. Wenn eine andere Mama dir von ihrem Leid klagt, dann weinst du mit. Euch verbindet die Liebe zu einem Kind.

Der Ratschlag „Genieße es, es geht so schnell vorbei!“ wird dich irgendwann nerven, denn du weißt, dass es schön aber auch verdammt anstrengend sein kann. Das haben die Leute, die diesen Ratschlag aussprechen anscheinend schon vergessen.

Das erste gemalte Bild deines Kindes verleiht dir Flügel. So etwas Schönes wirst du lange nicht gesehen haben, auch wenn es nur ein weißes Blatt mir einem bunten Kreis drauf ist.

Das erste Lachen deines Kindes wird zum Soundtrack deines Lebens. Es klingt schöner als Beethovens 9te.

Du glaubst, dass es nichts göttlicheres gibt, als dein Kind bei dir zu haben und seinen Honigduft einzuatmen.

Du wirst verstehen, was es bedeutet, einen kleinen Menschen immer an erste Stelle zu setzen.

Du wirst zum ersten Mal wirklich verstehen, wie es ist, jemanden so sehr zu lieben, dass es gleichzeitig schmerzt und Freude bringt, sowohl körperlich als auch emotional.

Du wirst erkennen, das alles, was in der Welt zählt, im Zimmer nebenan schläft.

Du wirst sehen, dass es nichts Schönes auf der Welt gibt, als Mama zu sein.

Alles Liebe,

Isabelle

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Kinderwagen Vergleich: Die richtige Wahl für Deinen Nachwuchs

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Der neue Erdenbewohner wird besonders in den ersten Monaten viel umhertragen. Erfahrungsgemäß geht es nicht ohne einen passenden Kinderwagen zur Unterstützung. Doch welches Modell ist das Richtige für Dich und Dein Kind? Wir helfen Dir mit diesem Beitrag, angesichts der Vielfalt an Möglichkeiten und Anbietern die richtige Entscheidung für die Auswahl des geeigneten Modells zu treffen. 

Der Kombi-Kinderwagen – der Allrounder

Wie der Name bereits verrät, versteht sich der Kombi-Kinderwagen als Allround Lösung von Geburt bis ins Kindergartenalter. Je nach Modell ist im Angebot eine stabile Wanne oder Tragetasche, eine Babyschale und eine Sitzeinheit enthalten, die sich mit zunehmendem Alter einfach am Gestell befestigen lassen. Durch die Wanne bietet er eine große Liegefläche, mit der auch längere Ausflüge in der Natur möglich sind. 

Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 3/2017 insgesamt elf Kombiwagen getestet, unter denen der ABC Design Condor 4 als Preis-Leistungssieger hervorgegangen ist. Der Testsieger Britax Go Big überzeugte durch die separate Tragetasche und den guten Sitzkomfort.

Sportkinderwagen und Buggy – nicht das gleiche ?

Diese beiden Arten von Kinderwagen werden gerne verwechselt. Der Sportkinderwagen – auch Jogger genannt – dient dazu, sich draußen schneller bewegen zu können. Im Idealfall gezielt ein paar Pfunde loszuwerden, indem man sein Kind beim Joggen voran schiebt. Es liegt auf der Hand, dass die Sicherheit für das Kind bei der Konstruktion dieses Wagens das wichtigste Merkmal ist. Dementsprechend sollten die Reifen größer, luftgefedert und nicht schwenkbar sein und das Modell selbst nicht allzu schwer. Wichtig ist für diesen Typ eine Getränkehalterung sowie eine Tasche für Schlüssel und Handy, damit die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird. 

Für kürzere Spaziergänge, Einkäufe und im Großstadtdschungel bietet sich die Anschaffung eines Buggys an. Mit schwenkbaren Rädern und geringen Ausmaßen ist er sehr wendig. 

Doppeldecker gefällig? Wenn Du Platz für mehr als ein Kind brauchst

Wenn Du zwei Kinder im Baby- und Kleinkindalter hast, benötigst Du entweder einen Zwillings- oder einen Geschwister-Kinderwagen. Im Zwillingswagen sind die beiden Kinder üblicherweise nebeneinander untergebracht und haben die Möglichkeit, sich zu sehen und zu berühren – herrlich mit anzusehen, wie die beiden die Welt und sich entdecken. Der Geschwister-Kinderwagen bietet Platz für zwei Kinder unterschiedlichen Alters. Die Kinder werden meistens hintereinander platziert. Dadurch haben Geschwisterwagen einen geringeren Platzbedarf – ein Vorteil, der sich besonders bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln bemerkbar macht. 

Die Ausstattung und das Zubehör

Ein wichtiges Merkmal der Kinderwagen sind die Räder. Sofern Du mit dem Kinderwagen eher auf Feld- und Waldwegen – also über Stock und Stein – spazieren gehst, sollte der Wagen mit größeren luftgefüllten Gummireifen ausgestattet sein, die Erschütterungen besser abfedern und sich zur Not flicken lassen. Hartgummiräder eignen sich besser in der Stadt auf Asphaltwegen, weil sich der Wagen besser wenden lässt. Schwenkbare Vorderräder sind auf jeden Fall zu empfehlen, damit Du in der überfüllten Fußgängerzone besser ausweichen und im Kaufhaus schneller abbiegen kannst. Eine sinnvolle Alternative und ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Pannensicherheit sind Luftkammerreifen, die die Vorteile aus beiden Reifenarten verbinden. 

Alle Modelle können mit individuellem Zubehör und Sonderausstattung erweitert werden – vom Basismodell bis zur Luxus-Variante. Das Preisvergleichsportal idealo hat zwischen Januar 2017 und Dezember 2018, Daten zur Preisentwicklung aller drei Kinderwagen Varianten ausgewertet. Dabei ergaben sich je nach Modell und Monat Preisersparnisse von bis zu 18 Prozent.

Fazit

Egal für welchen Typ von Kinderwagen Du Dich entscheidest, achte bitte vor der Auswahl auf wichtige Kriterien wie den Sitzkomfort für Dein Kind, auf das Thema Sicherheit, auf die erhältliche Ausstattung sowie auf die zweckmäßige Bereifung. Die aktuellen Testergebnisse der Stiftung Warentest können Dir eine zusätzliche Orientierung für Deine Kaufentscheidung geben. Letztendlich solltest Du jedoch am besten auf Dein Bauchgefühl hören. 

 

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Feste Feiern 2.0: Eskalation PUR! Normal reicht nicht!

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Ein Gastbeitrag von Vera aus Hannover

Lasst uns mal über Halloween sprechen. Ja genau, dieses eine Fest, was es in unserer Kindheit noch gar nicht gab. Halloween 2019. An diesem Tag gab es bei uns ganz normales Frühstück. Nein, es gab keine Gruselblut-Suppe mit Spinnenbeinen und Schleim. Es gab normales Frühstück, später gab es Mittagessen (ebenfalls ziemlich normal) und später gab es stinknormales Abendbrot. Klar, die Kinder sind gegen 18 Uhr um die Häuser gezogen und kamen mit gefühlten sieben Tonnen Süßigkeiten zurück. Ende. Das war unser Halloween. Warum ich euch das erzähle?

Nun, als die Kinder in der Woche nach Halloween nach Hause kamen, wurde ich quasi überwältigt von totalen Halloween Eskalationen in der Nachbarschaft: Ganze Häuser wurden in Spinnennetze getaucht, Badewannen voller Kunstblut geflutet und anscheinend ließen sich die Eltern der Kinder von professionellen Maskenbildnern bis zur Unkenntlichkeit in Gruselmonster verwandeln.

Ich fühlte mich verraten. Verdammt, hätte ich das alles auch machen sollen? Für die Kinder? Ich hätte mir ja mal ein bisschen mehr Mühe geben können, oder?

Nein, verdammt. Diese Superlativen in Sachen Deko-Übertreibungen bei jeder noch so kleinen Feierlichkeit gehen mir so dermaßen auf den Keks! Muss denn aus jeder Mücke ein glitzernder, LED leuchtender, Farben wechselnder Elefant gemacht werden? Muss denn alles immer gleich so übertrieben perfekt sein? Und: Wie konnten wir damals bitte überleben?

Es kann ja jeder so leben wie er will aber es nervt mich, wenn mein Sohn einen Tag nach Halloween mit einem langen Gesicht am Tisch sitzt und mich fragt, warum denn Leopolds Eltern überall im Haus sämtliche Türen schwarz angestrichen haben und einen extra Schauspieler, der als Zombie verkleidet eingestellt wurde , nur um Kinder zu erschrecken und wir, ja wir, haben nichts dergleichen vorzuweisen.

„Weil die ein bisschen verrückt sind und anscheinend zu viel Geld haben. Komm, iss dein Frühstück!“

Ich werde bei diesem „Wie-kann-ich-das alles-noch-ein-bißchen-krasser-gestalten-Bingo“ NICHT mitmachen. Ich meine, wir redeten gerade von Halloween, es gibt ja aber noch ganz andere Situationen…..

Situation: Weihnachten
Ein dicker Mann in einem roten Anzug kommt auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch den Schornstein gekrabbelt und besucht jedes Kind auf der Welt. Er hinterlässt Geschenke unter einem geschmückten Tannenbaum in deinem Haus UND magischerweise wusste er ganz genau, was das jeweilige Kind sich so sehr gewünscht hat. Toll!

Fazit: NICHT GENUG MAGIE! Da es im Dezember und vor allem am Heiligabend meistens nicht schneit, besorgt Papa GEFÄLLIGST eine Schneekanone, die er pünktlich um 18 Uhr zündet und das ganze Haus in einer dicke Schneeschicht hüllt. Echte Rentiere werden dem Zoo entliehen und stehen abfahrbereit an einem extra gekauften Schlitten vor der Einfahrt. Singende Weihnachtselfen bieten zartes Weihnachtsgeträllere und sie spielen Harfe. Stilecht wurde der echte Weihnachtsmann aus einer nahegelegenen Agentur gebucht, der nun versucht, sich selbst in den Schornstein zu quetschen. Wehe, der passt da nicht durch…..Katastrophe!

Situation: Kind verliert Milchzahn 
Klar, die Zahnfee kommt. Unterm Kopfkissen liegt am nächsten Morgen eine Kleinigkeit in Form eines 2 Euro Stückes für die Spardose.

Fazit: MEHR MAGIE BITTE. Zunächst bitte Unmengen von Glitzer (Feenstaub!) im Kinderzimmer verteilen. Die Zahnfee hinterlässt einen 28 Seiten handgeschriebenen Brief. In dem Brief mit persönlicher Ansprache geht sie selbstredend auf die Zahnhygiene, ihre eigene Historie, sowie die Problematik der globalen Erderwärmung ein. Anstelle von Geld hinterlässt sie einen Berg voller Spielzeug am Fußende des Bettes. Ales in allem ein Wert von mindestens 300 Euro.

Situation: Ostern
Ein niedlicher Hase versteckt Eier im Garten, während wir alle noch schlafen. Niemand kennt den wirklichen Grund dafür aber alle freuen sich. Die kleinen Schokoeier befinden sich stilecht in einem Korb aus Plastikgras (Vererbt! Gras ist bereits 40 Jahre alt und bereits leicht gelb).

Fazit: DAS ist doch wohl nicht dein Ernst! Alles, was ihr an Ostern essen werdet, hat gefälligst Hasenohren! Der Garten gleicht einem Mienenfeld voller bunter, glitzernder KÖRBE voller GESCHENKE! Es ist Frühlingsweihnachten, verdammt! Alle Kinder tragen Hasenkostüme und auch ihr Eltern steht dem in nichts nach! In einer Zoohandlung kauft ihr 32 weiße Kaninchen, die man bitte noch mit Lebensmittelfarbe bunt einfärbt, das kann doch wohl nicht so schwer sein…….

Noch ist der Tag der Deutschen Einheit ein normaler Feiertag aber wartet ab, ich gebe dem Ganzen noch zwei Jahre, bis unsere Nachbarn als Mauern verkleidet durch die Straßen rennen und die Skorpions samt Davon Hasselhoff im Schlepptau „I´ve been Looking for Freedom“dazu trällern.

Wisst ihr, das Leben an sich ist schon ein großes Wunder. Liebe ist ein Wunder! Familie ist ein Wunder! Es ist ein Wunder und absolut magisch, das alles erleben zu dürfen. Natürlich soll man das Leben feiern, Freude haben aber muss es immer gleich so eskalieren? Anstatt unseren Kindern beizubringen, ständig alle Erwartungen übertroffen zu bekommen, sollten wir ihnen nicht beibringen, das zu schätzen, was unmittelbar um sie herum passiert? Sollten wir ihnen nicht beibringen, dass ZEIT miteinander das WICHTIGSTE ist, was einem das Leben schenkt? Und Gesundheit? Natürlich darf es dazu auch Geschenke und Schokolade regnen aber wo führt uns die Reise hin, wenn es keine Einschränkungen mehr dafür aber totalen Überfluss gibt?

In diesem Sinne: Habt ein schönes Weihnachtsfest!

 

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Stille Geburt: Ohne dich leben zu müssen ist so furchtbar ungerecht.

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Von Tatijana aus Kreuztal

Ich bin Mama eines wundervollen Sohnes, der es leider nicht nicht geschafft hat. Er wurde tot geboren; er starb in meinem Bauch; ich hatte eine Fehlgeburt. Wie auch immer ich es ausdrücke, das Ergebnis ist dasselbe – Ich lebe, und er nicht.

Manchmal passieren im Dinge im Leben, die einen in zwei Teile reißen. Ich war einmal eine Person, die kein totes Baby hatte. Und dann war ich es nicht mehr. Vorher und nachher. Damals und heute. Zwei Straßen trennten sich, und ich nahm die, die ich gar nicht entlang fahren wollte. Das Leben ist nicht immer fair.

Ich konnte erst vor kurzem, sechs Jahre später, mit dem Schreiben über meinen Sohn beginnen. Ich hatte all meine Worte in der Zeit der Trauer verloren. Es gab für mich keine Worte mehr, die in irgendeiner Form Sinn machen könnten. Ich lebte und mein Sohn nicht. Ich war nicht nur traurig. Ich fühlte mich unvollständig, ein Schatten, eine Ruine. Das Leben konnte nicht einfach so weitergehen.

Aber genau das tat es.

Die Ironie der Trauer ist, dass, wenn deine Welt aufhört zu existieren, der Rest der Welt sich trotzdem weiter dreht. Die Zeit bleibt für niemanden stehen, und das ist sowohl schön als auch schmerzhaft. Wir Menschen besitzen die bemerkenswerte Fähigkeit, auch dann weiterzumachen, nachdem das Leben uns zu Boden geworfen hat. Wir müssen nur durch das tiefe Tal der Trauer gehen. WIR MÜSSEN.

Mein Sohn Lukas wurde am Heiligabend 2013 tot geboren. Sein Tod schickte mich in eine Richtung, die ich nie erwartet hätte. Diese Trauer verändert alles. Am Anfang war alles, was ich tun konnte, reines überleben. Atmen war schon eine Leistung.

Schließlich versuchte ich, meine Trauer in etwas zu verwandeln, das mich stärker machte als jemals zuvor. Ich habe mein ganzes Leben neu gestaltet, indem ich mich von Menschen und Dingen, die es nicht verbessert haben, entfernt habe. Ich fing an, anderen Familien zu helfen, die Verluste erlitten hatten. Ich erzählte den Leuten, wie ich mich fühlte, sowohl die guten als auch die schlechten Momente. Ich erkannte, dass es keinen Sinn im Sinnlosen gab, sondern dass ich den Ort in meinem Herzen, an dem mein Sohn weiter lebte, huldigen und feiern musste, das machte aus diesem Ort einen Altar und keinen Schandfleck.

Ich habe früher immer gesagt, dass das Einzige, was ich nicht überleben könnte, der Verlust eines Kindes ist. Ich hatte Recht. Die Person, die ich einst war, gibt es nicht mehr. Ich habe stattdessen ihren Platz eingenommen. Die Hauptfigur meiner Lebensgeschichte wurde ersetzt.

Mein Mann litt ebenso, er kämpfte mit allem was ihm zur Verfügung stand gegen diese Wahnsinns Gefühle an und machmal spürten wir uns erst gegenseitig wieder, wenn wir uns im Dunkeln gegenseitig die Hände gehalten haben. Wir stolperten gemeinsam durch die Tage, indem wir uns gegenseitig solange unterstützten, bis wir eines Tages wieder anfingen, etwas Licht im Dunkeln zu sehen. Wir suchten nach anderen Menschen, die einst auf dem gleichen Weg verloren gegangen waren, dem Weg, den niemand wählt, aber auf dem so viele enden. Wir haben wackelige, erste, kleine Schritte unternommen. Manchmal war ich viel weiter hinten als er. Er hat auf mich gewartet. Manchmal rannte ich vor und versuchte, dem Weg zu entkommen, ohne überhaupt zu merken, dass ich ihn nie ganz verlassen kann, er wird mit der Zeit einfach nur nachgiebiger.

Als ich meinen Weg fortsetzte, habe ich die nächste Hürde genommen. Ich wurde wieder schwanger. Sicherlich hatte ich genug durchgemacht. Diesmal würde alles gut gehen. In der fünften Schwangerschaftswoche begannen die Blutungen, die Angst war wieder Dauergast. Ganz behutsam bewegten wir uns von Tag zu Tag, wissend, dass mir der Boden jederzeit unter den Füßen weggerissen werden könnte. Tatsächlich hielten wir am Ende der Schwangerschaft einen gesunden, wunderschönen Jungen in unseren Armen. Wir nannten ihn Raphael.  Er wusste immer von dem Bruder, der vor ihm kam und nicht bleiben konnte.

Es gab eine solche Verflechtung aus Erleichterung und Schuld und Angst und Freude und Hoffnung und Schmerz über dieses Geschenk des Lebens, dass es mich fast wahnsinnig gemacht hätte. Raphael heilte einen Teil von mir, den ich für eine ewige offen bleibende Wunde hielt. Dort befindet sich jetzt eine Narbe, die immer noch stark zu spüren ist. Das Erlebte prägt mich auch heute noch jeden Tag. Ich trage keinen Schandfleck, sondern ein Emblem, das mich als Überlebende auszeichnet mit mir.

Ich denke, jeder hat Fragen über das Leben nach dem Tod. Seit Urzeiten haben Philosophen und Gelehrte und Propheten und Weise Theorien und Theologien, Lehren und Dogmen geschaffen, die über Seelen und Geister und Himmel und Höllen spekulieren. Ich habe auch keine Antworten. Ich habe Beweise für ein Leben nach dem Tod.

Zu meinen Beweisen gehört ein rothaariger kleiner Junge, der nach seinem Bruder zu uns kam und mein gebrochenes Herz wieder zusammennähte. Meine Beweise spiegeln sich in den Taten die wir jedes Jahr zu seinen Ehren tun, wider. Mein Beweis ist sein Name, der immer wieder in unserem Haus genannt wird. Mein Beweis ist, jeden Morgen aufzuwachen, auch wenn ich es oft gar nicht wollte. Es gibt ein Leben nach dem Tod, weil die Liebe niemals stirbt.

Ich wollte, dass mein Sohn die Welt verändert. Und obwohl er nie einen Atemzug nehmen konnte, tat er es.

Ich bin seine Mutter. Ich habe ihn in mir getragen und ich trage ihn immer noch in mir. Selbst der Tod kann mir das Gefühl von Stolz und Liebe nicht wegnehmen.

Wir werden uns wiedersehen mein Sohn, ganz bestimmt.

 

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